About Pedalen-Paul
40,480 km
2698:10 h
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- AR - Buschphilosophieabout 8 hours ago
Very nice report. 🙂
At the risk of asking this already – have you tried earplugs? At least the rustling of the sleeping mat shouldn't bother you anymore, and other noises will be muffled. I always sleep with earplugs; we're probably similarly sensitive, or perhaps even damaged, in that respect.
Cheers!
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- gaucho55December 14, 2025
You crossed Venezuela at just the right time, so I understand why the hairdresser wanted to change your gringo look a bit. In Venezuela, the majority of the reading public would be happy if Maduro went into exile. Things are quite different in Colombia.
I hope the credit card handover goes smoothly; you
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Pedalen-Paul went for a hike.
3 days ago
Heute gab es noch ein paar Missionen zu erledigen, und so latschten wir gegen Mittag vom Casa de Ciclista los, gingen noch in Villa Hermosa was futtern und stolperten den Berg hinunter ins Zentrum Medellíns. Carmen brauchte noch neue Bremsbeläge und ich wollte mich nach einem kleinen USB-Rücklicht umschauen, denn mein altes funktioniert nicht mehr, und ab und an kommt es ja doch mal vor, dass man im Dunkeln fährt. Wir liefen also nochmal in dieses abgefahrene Viertel, in dem sich grob überschlagen 80% aller Fahrradläden Medellíns, aber auch 80% aller Drogensüchtigen und Obdachlosen befinden. Der Ort ist wirklich traurig, wir hatten hier ja letztens schon einen Radladen besucht und schnellstens wieder das Weite gesucht. Heute waren wir aber immerhin moralisch darauf vorbereitet und so fühlte sich das auch ein bisschen weniger dramatisch an. Schockierend war es trotzdem, all die Armut, all die bitterarmen, ausrangierten Menschen, die sich zwischen Müllbergen ihr Heroin aufkochen, Crack rauchen oder mit Nadel im Arm auf der Straße liegen - furchtbar. Da, wo geballt alle Radläden zu finden sind, wurde es ein bisschen besser, und schnell fand ich im ersten Radladen ein Rücklicht für mein Rad, Carmen hatte zwei Läden weiter Glück und fand ihre Bremsbeläge und wir verließen dieses Viertel wieder schnurstracks und tigerten zum Plaza Botero, um da die Metro nach El Poblado zu nehmen. In El Poblado waren wir mit Hannes verabredet, einem alten Freund von Carmen, der über Weihnachten und Neujahr Urlaub in Kolumbien macht und so nett war, mir meine neue Kreditkarte mitzubringen, damit dieses Kapitel nun wirklich endlich mal geschlossen wird. Als wir die Metrostation verließen, stolperten wir sozusagen an der Treppe fast übereinander, die Freude war groß auf beiden Seiten. Wir liefen ein Stück zusammen durch El Poblado, Hannes wollte mit uns auf eine Rooftop-Bar im Herzen des Banken- und Touristenviertels von Medellín, die ihm von seinem Cousin empfohlen wurde, welcher mit seiner kroatischen Frau schon lange in Medellín wohnt und ziemlich erfolgreich in der Tourismusbranche tätig ist. Als wir da ankamen, fing es wie aus Eimern an zu schütten, und das hielt auch längere Zeit an, sodass wir uns damit begnügten, im Erdgeschoss des hippen Ladens ein paar Craft-Biere zu uns zu nehmen. Dort überreichte mir Hannes dann auch recht unspektakulär meinen kleinen Schatz: Kreditkarte und Debitkarte. Gottseidank war dieses Thema abgeschlossen, wobei ich sie noch aktivieren muss und gespannt sein darf, ob das an einem hiesigen Bankautomaten funktionieren wird. Als der Regen dann endlich vorbei war, nahm uns Hannes dann doch noch mit zu seinem Cousin, wo wir noch ein Stündchen hängenblieben. Er wohnt in einer gut situierten, wohlhabenden Gegend Medellíns, in einer Gated Community, mit Pförtner, Haushälterin und allem Pipapo. Trotzdem verstanden wir uns ganz gut und laberten ein Weilchen, bis Hannes und sein Cousin mit einem Taxi in den Süden der Stadt fuhren, während wir uns, wie das gemeine Volk, mit Metro und Bus wieder auf den Weg in den Norden und hoch nach Villa Hermosa machten. Am Plaza des Viertels futterten wir noch schnell was an ein paar Straßenständen und trabten endlich nach Hause, wo es auch heute zum Glück wieder recht ruhig war in der Sackgasse des Casa de Ciclistas. Genau heute vor einem Jahr, am 21.12.2024, haben Carmen und ich uns das erste Mal getroffen, ich kam endlich in Carhuaz in Peru an, wo wir zusammen die Feiertage verbrachten und uns schon nach wenigen Tagen einig waren, dass wir zusammen weiterfahren möchten. Dass das ein Jahr halten würde, dass wir zusammen solche verrückten Abenteuer erleben würden, und dass wir, trotz aller Streitigkeiten und schwierigen Momente, trotz unserer Starrköpfigkeit und unserem sehr stark ausgeprägten Individualismus, noch immer beisammen sind, immer noch miteinander weiterreisen möchten, ist schon fast nicht zu glauben. Carmi ist schon echt 'ne Marke ey…
01:43
19.9km
11.6km/h
250m
240m
Pedalen-Paul and Carmense went for a bike ride.
4 days ago
Guarne, ein Ort, von dem wir davon ausgegangen waren, dass es ein schmuck- und freudloser Ort direkt an der Schnellstraße 60 sein würde, erwies sich als eigentlich ganz nettes Örtchen mit viel Leben und ein paar netten Ecken. Unser Hostel gehörte dazu, es war ruhig und angenehm da. Allerdings hatte Carmen heute morgen das Bedürfnis, mit ihrem Benzinkocher in unserem kleinen Zimmer zu kochen und die Luft mit Benzindämpfen zu füllen, was mit Tankstellenbenzin echt keine Freude ist und mir das Frühstück vermieste. Auf der Straße unten erwartete uns das nächste Ärgernis, wir hatten einen der 6L-Wasserbeutel gekauft, und wieder mussten wir beim Auffüllen unserer Flaschen feststellen, dass das Wasser nach Seife schmeckt - widerlich. Das Wasser landete also in der Gosse und Carmen stiefelte los, neues besorgen. Wir wollten keinesfalls der lauten und dicht befahrenen 60 bis Medellín folgen und deswegen mussten wir diese etwas halsbrecherisch überqueren. Gottseidank ist sowas hier möglich, denn auch wenn es eine Autobahn-ähnliche Schnellstraße ist, ist das Tempo doch weit niedriger als auf deutschen Autobahnen. Auf einer kleinen Landstraße fuhren wir weg von der 60, natürlich bergauf, was sonst. Wieder hatten wir den Anstieg am Tagesanfang zu erledigen, wenn die Beine noch schwer sind. Zu sehen gab es auf dem Teil der Strecke nicht viel, aber er war auch recht schnell erledigt. Am höchsten Punkt stand, wie gerufen, ein Restaurant, wo ich mir einen Kaffee und Carmen sich eine Schokolade gönnte. Wir hielten es auch nicht aus, der Verkäuferin dabei zuzusehen, wie sie frische Empanadas ins erstaunlich saubere Frittieröl warf und mussten gleich noch paar Empanadas nachlegen, auch wenn mein werter Herr Vater behauptet, dass wir mittlerweile mehr Empanadas essen würden und ich mehr Kaffee und Bier trinken würde, als wir Kilometer zurücklegen. Schon aus Trotz esse ich nun noch mehr Empanadas und trinke noch mehr Kaffee und Bier, haha! Ab da fuhren wir dann größtenteils nur noch bergab bis Medellín, dass die Bremsscheiben glühten und die Beläge verglasten. Anfangs ging es vorbei am Parque Arvi, einem großen Waldschutzgebiet am Rande Medellíns, welches man von der Stadt aus mit der Seilbahn-Metro erreichen kann. Der Park beherbergt 16.000 Hektar Wald und viele Kilometer Wanderwege, es hätte also wenig Nutzen gehabt, viel Geld für den Eintritt zu bezahlen und nur mal schnell für ein Stündchen reinzuschauen, also fuhren wir daran vorbei, hatten aber auch noch lange etwas von dem schönen Wald, durch den die Straße in engen Kurven für einige Kilometer hindurchführte. Von der Asphaltstraße bogen wir später auf einen Schotterweg ab, der uns bis zur Stadtgrenze Medellíns brachte. Auf diesem Teil der Strecke wurden wir mit wirklich bemerkenswerten Kontrasten konfrontiert: im Vordergrund kleinbäuerliche Felder, gepflegte, solitäre Bauernhöfe, Berge, Natur, viel Grün; und im Hintergrund, fast horizontfüllend, lag - nein, nicht Medellín, wie wir erst dachten, sondern - Bello, die 570.000-Einwohnerstadt im Norden Medellíns, die allerdings zur über 4-Millionen-Einwohner-Metropolregion Medellín gehört und genauso talfüllend eine riesige, ewig weit überblickbare, dunstige, urbane Fläche bildet, von Bergketten eingerahmt; beide Städte gehen nahtlos ineinander über und sind in den letzten Jahrzehnten zusammengewachsen. Wirklich ein spektakulärer Ausblick von da oben. Das Erreichen der Stadtgrenze war ein augenblickliches Eintauchen in einer völlig andere Welt. Die Ruhe und Einsamkeit des schönen Schotterweges endete von Jetzt auf Gleich, im Stadtteil Granizal, danach Santo Domingo, La Avanzada, Popular und El Compromiso herrschte ein unfassbares Chaos. Der Straßenverkehr kam direkt aus der Vorhölle, alles fuhr völlig ohne Regeln durcheinander, Busse hatten sich in den engen, steilen Straßen ineinander verkantet, dazwischen kämpften Motorradfahrer, meist jung, männlich und mit freiem Oberkörper, um jeden Meter Straße und quetschten sich unnachgiebig durch jede vorhandene Lücke, dazwischen liefen auch noch schwer beladene Menschen mit Karren und Wägen herum, und wir dazwischen. Öfters musste ich zwischendurch halten und meine Bremsen kühlen, es ging heftig bergab und ich war froh, dass ich nirgendwo eine Vollbremsung machen musste. Es war eigentlich auch gut so, dass es bergab ging, bergauf hätte ich vor allem die ersten Viertel, Granizal und Santo Domingo, nicht durchqueren wollen. Gringos kommen da höchst selten durch, davon kann man ausgehen. Der Verkehr entspricht auf irgendeiner Art auch der Bebauung, alles ist so chaotisch und doch irgendwie organisch gewachsen, so verschachtelt und verwinkelt, verbaut und undurchschaubar, schon verrückt und auch interessant. Für uns Europäer ist es unvorstellbar, wie man in solchen Vierteln wohnen und vor allem aufwachsen kann. Villa Hermosa dagegen, das Viertel, in dem wir wieder in das Casa de Ciclista einritten, kam uns schon fast gemütlich, gut strukturiert und heimatlich vor. Ich hatte sehr damit gehadert, wieder dahin zurückzukehren. Wir hatten uns zweifelsohne sehr wohlgefühlt da, aber es schwang noch die Erfahrung vom letzten Samstag mit, als bis morgens 8:00 extrem laute Beschallung durch die Sackgasse vorm Haus hallte und ich keine Minute geschlafen hatte. Nun ist wieder Samstag und ich betete, dass es heute anders sein würde. ...und irgendwie ist es auch schön, an einen Ort zurückzukehren, den man schon kennt, man lernt sowas zu schätzen auf Dauer, wenn einem der Gemüsehändler wissend grüßt, der Barkeeper einem mit Handdruck zum Ausdruck bringt, dass er sich freut, einen wiederzusehen, der verrückte, zugekokste Ami, der hier wohnt, sich natürlich nicht dran erinnert, dass wir uns erst vor ein paar Tagen unterhalten haben und er im Koksrausch unser Gespräch wieder vergessen hat; die bekannten Straßen und Geschäfte, man weiß, wo man was findet, wo es einen guten Kaffee gibt, wo man abends ein Bierchen mit Rockmusik zu sich nehmen kann - fast fühlte es sich wie "Heimkommen" an. Henry, die gute Seele des Casa de Ciclista, öffnete uns die Tür und hieß uns erneut willkommen. Sein Sohn Italo ist derzeit in Cali und so haben wir das Haus für uns allein. Wäsche waschen stand für den Nachmittag auf dem Programm, außerdem verlangten meine Bremsen schon wieder Zuwendung, die Beläge waren bis auf's Metall runter. Einkaufen, Kochen und ein gepflegtes Nachmittagsschläfchen hatte ich auch noch auf der Liste, und abends gingen wir nochmal auf die Straße, ein Bierchen trinken und die schöne Stimmung des Viertels genießen. Es ist ein gutes Viertel, es gibt keine Touristen hier, es ist alles authentischer und ehrlicher, im Gegensatz zu El Poblado oder Laureles oder auch der Comuna 13, wo wahrscheinlich 95% aller Touristen absteigen; das bestätigte uns ein netter, aber ziemlich betrunkener Bewohner dieses Viertels, der in einem bekannten und gut besuchten Hostel in El Poblado arbeitet. Er gab mir Bier ein aus, stellte uns seinen Freunden vor, ich revanchierte mich mit einem Aguardiente bei ihm, und er erzählte uns dabei ein paar Details über das Viertel und hieß uns immer wieder auf ziemlich betrunkene Art und Weise mit sich ständig wiederholendem Handdruck und Umarmungen willkommen in "seinem Viertel". Carmen wurde das schnell zuviel, sie ging nach "Hause", während ich noch für ein Stündchen in der Rockbar gegenüber rumsaß, die letzten Tage rekapitulierte und mit dem Barkeeper quatschte.
02:30
27.4km
11.0km/h
500m
970m
Pedalen-Paul and Carmense went for a bike ride.
5 days ago
Concepcion und das kleine Hostel im Kolonialstil waren ein kleines Highlight, uns beiden gefiel das herausgeputzte, bunte und sehr traditionelle Dörfchen sehr, vor allem, weil es nicht so von Touristen überlaufen ist. Nach dem Frühstück im schönen Hof des Hotels fuhren wir durch die hübschen Gassen des Ortes, noch einmal am Plaza vorbei und aus dem Dorf hinaus. Die meisten Höhenmeter hatten wir gleich am Anfang des Tages zu absolvieren, auf einer recht einsamen Landstraße fuhren wir weiter durch durchaus ansprechende Kulturlandschaft, ähnlich wie gestern, mit gepflegten Höfen und bunten Häusern, Weiden, und immer an einem kleinen Fluss entlang, der uns lange begleitete und der sich immer unter uns liegend durch wilde Kurven wandt. Unsere Mittagspause machten wir in San Vincente, nachdem wir den größten Teil der heutigen Kletterei schon erledigt hatten. Während des Mittags sprach uns ein älterer Mann am Nebentisch an, der uns als Deutsche identifiziert hatte. Es stellte sich raus, dass er in Deutschland Pädagogik studiert hatte, eine zeitlang in Stuttgart gelebt hat, wo er mit der Waldorfpädagogik in Kontakt kam, und nach wie vor gut Deutsch spricht. Wir hatten ein längeres, interessantes Gespräch mit dem Herren, der erstaunlich viel in der Welt herumgekommen ist und auch in Kolumbien noch mit deutschen Entwicklungshilfeorganisationen zusammengearbeitet hat. Nach San Vicente ging's nochmal ein Stück bergauf, ab da mit viel mehr Verkehr. Am Ende des Anstiegs machten wir noch eine kleine Getränkepause an einem Kiosk. Dort übermannte mich eine brutale Müdigkeit, ich hätte mit dem Kopf auf dem Tisch einschlafen können, es fiel mir sehr schwer, wieder auf's Rad zu steigen. Zum Glück hatten wir ab da nichts mehr zu klettern, es ging leicht hügelig weiter, bis wir die auf die große, 4-spurige Schnellstraße 60 trafen, der wir leider noch die letzten Kilometer folgen mussten, mit starkem, lautem Verkehr. Dazu fing es zuerst an mit Nieseln, wenige Kilometer vor dem Ende der heutigen Etappe regnete es dann noch richtig heftig, auch während der Unterkunftsfindungsorgie in Guarna, unserem heutigen Ziel, bevor wir morgen nach Medellín zurückkehren werden. Nachdem wir einige Hotels und Hostels angefahren hatten, bezogen wir recht durchgeweicht die auserwählte Unterkunft und erfreuten uns sehr an der heißen Dusche. Ich war hundemüde, richtig bleiern müde und legte mich nach der Dusche ein Weilchen hin, während Carmen wieder die Stadt enterte. Beim Fahren hab ich oft mehr Energie, vor allem heute musste ich sehr viel und lange auf Carmen warten, da sie schwere Beine hatte, immer eine kleine Geduldsprobe für mich. Das ganze dreht sich oft um, wenn wir unser Ziel erreicht haben: ich will oft eigentlich gar nichts mehr machen, aber Carmen muss immer noch mal los, rumstreunern. So auch heute, sie tigerte durch die auch wieder sehr lebendige Kleinstadt. Ich traute mich im Dunkeln auch nochmal raus, lief über den gut besuchten Plaza, fand ein paar Imbissbuden, wo ich Arepas mit Käse futterte, und traf Carmen bei einer Art Prozession am Plaza wieder. Ich ließ den Abend in einer Kneipe bei einem Bierchen ausklingen und schreibe da meinen Bericht, Carmen tut selbiges in unserem Hostel, ohne Bier.
04:14
46.3km
10.9km/h
1,060m
780m
Pedalen-Paul and Carmense went for a bike ride.
6 days ago
Tatsächlich hörte der Regen irgendwann auf, aber bis dahin splatterten ordentliche Mengen dicke, fette Regentropfen auf unsere Zelte und machten mich äußerst nervös, denn auf der Innenseite meines Außenzeltes sammelte sich immer mehr Feuchtigkeit und auch der Boden wurde immer feuchter, denn kleine Flüße flossen mittlerweile unter meinem Zeltboden entlang. Mein neues Zelt wurde auf eine harte Probe gestellt und es zeigte sich, dass es eindeutig ein Sommerzelt ist. Ich würde sagen, der Regen hörte genau zur richtigen Zeit auf, lange hätten die Zeltwände den Wassermassen nicht mehr standgehalten. Als der Regen aufgehört hatte, schwiegen dann die lauten Frösche, dafür zirpten die Grillen dezent und ein paar verhaltene Nachtvögel zwitscherten. Es plätscherte ein bisschen, die Geräuschkulisse war wirklich sehr entspannend und einschläfernd - wäre da nicht Carmens verdammte Sea-to-Summit-Isomatte, die bei jeder kleinsten Bewegung höllisch laut raschelt und quietscht. Ich hasse das Teil! Immer wieder wachte ich auf, wenn Carmen sich hin oder her wälzte, und so startete ich leider mal wieder zerknittert und nur so mittelmäßig gelaunt in den Tag. Aber Frühstück am See ist schon was feines, trotz alledem. Die Zelte aber mussten wir nass einpacken. Wir fuhren die Schotterstraße zurück zur Hauptstraße Richtung Alejandria, die Morgenstimmung war schön und mit dünnem Nebel über dem Stausee bisschen melancholisch. Ein paar schonende Kilometer Asphalt hatten wir noch, dann kamen wir auf brutalsten Schotter, typisch kolumbianisch grobsteinig und lose-geröllig ging es maximal steil bergauf und zum tausendsten Mal fragte ich mich schwitzend und mit durchdrehendem Hinterrad, warum ich mir das antue, in der Annahme, dass der Rest des Tages wahrscheinlich auch noch so verlaufen wird. Weiter oben kamen dann wieder die weitsichtigen Bergpanoramen, die ein bisschen - nur ein kleines bisschen - besänftigten, wie so oft eine Achterbahn der Gefühle. Nach dem schlimmsten Gekraxel wurde es moderater, dauerbremsend bergab und etwas moderater bergauf. Wir erreichten zum Vormittag das Dorf Alejandria. Die Dörfer Kolumbiens haben alle so viel Charakter, so auch dieses; es lädt sofort zum Verweilen ein. Am Plaza ließen wir uns an einem Bistro nieder, ordneten die zu trocknende Wäsche am Rad neu, denn die Sonne prasselte schön herunter, und tranken einen frischen Brombeersaft, und ich natürlich einen Tinto. Wir warteten die Mittagszeit ab und fuhren von da direkt in ein Restaurant, um uns ein Almuerzo, ein Mittagsmenü, zu bestellen. Es ist immer das Gleiche, eine Vorsuppe oder Bohnen, danach als Hauptgericht Reis, Salat, ein Stück frittierte Kochbanane und frei wählbare "Proteinas": Res, Cerdo, Pollo, Chicharon = Rind, Schwein, Hühnchen oder Schweinebauch. Es ist langweilig, aber auch recht günstig - und sehr sättigend. Nach dem Mittag fuhren wir erneut auf den Plaza und nutzten die pralle Sonne wie auch den leichten Wind, um unsere Zelte und Isomatten unter den neugierigen Blicken der Einheimischen zu trocknen. Das ging echt schnell, innerhalb von 10min war alles pupstrocken und so war das auch erledigt. Für die zweite Tageshälfte hatte Komoot Carmen und Carmen wiederum mir Schlimmes prophezeit, es sollte auf ähnlichen Verhältnissen wie zur ersten Tageshälfte weitergehen. Wie schön war aber die Überraschung, als der Asphalt nach Alejandria keineswegs aufhörte und auch all die vielen Auf- und Abstiege, die mein Garmin vorhersagte, in Wirklichkeit so nicht vorhanden waren, ganz im Gegenteil, es ging ziemlich moderat ein bisschen hügelig auf und ab, durch etwas zersiedelte, sehr schöne Kulturlandschaft, die sich sanft zwischen die Hügel einbettete, mit verstreuten Gehöften und ein paar hübschen, bunten und gepflegten Häusern, allesamt sehr schön gelegen und mit Geschmack gestaltet - eine angenehme, unaufdringliche und lebenswerte, ländliche Gegend. Zum Nachmittag erreichten wir unser Ziel Concepcion. Das Dorf hatte uns Italo aus dem Casa de Ciclista in Medellín empfohlen, und tatsächlich zeigte sich, das Concepcion ein ausgesprochen schönes Dorf ist, mit alten, weißgestrichenen Häusern im Kolonialstil und den typischen, bunten Türen, Fenstern und Balkonen, vielen kleinen Bars, Kneipen, Restaurants, Läden, aber im Gegensatz zu anderen ähnlichen Orten, die wir schon besucht hatten, mit sehr wenigen anderen Touristen. Tatsächlich gefällt uns dieser Ort viel mehr als Salento, Filandia, Jardin oder andere vergleichbare Orte. Wir fuhren 2 Hostels an, das zweite war in unserem Preisrahmen, mit schönem Innenhof und in einem alten Gebäude, ebenfalls im Kolonialstil, mit viel Holz, und alles ist ein bisschen schief, die Türen und Fenster klemmen, aber alles hat irgendwie Charme. Es wird immer mehr zur Routine in Kolumbien: Gepäck abwerfen, duschen, sich kurz sortieren und dann ab zurück auf die Straße. Wir schlenderten durch das einladende, hübsche Dorf, ich trank hier einen Kaffee, da aßen wir einen Arepa, hier einen Empanada, da einen Burito, hier trank ich ein Bier, da später noch eins, während Carmen schon ins Hostel zurückgekehrt war. Ja, die kolumbianischen Dörfer sind wirklich sehr schön! Hier kann man es aushalten, in jedem einzelnen würde ich gern mehr Zeit verbringen, jeden Abend in eine andere Kneipe und in ein anderes Restaurant gehen, wäre Zeit und Geld nicht so verdammt endlich...
03:50
39.7km
10.3km/h
840m
890m
Pedalen-Paul and Carmense went for a bike ride.
7 days ago
Aufgrund unserer gestrigen, spontanen Umentscheidung hatten wir heute die Gelegenheit, auszuschlafen und den Tag ruhig anzugehen. Ein weiteres Mal konnten wir auf einem Balkon frühstücken. Aus dem Hotelzimmer checkten wir aus, aber unser Gepäck konnten wir in der Rezeption lassen, während wir den Piedra del Peñol besuchen wollten, das war ja der Sinn, warum wir vor allem in Guatapé geblieben waren. Wir buckelten unsere Räder vom Balkon auf die Straße und fuhren etwa 5km zurück zu diesem sehr prägnanten Felsmonolithen, der so imposant und steil aus den ansonsten grünen Hügeln herausragt. Leider durften wir nicht mit den Rädern hochfahren, sondern mussten diese unten abstellen, stattdessen nahmen wir uns ein Mototaxi, um den Fuß des Felsens zu erreichen. Der Piedra del Peñol gehört zu einer der meistbesuchten Touristenattraktionen Kolumbiens, und so ist es wenig verwunderlich, dass das ganze hier maximal touristisch ausgeschlachtet wird. Unzählige Souvenirstände, Restaurants und Geschäfte, ja sogar ein Pablo-Escobar-Museum nebst riesigem Parkplatz, wo die Besucher busseweise ausgekippt werden, befinden sich da oben. Schon vor einigen Jahrzehnten wurde eine 650 Stufen lange Treppe an den Fels gebaut, für 30.000COP darf man da hochkraxeln, was wir dann natürlich auch taten. Die Aussicht über die Stauseelandschaft mit all den Inseln und langgestreckten Einschnitten und Schären ist wirklich phänomenal, muss man zugeben, und wir waren ganz froh, dass wir uns doch noch dafür entschieden haben, uns das anzusehen. Der Weitblick war gut, ein bisschen erinnerte mich die Landschaft an das finnische Saimaa-Seengebiet in Westkarelien, durch das ich mal mit einem Kumpel gepaddelt war. Allerdings ist es hier eine künstliche Landschaft, die durch die Aufstauung des Rio Negro entstanden ist, ohne das Wasser wäre die Landschaft eigentlich relativ unspektakulär. Die vielen Selfie-machenden Touristen trieben mich aber schnell in den Wahnsinn, es geht mir echt so hart auf die Nerven, wie all die Menschen dümmlich in ihre Handys grinsen und es allen permanent nur noch um Selbstinszenierung zu gehen scheint. Sei's drum, es war trotzdem ein schöner Ausflug. Wir stiegen die Treppen wieder hinab, liefen diesmal den Abstieg zurück, schnappten uns unsere Räder und fuhren zurück nach Guatapé, um uns da irgendwo ein kleines Mittagessen zu suchen. Während wir so unsere Runde durch den Ort drehten, lief uns plötzlich Tim über den Weg, der neuseeländische Radreisende, den wir in Medellín im Hostel kennengelernt hatten und der uns den Tipp mit dem Night Ride gegeben hatte. Er ist schon ein paar Tage hier und wir gingen zusammen in ein Café mit dem irreführenden Namen "Casa de Ciclista". Es stellte sich leider heraus, dass die Preise dieses Ladens überhaupt gar nicht mit dem Budget eines Radreisenden zu tun hatten, und das versprochene Sauerteigbrot, für welches dieses Café bekannt ist und was uns vor allem gelockt hatte, gab es auch nicht, und so blieb es bei einem Kaffee und einem interessanten Gespräch mit Tim. Nach der Verabschiedung suchten wir weiter und kamen nicht umhin, uns ein Mittagsmenü zu teilen, denn die Preise hier in Guatapé sind so hoch wie bisher nirgends in Kolumbien. Nach dem Essen fuhren wir zurück zum Hostel, sammelten unser Gepäck ein, kauften noch Wasser und Obst unterwegs und verließen Guatapé Richtung Norden. Nur knapp 10km hatten wir noch zu fahren bis zu der Wildcampingstelle, die eigentlich gestern unser Ziel war. Auf halbem Wege dahin fuhren wir plötzlich in eine dicke und sehr überraschend auftauchende Nebelwand hinein. Der Nebel ließ einige tolle Fotos vom Stausee entstehen, die Mischung aus Nebel und der Sonne, die durch diesen durchzubrechen versuchte, war magisch und ganz wunderschön anzusehen. Die Wildcampingstelle entpuppte sich als zwar ganz nett, aber hinter einem Stacheldrahtzaun und von der Straße einsehbar gelegen, und so fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter, bogen auf einen Schotterweg ab, der nach einer Weile direkt am Ufer einer versteckten Schäre endete. Fast perfekt, abgesehen vom sehr steinigen Untergrund. Ich ging gleich erstmal eine Runde schwimmen, das Wasser war wärmer, als ich gedacht hätte; Carmen, die nicht so auf Baden in Naturgewässern steht, wusch sich nur am Ufer. Wir warfen die Zelte ans Ufer und kochten uns bei Einbruch der Dunkelheit Spaghetti. Gerade, als wir das Geschirr im Wasser wuschen, begann es zu nieseln und wir packten alles in Windeseile zusammen und hüpften in mein Zelt. Es hörte dann bald wieder auf, Carmi nutzte den Moment und hüpfte in ihr Zelt. Und dann fing es richtig an zu regnen und hörte auch nicht mehr auf. Während ich hier schreibe, fließt ein kleiner Fluss unter meinem Zelt entlang und ich bin gespannt, was diese Nacht noch für lustige Überraschungen für uns bereit hält.
01:52
19.2km
10.3km/h
430m
420m
Pedalen-Paul and Carmense went for a bike ride.
December 16, 2025
Trotz diverser Schnarcherei links und rechts schlief ich erstaunlich gut auf dem netten Campingplatz. Das hielt mich aber nicht davon ab, mit dem falschen Fuß aufzustehen, einen nicht unerheblichen Teil des Tages hatte ich richtig schlechte Laune. Diese besserte sich erst ein wenig nach dem Mittagessen in El Peñol, als ich mir die Foo Fighters in die Ohren legte. Nach dem Frühstück im großen Wohnzimmer des Campingplatzes packten wir unsere klammen Zelte ein und radelten los. Nach ein wenig Zankerei, ob wir weiter auf Asphalt, aber mit mehr Höhenmetern, oder aber auf Schotter mit weniger Höhenmeter weiterfahren sollten, fiel die Entscheidung zu Gunsten von Carmens Wunsch: Schotter. Ich war zu schlecht gelaunt, um weiter auf der anderen Strecke zu beharren. Die Schotterpiste war richtig übel, loses, grobes, scharfkantiges Geröll war die Fahrbahnoberfläche, es ging meist steil bergab und die Bremsen glühten, weil man permanent bremsen musste. Meine Laune wurde leider überhaupt nicht besser bei dem Gehoppel, obwohl die Strecke ansonsten eigentlich zumindest auf dem Teilstück sehr ruhig war und völlig frei von Verkehr. Nachdem wir einige Höhenmeter bergab gefahren waren auf der Schotterpiste, kamen wir wieder auf Asphalt. Ein paar wenige Kilometer war noch Schonzeit, bis wir auf die Schnellstraße 60 kamen, 4-spurig ausgebaut und mit viel Verkehr. Volles Kontrastprogramm. Von der bogen wir zwar einige Kilometer später ab, doch der dichte Verkehr blieb uns für den Rest des Tages erhalten, ohne Standstreifen auf einer engen Straße umso stressiger. Bis zum Mittagessen keimten immer mehr Zweifel, ob es denn wirklich so eine gute Idee war, nach El Peñol zu fahren, denn bisher hatte die Strecke landschaftlich nichts zu bieten. Nachdem wir dort ein Mittagsmenü zu uns genommen und ein längeres Päuschen gemacht hatten, änderte sich das dann aber, denn wir erreichten den riesigen Stausee Embalse de Peñol, einem der größten Stauseen Südamerikas, der nach dem Ort benannt ist, den wir kurz zuvor durchfahren hatten; El Peñol lag ursprünglich im Überschwemmungsgebiet und ging 1971 unter, als der Fluss gestaut wurde und das Dorf wurde daraufhin an den heutigen Standort verlegt - kein Wunder also, dass der Ort nicht gerade durch Schönheit und historische Gebäude bestechen kann. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis der "Piedra El Peñol" unser Sichtfeld erreichte, der riesige Granitfels, der alles überragend, sehr prägnant und irgendwie verloren in der Landschaft herumsteht. Von Südwesten kommend sieht man an der südlichen Felswand des grauschwarz oxidierten Granitgesteins ein riesiges, weißes angemaltes "G" und ein halbes "U". Diese Buchstaben sind entstanden, weil es einen Streit zwischen den beiden Nachbargemeinden Guatapé und El Peñol gibt: beide beanspruchen den Felsmonolithen für sich. Die Einwohner von Guatapé wollten schließlich Tatsachen schaffen, indem sie eines Nachts loszogen, um ein riesiges "Guatapé" an den großen Monolithenfels zu malen. Das bemerkten allerdings wiederum die Bewohner von El Peñol und beendeten die Aktion ihrerseits mit einem gewaltvollen Aufmarsch; ein kleiner Mikrokosmos kolumbianischer Verhältnisse. Noch immer prangen die beiden Buchstaben weithin sichtbar auf dem Fels. Wir fuhren einen Halbkreis um den Monolithen und konnten uns aber nicht durchringen, diesen zu besteigen. An seiner Westflanke gibt es eine steile Straße, die hoch zur Touristenstation führt, von der aus wiederum eine 650 Stufen zählende Treppe hinauf zur Spitze des Felses geht, von der aus man wahrscheinlich einen tollen Blick über den Stausee, die vielen kleinen Inseln und Scheren hat. Aber wir wollten eigentlich unbedingt noch eine Wildcampingstelle am Stausee erreichen, die Carmen uns ausgesucht hatte, wir mussten noch bisschen was einkaufen und auch wegkurbeln und entschieden uns, dass die Zeit nicht reicht. Wir fuhren also in den Ort Guatapé hinein und waren sehr überrascht: ein wirklich schönes Städtchen ist das schon wieder, mit vielen weißgestrichenen Häuschen mit bunten Türen, Fensterladen und Balkonen, vielen kleinen Läden, Cafés und Kneipen und ein paar Touristen. Während ich also einkaufte für den Abend und morgen, ratterte Carmens Hirn; als ich den kleinen Supermarkt verließ, eröffnete sie mir die Idee, doch einfach heute hierzubleiben, morgen doch noch den Piedra del Peñol zu besteigen, etwas im Örtchen rumzulatschen und morgen Nachmittag erst zum Wildcampen an den Stausee zu fahren. Ich war spontan einverstanden. Wir suchten uns also schnell ein Hostel, wurden beim ersten Versuch fündig, parkten da die Räder auf dem Balkon, duschten, trockneten Zelte und Isomatten auf der Dachterrasse, wo wir auch unsere gewaschenen Klamotten aufhingen und machten uns also auf in die lebhafte, bunt geschmückte und sehr sympathische Kleinstadt. In einer Kneipe trank ich ein India Pale Ale im Wert von eineinhalb Mittagsmenüs, dafür futterten wir dann sehr günstiges Straßenessen, gefüllte Arepas und Cachapa und ließen den Abend gemütlich und mit deutlich besserer Laune langsam ausklingen.
06:49
60.4km
8.9km/h
570m
1,180m
Pedalen-Paul and Carmense went for a bike ride.
December 15, 2025
Wir blieben länger im Casa de Ciclista als geplant, was für eine Überraschung; einerseits, weil wir uns da erstaunlich wohl fühlten, andererseits, weil in der Nacht von Samstag zu Sonntag die Nachbarn in der Sackgasse Fiesta machten, mit riesigen Boxen, Musik bis auf Anschlag und lautem Gegröle. Die Feier ging bis 8:00 morgens, folglich hatten wir beide kein Auge zugetan und ausnahmsweise fühlte ich mich nicht alleine komplett derangiert. Wir mussten nicht lange darüber beraten, ob wir am Sonntag nach dieser Feier und dieser Nacht weiterfahren oder bleiben. Dafür hatten wir Zeit, endlich mal einen endgültigen Plan für die nächsten Tage zu machen, denn wir hatten uns damit sehr schwergetan. Ich wäre gern noch nach Santa Marta und Cartagena gefahren und, an der Karibikküste entlang. Den Plan, direkt dahin zu fahren, hatten wir schon ad acta gelegt, denn wir hätten auf dem Weg nach Santa Marta ELN-Gebiet durchfahren müssen, und das lassen wir unter den aktuellen Bedingungen lieber bleiben. Die Entscheidung fiel also, dass wir von Medellin direkt nach Necocli fahren werden, denn von da gibt es die Möglichkeit, mit mehreren kleinen Booten an der Darien Gap vorbei nach Panama zu fahren (die andere Option wäre von Cartagena aus gewesen, da kann man Segelboote chartern, allerdings ist diese Route berüchtigt dafür, dass da auf den 4 Tagen Überfahrt junge Backpacker Saufpartys bis zum Abwinken veranstalten, und gerade in der Weihnachts- und Neujahrszeit wollen wir uns das eher nicht antun; außerdem ist es um einiges teurer). Desweiteren kippten wir auch die Entscheidung, mit dem Bus von Necocli aus nach Cartagena und dann nach Santa Marta zu fahren - dort wollten wir uns eigentlich nach Weihnachten mit Hannes treffen, einem Freund von Carmen, der meine neue Kreditkarte mitbringen wird. Stattdessen werden wir hier noch eine Runde im Osten von Medellin herumfahren, zu einem Stausee und den Touristenort El Penol, denn Hannes kommt am 19.12. nach Medellin und wir werden uns also dort schon mit ihm treffen und meine Kreditkarte einsammeln - und dieses Kapitel damit dann hoffentlich auch abschließen. Danach wollen wir nach Santa Fe de Antioquia fahren, das wurde uns mehrmals empfohlen: ein kleines, sehr hübsches Dorf im Kolonialstil im Nordwesten von Medellin - dort wollen wir Weihnachten verbringen und danach weiter an die Karibikküste, nach Necocli fahren. Damit steht also der Plan für die nächsten 2 Wochen. Heute brachen wir nun auf und verließen vorerst das Casa de Ciclista, den Stadtteil Villa Hermosa und Medellin, um noch ein paar Tage sinnvoll zu vertrödeln, bis Hannes und meine Kreditkarte einfliegen. Der erste Teil führte uns über den Osten von Medellin, über die Comuna 9, heraus aus der Stadt. Gleich am Anfang hatte uns Komoot verarscht, denn die geplante Strecke führte durch ein gesperrtes Gelände. Ein Weg mit vielen Treppen führte drumherum, an der schlimmsten Stelle mussten wir die Taschen abmachen und alles einzeln hochschleppen, um wieder auf unsere geplante Strecke zurück zu gelangen. Einige ärmere Viertel hatten wir im Anschluss zu durchfahren, mit teilweise steilem Bergauf und Bergab. Unterwegs kamen wir an einem Laden vorbei, von dem ich im Augenwinkel wahrnahm, dass da Taschen, Rucksäcke und Lederwaren repariert werden. Da bei einer von Carmens Ortlieb-Taschen ein Gurt abgerissen war bzw. eine Schnalle gebrochen war, ankerten wir da scharf und Carmen hatte innerhalb von 10min eine neue Schnalle an ihren Gurt und kann nun ihre Tasche wieder richtig schließen. Nachdem wir dann die Stadt verlassen hatten, ging es nur noch bergauf, um die 1000 Höhenmeter waren zu erledigen, die sich größtenteils recht moderat gestalteten. Der zuerst noch ziemlich dichte Verkehr wurde schnell weniger. Die Landschaft hatte heut wenig zu bieten, es gab nicht viel zu sehen und wir kurbelten den Anstieg ohne Vorkommnisse und Erzählenswertem weg. Einzig der Blick zurück auf das riesige, nebelverhangene Tal, in dem Medellin in seiner unfassbaren Größe vor uns lag, war ziemlich spektakulär und begleitete uns ein ganzes Weilchen. Vor den letzten 120 Höhenmetern, in Santa Elena, kauften wir noch bisschen was ein, Bier, Gemüse, Obst, Wasser, und tranken da ein Käffchen und heiße Schokolade, unsere tägliche Kombi. Wir verließen die Hauptstraße und fuhren noch 3km bis zu unserem heutigen Ziel: einem Campingplatz! Der erste in Kolumbien, auf dem wir zelten. Der Platz ist nicht besonders groß, aber ganz gemütlich, es gibt einige uralte, ziemlich dicke und freundliche Hunde, eine große Campingküche, eine Terrasse mit Panorama-Aussicht und Hängematten, heiße Duschen. Ein deutsches Fernreisemobil mit deutschem Kennzeichen steht auch rum, Rastett, Baden-Württemberg. Ansonsten nüscht los hier, sehr gut. Der Tag pendelte so langsam aus, hier auf 2600m ist es zum Abend erstaunlich frisch und wir sind froh, in einer richtigen Küche kochen und im halbwegs warmen Wohnzimmer sitzen zu können, bevor wir in die kalten Schlafsäcke krauchen. Wie hab ich nur die kalten Nächte in Bolivien überstanden mit -10, -16°C?
03:12
19.1km
6.0km/h
1,080m
150m
Pedalen-Paul went for a hike.
December 13, 2025
Wir hängen fest. Mal wieder. Es hängt an Entscheidungsunfähigkeit, zu vielen Optionen, zu vielen Parametern, die die Entscheidungen beeinflussen: Zeit, Geld, meine neue Kreditkarte, die hoffentlich am 19.12. mit einem Freund von Carmen in Medellín ankommt, aber zudem erreichten uns heute die schlechten Nachrichten, dass die ELN, eine linke Guerilla-Gruppe, die vor allem in den nordöstlichen und nördlichen Landesteilen herummarodiert, in den von ihn kontrollierten Gebieten Militärübungen abhält und die in den Gebieten wohnenden oder durchreisenden Menschen aufgefordert hat, die Wohnungen für 3 Tage nicht zu verlassen. Dank Trumps Drohungen und Provokationen in der Karibik gegenüber Venezuela, aber auch Kolumbien, ist das die Antwort und Reaktion, die auch unsere Reise beeinflusst (und wir kreuzen die Finger, dass das nicht noch weiter eskaliert in den nächsten 2 Wochen). Wie dem auch sei, wir verbrachten also einen weiteren Tag im Casa de Ciclista im Stadtteil Villa Hermosa oben auf'm Berg. Carmen wollte heute unbedingt in ein Museum, darauf hatte ich nicht so sehr Lust, deswegen zog sie allein los, auch mal ok. Ich dagegen wollte in den botanischen Garten der Stadt und trabte gegen Mittag los. Unterwegs ging ich zum Friseur und ließ mir die Haare schneiden. Den sehr jungen Friseur interessierte überhaupt nicht, was ich ihm an Wünschen zu meinem Haarschnitt vortrug, er zog sein Ding durch und verpasste mir eine sehr kolumbianische Frisur: hoch ausrasiert über den Ohren und arschglatt rasiert. Mit der ersten Bahn, die er mit der Haarschneidemaschine durch mein Haar zog, schuf er unumkehrbare Tatsachen. Naja, was soll's, wächst nach. Danach lief ich weiter den Berg hinunter in die Stadt, unter der Metro hindurch, durch etwas finstere Viertel, zum botanischen Garten. Der Eintritt ist kostenlos, das Gelände weitläufig und es kommt am ehesten an meine Vorstellung von einem botanischen Garten heran, im Gegensatz zu den letzten Gärten, die ich auf diesem Kontinent besucht hatte (der beste war in Buenos Aires, aber da ist eh alles am besten). Viele Pflanzen und Bäume waren hier mit Schildern ausgezeichnet, die Anlage wirklich gut gepflegt. Es gibt auch große Leguane, ein riesiges Exemplar fiel direkt vor mir vom Baum, landete mit einem lauten Platsch vor mir und saß eine Zeit lang etwas belämmert da und glotzte mich an. Unterwegs telefonierte ich bisschen in die Heimat, und dann meldete sich Carmen, die sich nach dem Museumsbesuch in die Metro gesetzt hatte, um auch noch hierherzukommen. Nachdem wir zusammengefunden hatten, wollten wir einen Kaffee/eine Schokolade trinken, aber der Park macht gegen 16:00 so langsam dicht, nur das 5-Sterne-Restaurant hatte noch geöffnet. Meine Kaffeesucht hat sich spätestens in Kolumbien echt potenziert, also bestellte ich mir doch einen Kaffee; unsere beiden Getränke kosteten dann so viel wie ein Mittagsmenü, und Carmen, die alte Sparfüchsin, war bisschen sauer. 16:30 wurden wir dann von der Security wirklich hinausgetrieben aus dem botanischen Garten, schade, wir wollten eigentlich noch bisschen verweilen. Heute wollte ich den Berg nach Villa Hermosa unbedingt wieder hochlaufen und nicht mit dem Bus fahren; Carmen fügte sich und so kletterten wir wieder hinauf in unser nettes Casa de Ciclista. Es ist Samstag, und auf der Straße tobt noch mehr Leben als sonst. Alle Kneipen und Bars sind gut gefüllt, die Leute sitzen vor ihren Häusern, trinken, grillen, hören Musik, singen und tanzen. Vor unserer Unterkunft, in der etwas versteckten Seitengasse und Einbahnstraße, ist Fiesta. Die Nachbarn spielen ohrenbetäubend laute Musik und tanzen auf der Straße. Wirklich völlig irre, die Kolumbianer müssen alle mit spätestens 50 schwerhörig sein. Nachdem wir für uns und Italo wieder Arepas + Zubehör gekocht hatten, hatten Carmen und ich ein Krisengespräch, wir mussten endlich eine Entscheidung treffen, wie wir weitermachen, und tatsächlich gelang das auch so halbwegs. Währenddessen wurde die Musik der Nachbarn immer bekloppter und ich flüchtete mich nochmal hinein ins Viertel, und nun schreibe ich den Bericht in einer gemütlichen Rockkneipe, zwar auch mit lauter, aber viel verträglicher Musik, Bier und einem Aguardiente.
01:58
8.65km
4.4km/h
220m
220m
Pedalen-Paul and Carmense went for a hike.
December 12, 2025
Nachdem sich also gestern die Schlafsituation im Casa de Ciclista sehr zum Positiven gewendet hatte, war klar, dass wir durchaus noch 1-2 Tage hierbleiben können. Auf dem Dachboden, zwischen all dem Sammelsurium und auf dem Wasserbett, kann ich mich endlich mal bisschen erholen und etwas Schlaf sammeln. Wir frühstückten gemeinsam mit Italo, dem Sohn von Henry. Henry selbst wohnt gar nicht hier, dafür aber Italo, der keine Arbeit zu haben scheint, aber sehr sehr gesprächig ist. Henry, der pensionierter Lehrer ist, kommt immer zum Grasrauchen vorbei, schon morgens, er mache das schon "seit Dekaden", laut eigener Aussage. Lustig irgendwie, und auch sympathisch. Wir ließen uns heute Zeit und freuten uns darüber, uns an einem entspannten Ort ohne Lärm etwas ausruhen zu können. Erst zur Mittagszeit stiefelten wir den langen Berg hinunter Richtung La Candelaria, dem Zentrum der Stadt. Es gab noch eine kleine Nebenmission zu erledigen: ich hatte Simon, dem Radreisenden aus Nürnberg, der sich zur Zeit auf den Galapagos-Inseln befindet, versprochen, für ihn eine Rechnung zu bezahlen, denn ein Paket für ihn hängt beim kolumbianischen Zoll fest, weil Zollgebühren zu entrichten sind. Er konnte dazu ein Voucher mit einem Strichcode generieren, mit dem ich an bestimmten Supermärkten an der Kasse bezahlen kann. Der erste Supermarkt existierte gar nicht mehr, und da der Voucher nur eine Stunde gültig war, sputeten uns wir uns, um innerhalb der Zeit den nächsten Exito-Supermarkt zu erreichen. Leider klappte das nicht, der Voucher wurde nicht akzeptiert, auch nicht im nächsten Exito, und so gaben wir auf. Simon fand dann doch eine andere Lösung, zum Glück. Wir hatten kein konkretes Ziel in La Candelaria, wollten einfach bisschen rumlaufen und schauen. Zuerst gingen wir was essen, ein bescheidenes Mittagessen heute. Danach stand noch ein Radladen auf dem Plan, damit ich endlich einen neuen Flaschenhalter kaufen kann. Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht, denn wir kamen dabei in ein richtig finsteres, düsteres Viertel, in dem wir uns wahnsinnig unwohl fühlten. Noch nie hab ich so viele Drogensüchtige, Bettler, abgerissene und von der Gesellschaft abgespaltene, verlorene Menschen gesehen. Überall Müll, Dreck und dazwischen die Menschen, vor denen wir wirklich Angst hatten. Wir fanden den Radladen zum Glück schnell, ich kaufte den Flaschenhalter, danach nahmen wir beide Beine in die Hand und verließen dieses Viertel so schnell wie möglich, ohne Fotos, ohne uns umzudrehen. Sehr unangenehm, so viel Armut habe ich in keinem anderen südamerikanischen Land so geballt gesehen wie hier an diesem Ort. Wir setzten uns ein bisschen vor die große Basilika am Plaza Bolivar, tranken Kaffee und heiße Schokolade an einem nahegelegenen Restaurant und liefen zum Plaza Botero. Botero ist ein ziemlich bekannter kolumbianischer Künstler, der Zeit seines Lebens immer nur dicke Menschen oder Tiere gemalt hat oder Skulpturen angefertigt hat. Am Plaza Botero stehen einige große Skulpturen von ihm, die man da bewundern kann, außerdem gibt es da auch den großen Palacio de Centro Cultural, halb verdeckt von der riesigen Metro-Hochbahn, deren Betonpfeiler vertikale Gärten sind, an denen viele Pflanzen wachsen, was ziemlich interessant aussieht. La Candelaria ist ein brodelndes Sammelbecken und die Vereinigung so vieler verschiedener Einflüsse und Widersprüche - alt trifft auf neu, Hochhäuser auf Kirchen auf koloniale Gebäude, Fußgängerzonen auf breite, stark befahrene Straßen und die großen, imposanten Metrostationen aus Waschbeton, Märkte, Straßenverkäufer, unendlich viele Geschäfte und Restaurants, massenweise Menschen verschiedenster Coleur: Prosituierte, Bettler, Touristen aus aller Welt, Arbeiter, Bänker, Verkäufer mit Straßenständen, Pendler, junge Vergnügungssüchtige, Drogensüchtige, fast keine Polizei, Straßenkünstler; so viele Einflüsse prasseln auf einen ein, dass es einem schnell dreht im Kopf. Man tut gut daran, auf seine 7 Sachen zu achten. Vor Einbruch der Dunkelheit wollten wir lieber nach Villa Hermosa zurückkehren, "unserem" Viertel, das gelang aber leider nicht so ganz. Wir nahmen die Metro, die ebenfalls wieder heillos überfüllt war. An den Haltestellen quetschten sich immer noch mehr Menschen in die Bahn, obwohl die schon völlig überfüllt war. Richtig gerammelt und gedrückt wird da, aber die Menschen sind trotzdem entspannt dabei. Ich würde das nicht jeden Abend haben wollen, wenn ich von der Arbeit komme - jeden Tag so nach Hause fahren? Horror! Danach nahmen wir den Bus, der wieder hoch auch den Berg nach Villa Hermosa fährt. Ganz brav stellten sich da die Leute in einer Schlange an die Haltestelle an, das kannte ich schon aus Buenos Aires und war verblüfft, dass das auch hier funktioniert. Einige Busse kamen und fuhren, um Teile der Schlange aufzunehmen, wir mussten etwa 20min warten, bis wir den 6. oder 7. Bus nehmen konnten, der sich dann mit kreischendem Motor an der oberen Drehzahlgrenze die steilen Straßen hinaufschleppte. In Villa Hermosa kauften wir noch bisschen was ein, um uns später Arepas mit Gemüse, Ei und Käse kochen zu können und tranken zum Tagesabschluss ein Bierchen in einer Kneipe.
01:44
10.1km
5.8km/h
230m
230m
Pedalen-Paul and Carmense went for a bike ride.
December 11, 2025
Das Hostel ist wirklich wahnsinnig laut; direkt davor befindet sich ein Schwimmbad und diverse Sportplätze, die von sehr früh bis spät sehr gut besucht sind: Turnschuhe quietschen, Kinder schreien, Trainer brüllen, Bälle prallen irgendwo dagegen; die breite Hauptverkehrsstraße um die Ecke dröhnt, die Mopeds und Motorräder quäken, unser Bett vibriert; zudem befindet sich unser Quartier in der Einflugschneise des benachbarten Flughafens; und es gab auch noch Erdbeben in der Nacht; unser Bett ist ziemlich klein und wir wecken uns ständig gegenseitig, Carmen schnarcht wieder bisschen und ich kann im Allgemeinen sowieso schon nicht gut schlafen im Moment, noch schlechter als sowieso schon - und somit waren für mich die letzten 2 Nächte annähernd schlaffrei, meine Schlafprobleme, von denen ich eigentlich gehofft hatte, dass sie während der Reise besser werden, sind stattdessen schlimmer geworden und belasten mich derzeit wirklich sehr. Dementsprechend war ich heute morgen extrem zerknirscht und den ganzen Tag sehr dünnhäutig. Obwohl wir noch 2 bezahlte Nächte hier in diesem Hostel haben, beschlossen wir, heute Nachmittag umzuziehen, nämlich in das örtliche Casa de Ciclista, wo Radreisende kostenlos wohnen können. Die Unterkunft befindet sich im Viertel Villa Hermosa, welches 180 Höhenmeter weiter oben liegt und von der wir die Hoffnung haben, dass es dort ruhiger sein wird. Für heute morgen aber hatten wir eine Stadtführung durch die Comuna 13 gebucht, und die wollten wir vor dem Umzug natürlich noch machen. Ich wollte eigentlich mit der Metro dahinfahren, aber Carmen wollte lieber mit dem Rad fahren, also fügte ich mich unwillig. Die 4km dahin folgten einer proppevollen Hauptverkehrsader mit viel Verkehr, also kein Genuss. Vor dem Treffpunkt, der an der Metrostation San Javier sein sollte, suchten wir uns einen bewachten Parkplatz, um die Räder abzuzstellen, der uns letztendlich ein Vielfaches wie die Metro kostete; *grummel. Nach der Führung (Bericht dazu im 2. Teil des heutigen Berichts) fuhren wir also wieder in das laute Hostel, packten unsere Sachen, sattelten die Räder und machten uns auf nach Villa Hermosa. Meist folgten wir Radwegen, so gut das eben ging, die aber oft auch ohne System irgendwo plötzlich und unvermittelt enden, auf der Mitte von 6-spurigen Schnellstraßen verlaufen, oder deren Verlauf alle paar Meter die Straßenseite wechselt. Autoverkehr hat ein Vielfaches an Vorrang und man muss ewig an Ampeln stehen; das ist in Bogotá viel besser, und folglich sieht man in Medellín auch deutlich weniger Radfahrer. Im Zentrum der Stadt wurde es richtig chaotisch, hier mussten wir uns ordentlich durch das Chaos kämpfen, um das letzte Teilstück zu erreichen, was uns auf einem extrem steilen Berg mit bis zu 20% Steigung hinauf in das Viertel Villa Hermosa brachte, in das Casa de Ciclista. Henry, der Besitzer, empfing uns freundlich und wir saßen ein Weilchen mit ihm und betrieben ein wenig Konversation, was relativ schwierig ist, da er ein sehr schwer zu verstehendes Spanisch spricht. Der Medellín-Dialekt ist allgemein recht speziell, auch sein Sohn, der im Casa de Ciclista wohnt, ist schwer zu verstehen, der Dialekt ist sehr weich und melodiös, es klingt fast ein bisschen so, als würde ein Franzose Spanisch sprechen. Leider ist der Raum, den uns Henry zuwies, sehr klein, das Bett reicht nur für eine Person, einer von uns muss auf dem Boden schlafen und ich war sehr unglücklich über die Schlafsituation, denn ich brauche dringend mal wieder eine erholsame Nacht, und die würde ich unter dem Umständen hier auch nicht bekommen. Wir gingen erstmal ins Viertel, um etwas zu Essen zu finden, fanden am zentralen Plaza einen Stand mit mexikanischen Tacos, die sehr sehr lecker waren. Danach wollte ich noch ein Bierchen in einer der vielen Kneipen trinken, und Carmen trank aus Solidarität ein Light-Bier mit mir. Es ergab sich während der Bezahlung am Tresen, dass mich der Barkeeper und ein weiterer Herr zu einem Aguardiente, dem typischen Anis-Schnaps, der hier überall viel getrunken wird, einluden, aus denen schnell zwei und dann drei wurden, und leicht beschwippst und etwas besser gelaunt liefen wir zurück zum Casa de Ciclista, wo wir auf Henrys Sohn trafen, der mir anbot, dass ich zwei Stockwerke weiter oben in dem schönen Haus schlafen könnte, in einem Zimmer, wo einerseits ein Wasserbett, allerdings auch Henrys große Sammlung steht, ein buntes Sammelsurium aus alten Telefonen, Schreibmaschinen, Kameras, Lampen, Pokalen und allerlei anderer Schnickschnack. Das entspannte die gesamte Situation sehr, Carmen würde unten pennen, ich oben und dort habe ich das Wasserbett für mich allein. Ich freute mich auf eine hoffentlich etwas ruhigere Nacht inmitten des offenen Dachbodens mit all dem Zeug um mich herum.
01:04
14.8km
13.7km/h
220m
70m
Happy anniversary with Carmen! The fact that you've been traveling together for a year already means I've been following your adventures for over a year. Your reports are always a pleasure to read. Thank you for letting me join you on your tour via komoot. Merry Christmas to you both! Take care!
Translated by Google •
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