Die neu errichtete "Messebrücke" zwischen dem Alten Messegelände und Völkerschlachtdenkmal wurde vom Oberbürgermeister Burkhard Jung im Zuge der Straße des 18. Oktober am 1. Juni 2021 für den Verkehr freigegeben. Seit 2016 bestand keine direkte Verbindung zwischen Alte Messe und dem Wilhelm-Külz-Park. Radfahrer und Fußgänger haben durch die neue Messebrücke wieder eine direkte Verbindung über die Bahngleise. Der sachliche Entwurf der Brücke kommt mit einem Augenzwinkern daher: der Bezug zur Stadtgeschichte wird dabei nicht über historisierende Elemente geschaffen, sondern in den Abmaßen der Brücke festgeschrieben. Sie ist 18,13 Meter breit, in Anlehnung an die Leipziger Völkerschlacht im Jahr 1813. Die ursprüngliche Messebrücke in Sichtweite des Völkerschlachtdenkmals querte die S-Bahntrasse und die Ferngleise der Deutschen Bahn und war 1912 auch für den Autoverkehr errichtet worden. Allerdings konnte sie zuletzt aufgrund des schlechten baulichen Zustands nur noch von Fahrradfahrern und Fußgängern genutzt werden. Eine Sanierung war schließlich wirtschaftlich nicht möglich, weshalb das als Denkmal eingetragene Bauwerk 2016 abgerissen werden musste.
Der Neubau fand von April 2019 bis Mai 2021 statt. Das Geländer der Brücke ist eine architektonisch gestaltete Stahlkonstruktion in Form eines gespannten Bogens. Ein LED-Lichtband im oberen Geländeholm beleuchtet die Brücke. Die dreifeldrige Brücke wird gerahmt von den Zu- und Abfahrtsrampen zum Messevorplatz einerseits, sowie dem Zugang zum Wilhelm-Külz-Park andererseits. Diese Bereiche galt es aufgrund ihrer exponierten Lage städtebaulich aufzuwerten und dabei denkmalpflegerische Aspekte zu berücksichtigen. Der Vorplatz zum denkmalgeschütztem Wilhelm-Külz-Park wurde in einen asphaltierten Bereich in Verlängerung der Brückenachse und zwei seitlich anschließende parknahe Bereiche mit unbefestigtem, natursteingedeckten Weg unterteilt. Die sechsreihige Roteichenallee aus dem Park wurde planerisch aufgenommen und weitere Roteichen im historischen Pflanzraster nachgepflanzt. Die unter Denkmalschutz stehenden Zu- und Abfahrtsrampen zum Messevorplatz, der sogenannte Stadtbalkon, wurde ebenfalls instandgesetzt. Der Stadtbalkon inklusive der Treppenanlage wird ab 2024 zusammen mit der Mittelachse der Straße des 18. Oktober erneuert.