Germany
Rhineland-Palatinate
Rhein-Hunsrück-Kreis
Dillendorf
Bissula Roman History Trail (Straße der Römer)
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Bissula Roman History Trail (Straße der Römer)
Hiking Highlight
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Location: Dillendorf, Rhein-Hunsrück-Kreis, Rhineland-Palatinate, Germany
Straße der Römer
Bissula - bellica praedaNehmen wir den Abzweig in diesem wildromantischen Pfad, nach einer hinreißend schönen Germanin bennant, dürfen wir ein bisschen über Liebe und Erotik sinnieren. Nach Valentinians Siegen über die Alamannen (368/9) erhält Ausonius ein Geschenk besonderer Art: die Kriegsbeute Bissula, gefangen, versklavt, freigelassen, hernach im Haushalt des betagten Dichters lebend. Eine ganze Legende - Reisebegleiterin, Geliebte, Lebensgefährtin, Muse - spinnt sich um sie und unseren Protagonisten, romantisch verklärt und Blauäugigkeit des Mädchens, bedient dabei aber Klischees, die Vorstellung der Römer von nordischer Schönheit. Barbarengefahr hin oder her - der Typus ist heißbegehrt bei den Damen, die ihr Gesicht maskenhaft mit Bleiweiß schminken und hochaufgetürmte Frisuren rot oder blond färben. Man will gefallen, wenngleich das nicht dem römischen Ideal sittsamer Matronen enspricht. So birst die antike Literatur vom Gestöhn über weibliche Laster und Extravaganz - zänkisch seien sie, herrisch, träge, gefräßig, zügellos, verschwenderisch. Wie sich der Mann die Gattin wünscht - häuslich, tugendhaft, fromm und sparsam - bezeugen wiederum zahlreiche Grabmäler und anrührende Nachrufe. Doch die Doppelmoral ist offenkundig. Der Hausherr selbst ist Reizen keineswegs abhold - die hübsche Sklavin zum Beischlaf, die kultivierte Kurtisane als frivole Gesellschafterin, die Dirne für heimlich-obszöne Stunden. Standesdünkel, Altersunterschied, nichts hemmt die ausschweifende Erotik - selbst der Kaiserhof ist skandalumwittert. Ovid, die ars amatoria verherrlichend, wird wegen sexueller Verführung vom sittenstrengen Augustus verbannt, während dessen eigene Tochter sich liebevoll durch Rom schläft. Mit einem Wort - die heutige Freizügigkeit nach Jahrhunderten der Prüderie ist alles andere als modern. Selbst wir empfinden jenen uralten Glücksbringer, den Phallus - am Halsband oder mit Glöckchen und Flügelchen geschmückt an vielen Straßenecken - als provozierend pornographisch. Deftig und ohne Scheu ging es in der Antike zu, ob bei heißen Liebesschwüren oder erotischen Erlebnissen und Phantasien, dargestellt auf Wandmalereien, Öllampen, Sigillaten und als Plastiken. All dies ist Spiegel einer Lebensart die das Sinnlich-Frivole in vollen Zügen genoss. Quelle: Text Infotafel
August 23, 2021
A tour of the more gentle kind. And yet worth going with a few eye-catchers.
August 30, 2021
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