Germany
Hesse
Darmstadt District
Kreis Groß-Gerau
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Lustsäule Memorial (Groß-Gerau Forest)
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Lustsäule Memorial (Groß-Gerau Forest)
Hiking Highlight
Recommended by 20 hikers
Ina ☀️☕☀️ has already provided all the historical facts. The Lustsäule is definitely worth a visit. Somewhat hidden in the forest and yet easily accessible. There are also four benches where the column stands so that you can relax and enjoy the view of the historic monument.
March 19, 2023
Lustsäule im Wald bei Groß-Gerau Die "Lustsäule" ist nicht das, was manche denken mögen, sondern ein Gedenkstein im Wald zwischen Groß-Gerau und Mörfelden. Dieses kulturhistorisch interessante Landschaftselement ist es wert, erwähnt zu werden. Man findet die Säule, wenn man von Groß-Gerau Richtung Mörfelden auf der B 44 nach dem Autohaus Nold und nach dem Versuchsgut rechts abbiegt. Man folgt dem Weg Richtung Osten. Ca. 100 m nach dem Eintritt in den Wald erkennt man ein Hinweisschild "Denksäule". Der Waldschneise nach Süden folgend kommt man an eine kleine Lichtung. Dort steht auf einem zweistufigem Podest das Denkmal aus Sandstein. Es besteht aus einem kubischen Sockel, einer sich nach oben verjüngenden vierkantigen Säule und der Skulptur eines hessischen Löwens mit einem Wappenschild. Auf der Südseite der Säule ist folgender Text zu lesen:
ZUM GEDÄCHTNIS DES LUSTLAGERS WELCHES UNSER DURCHL. HERR ERBPRINZ MIT DER GELIEBTESTEN FR. GEMAHLIN IN EINER ZAHLREICHEN FUERSTLICHEN GESELLSCHAFT IM JAHR 1782 IM MONAT AUGUST 12 TAGE LANG HÖCHST VERGNÜGT UND ZUR FREUDE DES VOLCKS AUF DIESEM FELD GEHALTEN HAT // DIESE DENCKSÄULE SEZT DIE STATT GERAU FROLOCKEND ÜBER DIE GLÜCKSELIGKEIT UNSERER ZEITEN UND DER NACHKOMMEN // 1782.Auf der Nordseite ist der gleiche Text in Latein eingemeißelt (mit dem Hinweis auf eine Restaurierung im Jahr 1990).Beim "Erbpriz" handelt es sich um den späteren Landgrafen Ludwig X. — ab 1806 Großherzog Ludwig I. (1753-1830; regierte ab 1790) und seine Gemahlin war Louise von Hessen-Darmstadt, seine Cousine (1761-1829).Lustlager bei Groß-GerauTatsächlich stand dabei weniger die Freude des Volks, als vielmehr die der Hofgesellschaft im Mittelpunkt, zu deren liebsten Unternehmungen die Jagd gehörte. Im frühen 18. Jahrhundert kam insbesondere die Parforcejagd in Mode, bei der das gehetzte Tier, meist ein Hirsch, erst nach einer stundenlangen Verfolgung zu Pferd und mit der Hundemeute erlegt wurde. Was Mensch und Material angeht, war das eine ungeheuere Verschwendung, denn die Bauern mussten der Jagdgesellschaft unter anderem als Treiber zur Hand gehen und dafür ihre eigentliche Arbeit ruhen lassen.
Zudem hetzten die Jäger das Wild oft quer über die Felder und zerstörten auf diese Weise die Ernte. Nach jahrelangen Protesten der Bevölkerung errichtete die Stadt Groß Gerau 1771 daher einen umzäunten Wildpark. Aber auch die Fürsten hatten letztlich ein Einsehen. Nach dem Tod des als "Jäger-Landgrafen" bekannten Ludwig VIII. schaffte sein Nachfolger Ludwig IX. im Jahr 1768 die kostspielige Parforcejagd wieder ab.Der Hessische Löwe mit Wappenschild
auf der Spitze der Lustsäule
Das Lustlager von 1782 musste also mit weniger aufwendigen Jagdvergnügungen auskommen. Dennoch kam es die Groß-Gerauer teuer zu stehen. Die erinnerungsträchtige ,,Lustsäule" wurde auf Druck eines Rüsselsheimer Hofrats widerstrebend aus der Stadtkasse bezahlt. Außer ihr erinnert auch ein Ölgemälde von Johann Heinrich Schmidt, das im Schlossmuseum in Darmstadt hängt, an das Ereignis vor den Toren der Stadt. Das Bild in Öl auf Leinwand zeigt eine Jagdgesellschaft vom August 1782. In dessen rechter unterer Ecke sind angeblich Kriegsrat Johann Heinrich Merck, Ahnherr der Darmstädter Pharmaunternehmer, und sein noch junger Freund, Johann Wolfgang Goethe, abgebildet. Zählten die beiden wirklich zu den Gästen des Lustlagers? Man weiß es nicht so genau.Gemälde von Johann Heinrich Schmidt: 1782 August / Lustlager unter Teilnahme von
Johann Wolfgang v. Goethe (1749-1832), Johann Heinrich Merck (1741-1791) und dem Maler Johann Heinrich Schmidt (1757-1821)
Das Originalbild befindet sich im Schloss-Museum DarmstadtQuelle: heimatmuseum-nauheim.de/landfrauen/lustsaeule.htm
January 24, 2021
Pleasure camp near Groß-GerauIn fact, the focus was less on the joy of the people than on that of court society, whose favorite activity was hunting. In the early 18th century, par force hunting became particularly fashionable, in which the hunted animal, usually a deer, was only killed after hours of pursuit on horseback and with a pack of dogs. As far as people and material were concerned, this was a tremendous waste, because the farmers had to assist the hunting party as drivers, among other things, and in order to do so they had to stop doing their actual work.
In addition, the hunters often chased the game across the fields and in this way destroyed the harvest. After years of protests from the population, the city of Groß Gerau built a fenced-in wildlife park in 1771. But the princes ultimately also had understanding. After the death of Louis VIII, known as the "Hunter-Landgrave", his successor Louis IX. In 1768 the expensive par force hunt was canceled again.The Hessian lion with a coat of arms
at the top of the pleasure columnThe pleasure camp of 1782 had to make do with less elaborate hunting activities. Nevertheless, it cost the Groß-Gerauer dearly. The memorable "Pleasure Column" was reluctantly paid for from the city treasury under pressure from a Rüsselsheim court councilor. In addition, an oil painting by Johann Heinrich Schmidt, which hangs in the castle museum in Darmstadt, commemorates the event at the gates of the city. The picture is in oil The canvas shows a hunting party from August 1782. In the lower right corner, the war councilor Johann Heinrich Merck, ancestor of the Darmstadt pharmaceutical entrepreneur, and his young friend, Johann Wolfgang Goethe, are supposedly depicted. Were the two of them really among the guests of the pleasure camp? We know not so precise.
Source: heimatmuseum-nauheim.de/landfrauen/lustsaeule.htm
January 6, 2024
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