Unter der rund 1000jĂ€hrigen Burg hat sich im Laufe der Jahrhunderte ein reizvolles Stadtbild entwickelt. Im Mittelalter war Hilpoltstein recht bedeutsam. Die Herren von Stein (1129 bis 1385) prĂ€gten als Reichsministeriale â sie waren direkt dem Kaiser unterstellt â die Entwicklung der Stadt.
Eine der wichtigen HandelsstraĂen im Reich fĂŒhrte von NĂŒrnberg ĂŒber den Hilpoltsteiner Marktplatz, wo 1417/1418 ein Handelshaus errichtet wurde und aus dem sich das heutige Rathaus entwickelte, nach MĂŒnchen und weiter nach Venedig.
Als eigentliche BegrĂŒnder der âoppidum in Lapideâ um 1280 gelten Heinrich von Stein und sein Sohn Hilpolt I. aus dem Geschlecht der Herren von Stein. Ihre machtvolle Stellung beruhte auf ihrem Status als Reichsbeamte der Staufer und spĂ€ter der Wittelsbacher. Heinrich von Stein (1254-1265) verwaltete in seiner Eigenschaft als Reichsbutigler die kaiserlichen GĂŒter in Franken.
Zwar starb das Geschlecht der Herren von Stein schon 1385 im Mannesstamme aus, die âStadt am Steinâ ĂŒbernahm jedoch deren Namensgebung und nannte sich fortan Hilpoltstein. In der Folgezeit fielen die LĂ€ndereien um Hilpoltstein an die Wittelsbacher Herzöge Ludwig der Reiche und Georg der Reiche von Baiern-Landshut.
Infolge des Landshuter Erbfolgekrieges wurde Hilpoltstein 1505 der âJungen Pfalzâ Neuburg angegliedert und binnen kurzem durch Pfalzgraf Ottheinrich I. an die Stadt NĂŒrnberg verpfĂ€ndet. Erst 1578 wurden die Ămter Hilpoltstein, Heideck und Allersberg wieder ausgelöst. Pfalzgraf Ottheinrich II. ĂŒberschrieb daraufhin seiner Gemahlin Dorothea Maria Hilpoltstein als Witwensitz.
Heute schlĂŒpfen 800 BĂŒrgerinnen und BĂŒrger jedes Jahr in detailgetreue historische KostĂŒme und verwandeln die Stadt am ersten Augustwochenende in ein farbenfrohes Meer an Fröhlichkeit.
Hilpoltstein feiert vier Tage lang den Einzug der PfalzgrĂ€fin Dorothea Maria im Jahre 1606, die fĂŒr ĂŒber 30 Jahre auf der Burg ihren Witwensitz nahm. Der BurgfestbĂŒrgermeister empfĂ€ngt mit seinem Volk am Marktplatz die GrĂ€fin und geleitet sie anschlieĂend in einem prĂ€chtigen Zug durch die Stadt auf die Festwiese.
1619 errichtete Pfalzgraf Johann Friedrich eine Residenz fĂŒr die Nebenlinie Pfalz-Hilpoltstein.
1793 wurde die Stadt in das KurfĂŒrstentum Bayern integriert, 1803
wurde sie Sitz eines Landgerichts.
1880 endete schlieĂlich die Herrschaft der Wittelsbacher, die Stadt wurde Sitz eines neu gegrĂŒndeten Bezirksamtes.
Heute ist die Burgruine saniert und in den Sommermonaten begehbar. Im Juli und am Burgfest spielen die Hilpoltsteiner Burgspieler auf der NaturbĂŒhne klassische Komödien aus allen Epochen.