Der Aussichtsturm auf der Hemm!
Als weithin sichtbares Wahrzeichen steht der Turm im Lonsheimer Wald auf der Hemm und ist fest in das Bewusstsein der Lonsheimer Bürger verwurzelt. Von der Turmspitze hat man einen herrlichen Ausblick auf das Rheinhessische Hügelland. Bei gutem Wetter kann man seinen Blick vom im Osten liegenden Odenwald über den nördlichen Taunus bis zum westlichen Hunsrück schweifen lassen. Wendet man den Blick in Richtung Süden liegt einem der Donnersberg direkt zu Füssen. Auch ist es möglich, mit etwas Zeit und Geduld bis zu 20 verschiedene Ortschaften auszumachen und zu identifizieren. Der Flurname „Auf der Hemm“ gehört zu den ältesten Flurnamen in Lonsheim. Er wurde schon 1439 in den Unterlagen der Wild- und Rheingrafen erwähnt. Die Bodenplatte über dem Fundament liegt 266,7m über Normal Null. Begibt man sich über die 72 außenliegenden Stufen 4,48m hoch, danach weiter über die innenliegende Wendeltreppe, so erreicht man die Aussichtsplattform mit Zinnenrand in 284,47m über NN. Die Wendeltreppe wird durch ein Regendach geschützt, die mit 289m über NN den höchsten Punkt ergibt. Die Planung des Turmes begann um die Jahrhundertwende, er sollte als Gedenkstätte für die Kriegsteilnehmer des Krieges 1870/71 zwischen Deutschland und Frankreich dienen. An diesem Bauprojekt unter Leitung von Lehrer Crecelius und Bürgermeister Philipp Claß, war auch der Verschönerungs-, Turn-, Gesang-, Krieger- und Soldatenverein beteiligt. Die Firma Holzderber aus Bornheim bekam im Jahre 1903 den Auftrag den Turm zu bauen. Sie hatte das günstigste Angebot mit 3000RM unterbreitet. An den Sonntagen waren viele freiwillige Helfer am Turm, um mitzuar-beiten. Die Mauersteine wurden aus den Flonheimer Steinbrüchen auf dem Galgen angeliefert. Die Bausteine für die Treppen, Stürze für Türen und Brüstungssteine wurden von den Steinmetzen an der Bahnlinie nahe Uffhofen gefertigt. Die Lieferverträge waren für ein Jahr abgeschlossen, die Bezahlung erfolgte am ersten Sonntag des Monats. Auch wurden die Bauarbeiten einmal von einem Flonheimer Steinbruchbesitzer sabotiert, der bei der Ausschreibung nicht berücksichtig wurde, weil sein Angebot zu hoch war.