Es war der 22. Januar 1971, als vereinzelte Spaziergänger und Anwohner von Falkenstein im dichten Nebel gegen 15.25 Uhr die Geräusche eines ungewöhnlich tief fliegenden Flugzeuges und kurz darauf einen dumpfen Schlag vernahmen, den man jedoch zunächst nicht genau ein- und räumlich zuordnen konnte. Im Laufe des Nachmittages mehrten sich dann die Anzeichen eines Flugzeugabsturzes, sodass eine riesige Rettungsaktion in Gang gesetzt wurde.
Der Königsteiner Wehr gelang es dann auch erst gegen 21.30 Uhr, das zerschellte Wrack anhand des in der Luft liegenden Brand- und Kerosingeruchs zu finden.
Zu retten war jedoch niemand mehr gewesen, alle sechs Insassen waren am Döngesberg, einem vorgelagerten Sporn des Altkönigmassivs, auf 660 Höhenmetern ums Leben gekommen.
Bald schon stellte sich heraus, dass die Stadt Wattenscheid an diesem Tag mit Oberbürgermeister Erwin Topp, Oberstadtdirektor Georg Schmitz und Baudirektor Kurt Wille ihre gesamte Stadtspitze verloren hatte. Sie hatten in Frankfurt einen Fachvortrag zum U-Bahn-Bau angehört und eine Baustelle besichtigt und waren um 15.12 Uhr vom Frankfurter Flughafen zum Rückflug aufgebrochen, der sie zu einem weiteren Besichtigungstermin mit anschließender Übernachtung auf den Heeresflughafen Fritzlar bringen sollte. Mit Josef Peckelsen, dem Generalbevollmächtigten der Baufirma Heitkamp, und den beiden Piloten, Alfred Krummlauf und Rolf Brennholt, starben weitere drei Menschen bei dem Unglück.
Die Nachricht löste im damals noch selbstständigen Wattenscheid, das 1975 Bochum angegliedert wurde, tiefe Bestürzung aus. Mit den tödlich verunglückten Politikern verlor die Stadt Wattenscheid sehr beliebte und allseits anerkannte Persönlichkeiten, die maßgeblich und unkonventionell die Bergbaukrise der 1960er Jahre in der Stadt mit ihrem politischen Wirken gemeistert hatten. Sie sorgten für über 100 neue Firmenansiedlungen in Wattenscheid, die den Verlust der Arbeitsplätze im Bergbau mehr als ausgeglichen hatten. Auch heute spielt das Ereignis im historischen Gedächtnis der Wattenscheider durchaus noch eine Rolle.