Die 1628 eingeweihte Kirche befindet sich zentral im Ort auf dem Kirchberg, der dem Burgberg gegenüber liegt.
Mit der Errichtung der Burg Schönfels im 12. Jahrhundert ist wohl auch der Ort Schönfels ziemlich gleichzeitig entstanden. Es ist anzunehmen, dass auch bald mit dem Bau einer kleinen Kirche begonnen wurde. Diese erste Kirche war im Laufe der Zeit zu klein und so baufällig geworden, dass sie nicht mehr zu bessern gewesen sei.
In den Jahren 1625–1628 wurde die Kirche St. Martin gebaut, mitten im 30-jährigen Krieg, unter der Not der Geldentwertung und unter vielerlei Mühen (auf den Herrschaften Altschönfels und Neuschönfels saßen nur Witwen). Die Kirche, in schlichtem barockem Stil gebaut, wurde wie die vorherige dem Heiligen Martin von Tours geweiht. Seitdem ist die Kirche ohne größere bauliche Veränderungen bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben. Die letzten Renovierungsarbeiten erfolgten 1959/60 und 1992/93 (nach Schwammsanierung des Dachstuhls). Im Jahr 2013 wurde mit Fördermitteln die Sanierung des Kirchturms durchgeführt.
Altar in der Kirche St. Martin zu Schönfels
Der Kanzelaltar, gestiftet 1625 von Margarete von Weißenbach, hat toskanischen Säulenaufbau mit Knorpelornamentik. Der Kanzelkorb ist erst 1839 eingefügt worden. Ursprünglich war im Mittelfeld ein Kruzifix mit den anbetenden Stifterfiguren, die jetzt an der Wand links und rechts des Altars angebracht sind. Die weiteren Figuren sind:
Maria und Jünger Johannes
links und rechts der Kanzel die 4 Evangelisten (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes)
am Kanzelkorb in der Mitte Jesus mit der Weltkugel,
davon nach links Philippus und Petrus und nach rechts Andreas und Jakobus.
Unter und über der Kanzel die 16 Ahnenwappen des Weißenbach’schen Geschlechts.
Der St. Martinsaltar rechts im Altarraum ist ein spätgotischer Flügelaltar. Auf den Innenseiten der Flügel: Anna selbdritt und Andreas und auf den Außenseiten die Apostel Petrus und Paulus. Außerdem existiert noch eine Madonna im Strahlenkranz, rechts an der Wand. Beides wurde aus der vorherigen Kirche übernommen. Über dem Martinsaltar befindet sich ein Marmorepitaph, gewidmet von Georg Heinrich von Bärenstein (gestorben 1734). An den Wänden des Altarraumes sind drei Grabdenkmäler der Familie von Milkau eingelassen, Hiob von Milkau mit seinen 2 Söhnen, die alle 1618 „an der roten Ruhr“ verstarben[24].
Die Orgel gegenüber dem Altar ist ein Werk der Firma Schmeißer aus Rochlitz, erbaut 1914. Sie hat 19 klingende Register mit 1107 Pfeifen auf zwei Manualen und Pedal. Bei der Überholung der Orgel 1971 wurde zusätzlich ein Zimbelstern eingebaut. Der Taufstein ist 1913 in die Kirche gekommen. Der ursprüngliche, sicher barocke, Taufstein ist verloren gegangen. Wie bei vielen anderen Kirchen, ging auch das Schönfelser Bronzegeläut während des Ersten Weltkrieges bis auf eine Glocke verloren. Dafür wurde 1921 ein Stahlgussgeläut der Firma Schilling aus Apolda eingebaut. Im Jahr 2007 konnte nach einer kompletten Erneuerung des Glockenstuhles wieder ein Bronzegeläut in Betrieb genommen werden. Gestiftet wurden diese drei Glocken, die in der Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer hergestellt wurden, von Fred Oettel (einem in Florida lebenden und inzwischen verstorbenen Werdauer mit Vorfahren auch in Schönfels).
Die Schönfelser Kirche besitzt seit 1913 eine elektrische Bankheizung, die auch heute noch funktionstüchtig ist. So kann auch in den Wintermonaten der Gottesdienst in der Kirche gehalten werden.
Quelle: Wikipedia