About Marianne M.
flummigummi.wordpress.com/category/gendarmstien
Ihr Lieben,
aus zeitlichen Gründen ist es mir nicht möglich, all eure Touren aufmerksam zu verfolgen. Dazu liegt es mir fern, ein "Gefällt mir" zu vergeben, ohne eine Tour überhaupt betrachtet zu haben.
Mit anderen Worten: Ein "Gefällt mir" zeigt dafür auch, dass ich eine Tour samt Bildern tatsächlich angesehen habe.
Aufgrund der hohen Followerzahl, und weil ich selbst viel draußen unterwegs bin, kann ich - zu meinem eigenen Bedauern - deshalb auch nicht allen zurückfolgen, da es dann unmöglich wird, aktuelle Touren in den für mich relevanten Gebieten zu entdecken. Vielen Dank für euer Verständnis.
Allzeit interessante Wege wünscht euch Marianne
"Erst durch deine Wanderung entsteht deine Welt." -- Weisheit australischer Ureinwohner
15,763 km
2771:58 h
Recent Activity
- Christian aus S.5 days ago
Merry Christmas.
Is that a Coca-Cola refrigerator converted into a lending library?
That would be completely new! I've certainly never seen anything like it before.
Translated by Google •
- Marianne M.5 days ago
nationalerbe-baeume.de/project/schoene-eiche-harreshausen-landkreis-darmstadt-dieburg
A comprehensive and illustrated history of the tree can be found in the book "The Miracle Tree of Harreshausen" - here is the link to a PDF file:
perspektive.ladadi.de/fileadmin/user_upload/Der_Wunderbaum_von_Harreshausen.pdf
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- F71December 17, 2025
Thanks for the informative description. I will soon follow your route from Vallendar to Engers.
Translated by Google •
- Christian aus S.December 12, 2025
The good old phone booth remains a part of our daily lives, serving as a public bookcase.
The booth has been nicely spruced up with the two furniture knobs. A sign that not everyone in town is indifferent.
Let's see if I can find some unusual public bookcases soon.
Translated by Google •
- Christian aus S.December 10, 2025
Good morning @Marianne M. Let me guess. You bought and picked up a book?
Translated by Google •
- Stefan B.December 2, 2025
Hi @Marianne M., you brought back some great photos from your trip. Is that ball of wool a sheep or a cow? The head looks more like a cow's. Be careful when you cuddle it, the wool must be quite greasy. I also like the pumpkin in the fence and the umbrella. I didn't understand the bit about the nails
Translated by Google •
Marianne M. went for a hike.
a day ago
Start Fünfhundert Meter vom Bahnhof Trechtingshausen entfernt komme ich vor einer geschlossenen Schranke zum Stehen. Erst als ich den gelben Kasten einer Rufsäule bemerke, wird mir klar, dass ich aktiv werden muss und drücke den Knopf. Als es knarzt bitte ich um Öffnung der Schranke. Eine Stimme antwortet: “Zugverkehr abwarten, dann wird geöffnet.” Ich bedanke mich, bin aber unsicher, ob er mich überhaupt noch hört. Während ich warte, habe ich einen schönen Blick zur Burg Reichenstein, vor allem auf deren Umrisse und Lichter. Der Himmel ist wolkenlos und obwohl es noch eine halbe Stunde bis zum Sonnenaufgang braucht, bildet er schon einen hellen Hintergrund. Der Zug rauscht vorbei und es dauert noch ein bisschen, bis die Schranken hochgehen. Auf der anderen Seite gehe ich zur Rufsäule und zögere … muss ich den Knopf drücken oder einfach nur zurufen, dass ich angekommen bin? Ich drücke den Knopf und melde, angekommen zu sein. Aus dem Lautsprecher ertönt ein “Danke”, als käme es aus fernen Welten. – Mit halbseitiger Eisfrisur durch das Morgenbachtal Auf den ersten neun Kilometer gewinnt man nun erst einmal an Höhe. Laut Planung startet man bei 80 m am tiefsten Punkt und erreicht nach den ersten neun Kilometern bei 470 m den höchsten Punkt dieser Tour. Hinter dem Bahnübergang verlässt der Welterbesteig schon bald die Straße und verläuft nun rund fünf Kilometer entlang dem Morgenbach. Dann wendet man sich vom Morgenbach ab und es geht entlang dem Schägleberg aufwärts. Die Kombination von hoher Luftfeuchtigkeit und starkem Frost hat meine Haare eskalieren lassen. Die Naturwelle wird zunehmend “aufgeschäumt” und dabei Schicht um Schicht mit Frost ummantelt. Ein betonhartes aufgebauschtes Eisgebilde” umwuchert vor allem die Kopfhälfte, die die ganze Zeit dem Morgenbach zugewandt war. Das ist eine irre Optik, weil die Haare auf der linken Kopfhälfte nicht so dick mit weißem Frost ummantelt sind. Da der Anstieg den Puls ein wenig in die Höhe treibt, steigt meine überschüssige Körperwärme dampfend aus dem Jackenkragen auf, die Haarspitzen tauen dort auf und räkeln sich geradezu verlockend auf den Schultern. Na ja, ein Teil klebt kreuz und quer an meinen eiskalten Wangen. Ich will mir aber die hartgefrorenen Haare nicht abbrechen und belasse es dabei. – Erster Höhepunkt Auch Glücksgefühle steigen empor, nämlich angesichts des Höhengewinns, der mich dem warmen Licht der aufgehenden Sonne immer näher bringt. Allein der golden leuchtende Eindruck des Laubs im Kontrast zu der dicken weißen Frostschicht … Wunderbar, nachdem es im Morgenbachtal vor allem anfangs noch so düster war. Auf dem ersten Kilometer war ich fast ein wenig beklommen. Doch das ist vorbei, fast so, als wäre es gestern gewesen. Mit dem Morgenbachtal habe ich allerdings auch eine recht laute Geräuschkulisse verlassen, die vom rauschenden Morgenbach her rührte. Erst mit der inzwischen eingekehrten “Stille” wird mir das bewusst. Wie schön all die kleinen Wasserfälle waren, die vielen klaren Eisgebilde, die im Licht glänzten, die sich an Ästen und in Nischen gebildet hatten und durch manch eingefangenen Sonnenstrahl wie ein Lichtglas aufglänzten. Schön war es, eisig kalt war es, laut war es, fantastisch; und nun hinauf in die Sonne! Zwischen Ziemerkopf und Franzosenkopf (617 m) ist bei etwa 470 m der Höhepunkt des ersten Anstiegs erreicht. Schwungvoll und gemütlich führt der Welterbesteig wieder hinab, links am nahen Steinbruch vorbei und weiter zum Aussichtsturm Siebenburgenblick. Siebenburgenblick und magische Erinnerungen Der Rhein liegt mir zu Füßen. Nicht nur das, denn von hier aus habe ich einen weiten Blick auf die Lorcher Werth und den Rheinsteig. Mit den Augen suche ich markante Punkte, die ich mit den Wanderungen dort in Verbindung bringen kann. Erinnerungen, begleitet von den damaligen Gefühlsmomenten, die auch immer ein Stück weit von Erinnerungen aus den jeweiligen Lebenssituationen in sich tragen. Mit auftauenden Haaren stehe ich da, finde mich beglückt allein dadurch, dass ich auf der anderen Rheinseite schon so viel erwandert habe. Staune, dass mich auch Wehmut erfasst, so als ziehe mich der Rheinsteig magisch an, während doch hier noch für mich neues Land zu erobern ist. Ist das nicht viel interessanter? Vielleicht. Wegen des Frosts zögere ich anfangs, die Stufen des Aussichtsturms unter die Füße zu nehmen. Bis jetzt habe ich weder nah noch fern auch nur einen Menschen gehört oder gesehen. Sollte ich ausrutschen und schlimm stürzen, so könnte ich hier womöglich erfrieren, sollte ich auf den Kopf fallen? Ich konzentriere mich auf jede einzelne Stufe und bereue nichts, als ich oben ankomme. Da ich mich am Geländer festhalte, sind meine Hände direkt schockgefroren. War niemand bei mir, der mir einen Stups gegeben hätte wie: “Handschuhe sind hier keine Option?” Welch ein traumhafter Blick auf Lorch, das teilweise unter einer langgezogenen Nebelwolke liegt. Vorsichtig verlasse ich den Turm und überlege, hier die Frühstücksrast einzulegen. Doch es ist schattig und viel zu kalt. Vielleicht komme ich ja schon bald an einem sonnenbeschienenen Platz vorbei. Der Hunger hält sich eh noch in Grenzen. – Rentnersteig und Martinspfad Den Rentnersteig wäre ich wegen der frostigen Oberfläche lieber aufwärts gegangen. Ein bisschen lächerlich komme ich mir vor, wie ich mich so zögerlich nach unten taste. Doch erstens habe ich hier alles für mich allein, und wenn schon: lieber eine lächerliche Gestalt als eine mit gebrochenen Haxen. Bald geht es zwischen kleinen bemoosten Felsen auf dem Martinspfad weiter. Ein wirklich schöner Abschnitt. -- Märchenhaft Ich denke, es wird nun direkt bis hinunter nach Niederheimbach gehen, doch am Erschbach holt der Weg noch einmal zu einem Aufwärtsschwung aus, ehe es an der Schutzhütte Taubenhölle wirklich hinunter in den Ort geht. Alte Märchenfiguren stehen am Kuhweg Spalier. Da ich mit Märchen nichts Angenehmes verbinde, bleibe ich bei deren Anblick zwiegespalten und wundere mich über die Märchenfiguren, die auch weiter das Ortsbild bestimmen. In Niederheimbach versucht jemand sein Auto anzulassen - der Motor orgelt und orgelt, zunehmend flüsterleise; man hört direkt: das wird nichts. Andere Personen stehen fröstelnd daneben und schauen zu. Ich entferne mich etwas vom Welterbesteig, um zu schauen, wie man hier zur Fähre käme, wollte man sie nutzen. Eine Brücke über den Rhein? Fehlanzeige. Zwischen Mainz und Koblenz - für etwa 100 km also - kommt man nur via Fähre rüber. Kurz überlege ich, ganz hinunter zum Anleger zu gehen. Doch habe ich wenig Lust auf Verkehrsstress und kehre wieder um. Das Auto steht noch immer still. Doch nun wird mit vielen Händen die dicke Frostschicht von den Fahrzeugscheiben entfernt. Vielleicht wird zugleich hoffnungsvoll auf Starthilfe gewartet. -- ... und drüben der Rheinsteig ... Entlang der Straße “Heimbachtal” geht es wieder aufwärts. Vorbei am Friedhof zu einem weiteren schönen Aussichtspunkt mit Blick hinunter nach Lorch. Eine Wolke streift immer wieder die Sonne. Vermutlich die letzte Gelegenheit, noch etwas Sonnenwärme abzubekommen, deshalb entschließe ich mich für eine kurze Rast. Richtung Bacharach schaut es fast finster aus. Unentschlossen ziehe ich am Aussichtspunkt mit meiner Sitzunterlage von einer eisigen Bank zur nächsten. Brrrh, mir ist einfach zu kalt. Im Umhergehen wird es sofort besser. Der Tee in meiner Isolierflasche ist jetzt genau richtig abgekühlt und trinkwarm. Mit dem Blick zur Ruine Nollig drüben am Rheinsteig erinnere ich mich an das kleine Kletterstück dort und wie viel Kraft darin im Nachhinein für mich steckte, und staune, wie mich so kleine Dinge ein bisschen mutiger machen können. Wegen vieler schöner Gedanken und Erinnerungen möchte ich gar nicht weitergehen, sondern lieber schauen und schauen. Im Schatten des Hanges geht es weiter, vor Augen die sonnenbeschienenen Flächen. Am Fürstenbergblick halte ich aber nur für ein Foto inne. Es geht hinauf nach Oberdiebach, wo mir ein paar freundlich grüßende Menschen begegnen und noch weiter hinauf Richtung Burg Fürstenberg. Ich könnte jubeln vor Freude darüber, dass dieser leider nur kurze Wegabschnitt komplett in der Sonne liegt. Die Wärme durchdringt die Kleidung, unbeschreiblich köstlich. Und doch denke ich zugleich an die bevorstehenden warmen Monate, wo mich sonnige Wege zur Mittagszeit zum Ächzen bringen werden. -- Durchgefrostet Doch jetzt sehne ich mich nach der Wärme der Sonne, die es heute jedoch nicht mehr geben wird. Medenscheid liegt im trüben Licht unter einer durchgängigen Wolkendecke. Der dicke Frost dort erscheint mir nun besonders kalt. Schmunzeln muss ich am Ortseingang, wo neben der Straße eine Schafweide liegt. Ein Schaf steht außerhalb des Zaunes am Straßenrand. Und welches Schaf? Natürlich das schwarze Schaf! An der Grillhütte Medenscheid bietet sich wieder ein Punkt zum Fernblicken, doch mich zieht es, vor allem wegen der nun ungemütlich wirkenden Kälte – mein Körper hat vielleicht genug vom “Gegenheizen” – endlich in Bacharach anzukommen. Ein erster Blick auf die Abfahrtszeiten der kommenden Bahnen … doch heute verzichte ich auf eine Berechnung, welche ich erreichen könnte. Immer wieder hatte ich Abschnitte mit Wegen, die tief aufgewühlt und vom Frost steinhart gefroren waren. Es ist sehr anstrengend, dort zu gehen und meine Füße schmerzen inzwischen, sobald ich wieder einen solchen Untergrund habe. Das Auswählen jeden Schrittes kostet Zeit, auch wenn es ein fließender Vorgang ist. Immer wieder gibt es dann schöne Aussichtspunkte, die Rückblicke auf den zurückgelegten Weg ermöglichen. Bacharach liegt zum Greifen nah. Der Weg dorthin wird mir am Ende ein bisschen lang werden, doch noch weiß ich das nicht. Neurath liegt hinter mir. Kühlbergturm … Sonnenturm … Hutturm … Die Stufen, die hinab nach Bacharach zu bewältigen sind, sind teilweise recht hoch, und der Frost liegt überall. Heute ist kein Tag für beschwingtes Hinabhüpfen. Tatsächlich brauche ich runter nach Bacharach länger als erwartet. So bleibt mir keine Zeit für einen Abstecher in den Ort, da ich die nächste Bahn nicht verpassen möchte. Mir ist echt kalt, als ich am Bahnsteig warte. Die Bahn kommt verspätet, aber– juhu juhu – ich erwische alle direkten Anschlüsse. Anfangs lese ich noch im Buch “Handbuch für den vorsichtig Reisenden durch das Ödland”. Was gibt es Schöneres, als während der Bahnfahrt von einer Bahnfahrt zu lesen? Wobei die Reise im Roman viel interessanter ist. Oder … verpasse ich so womöglich das Interessante im Jetzt? Es spielt keine Rolle mehr … Ich bin so müde, dass ich dauernd einschlafe und direkt die gelesenen Zeilen vergesse. Oft habe ich den eReader durch Fingerdruck weitergeblättert und muss suchen, wo ich war. Ich habe sogar Mühe, die Umstiege nicht zu verpennen. Schön ist: Sobald ich wegnicke, versinkt mein Kopf im dicken Schal und ich bin unbeobachtet. Fazit: Diese Tour werde ich während der grünen und warmen Monate noch einmal wiederholen. Und: Stundenlang allein, wirklich allein, versinkt man doch arg in Erinnerungen und Gedankengängen, die nicht von außen unterbrochen werden. Heute bleibt die Frage: Gehören kleine Eindrücke davon überhaupt hier in die Beschreibung?
05:14
26.8km
5.1km/h
820m
820m
Marianne M. and Mike McM went for a hike.
December 18, 2025
An diesem Tag war eine Runde in der Nähe angesagt. Zwar gibt es hier keine Höhenmeter und Aussichten zu gewinne, doch dafür ist die "Schöne Eiche" sehenswert -- ein Highlight mit einer interessanten Geschichte. Entsprechende Links sind im Kommentarbereich zu finden.
02:13
11.2km
5.0km/h
60m
70m
Marianne M. went for a hike.
December 15, 2025
Rheinsteig – Koblenz bis Engers 15. Dezember 2025 Um 4:30 Uhr beginnt die Anreise zum Rheinsteig. Die S-Bahn kommt dieses Mal pünktlich in Frankfurt Hbf an und ermöglicht einen reibungslosen Umstieg in die RB 10 (RheingauLinie) nach Koblenz. Gut drei Stunden später bin ich am Startpunkt angekommen. Es ist also noch dunkel, als ich in Koblenz über den Bahnhofplatz in Richtung Rhein losmarschiere. Der Berufsverkehr ist in vollem Gange. Da ich keine Beleuchtung trage, muss ich gut auf Rad- und Rollerfahrer achten, damit ich nicht umgemäht werde. Unter der Pfaffendorfer Brücke – große Baustelle – stehen die Arbeiter und besprechen anstehende Arbeiten. Ruhiger wird es bald, als es entlang dem Rhein Richtung Ehrenbreitstein geht. Festung Ehrenbreitstein Die eigentliche Wanderung beginnt für mich, als ich die Stufen des General-Aster-Wegs in Angriff nehme. Der Morgen graut. Oder dämmert er sich hell? Der Himmel zeigt sich bewölkt, hebt das Graue des Gemäuers noch hervor, und fast möchte ich die Stimmung als leicht düster bezeichnen. Es reicht dann aber doch nicht, um das erwartete Gefühl leichter Beklommenheit auszulösen, angesichts dessen, was hinter der nächsten Ecke verborgen sein könnte. Für mich unerwartet kommt der Treppenaufgang, so als ginge ich in ein Gebäude hinein. Mir wird schnell klar, dass die Treppe in die Festungsmauer hinein führt. Die Beleuchtung ist eingeschaltet und ich schreite ohne Sorge treppauf. Oben angekommen, geht es auf dem Felsenweg weiter. Ein Torbogen lässt mich wissen: Südlicher Abschnitt. Alles liegt verlassen, nur das Licht, das durch ein Fenster der Bergstation „Festungsaufzug“ zu sehen ist, deutet darauf hin, hier nicht allein zu sein. Tatsächlich kommt gerade eine mit einer Person besetzten Kabine des Schrägaufzugs heraufgefahren. Der Abschnitt bis hier hat hat mich unerwartet beeindruckt. Schade, dass es bald schon über einen kurze Treppe hinauf gleich wieder talwärts geht. Von morgenfrischem Tatendrang getrieben, fällt es mir schwer, mich immer wieder zu drosseln, doch der Pfad ist schmierig und wenn ich keinen Abflug machen will, muss ich besser aufpassen. Ganz hinunter nach Niederberg geht es nicht, denn der Rheinsteig verläuft nun in einem Auf und Ab entlang der Bastion. Es geht schließlich wieder hinauf auf das Festungsplateau, wo ich mich auf dem großen Parkplatz am Besucherzentrum wiederfinde. Im Festsungspark sind ein paar Jogger und Hunde mit ihren Begleitpersonen unterwegs. Am Aussichtspunkt Rhein-Mosel-Blick halte ich inne. Bei klarem Wetter ist die Aussicht bestimmt noch schöner. Den geplanten Abstecher auf den Skulpturenpfad lasse ich ausfallen, da dort seit wenigen Minuten ein Hund durchdreht, im Kreis umherspringt, die Skulpturen immer wilder anbellt, während sein davon unbeeindruckter Halter etwas weiter entfernt im morgendlichen Klönschnack vertieft ist. Wenig weiter findet sich eine Leselounge – eine Art schicker, begehbarer Öffentlicher Bücherschrank mit Sitzgelegenheit. Doch während der kühlen Jahreszeit ist diese nicht geöffnet. Ich bin, wegen der Unruhe, fast schon erleichtert, als der Festungspark hinter mir liegt. Urbar und das Wambachtal Nun streift der Rheinsteig den Ort Urbar. Ich muss an vorherige Rheinsteig-Etappen denken, wo es schnell hinaus in die ruhige Natur ging. So wird mir bewusst, wie sehr ich mich nach Ruhe sehne. Inzwischen sind einige Kilometer zurückgelegt, doch der Alltagslärm bleibt ein Begleiter. Schließlich geht es hinunter in das Mallendarer Bachtal, wo der Wambach plätschert und gluckert, manchmal sogar rauscht. Wo der Bach zu überqueren ist, liegen Steine im Wasser, so dass man trockenen Fußes weiterkommt. Man kommt an einem Brunnen vorbei, der daran erinnert, wie gefährlich das Fluchen sein kann. Denn dort soll ein Bischof nach erfolgloser Jagd geflucht haben, worauf er mit seinem Pferd in einer Erdspalte versunken sein soll. Dort tat sich dann die Quelle Bischofsbour auf. Anstelle einer Brücke, die es mal gegeben haben soll, gibt es heute Steine, so dass man balancierend über das flache Wasser zum Brunnen gelangen kann. Schönstatt - Vallendar Das Tal ist durchquert, und der Stadtteil Schönstatt erreicht. Obwohl das Augustinerkloster so viel größer ist, habe ich nur Augen für die kleine Kapelle daneben. Einen Moment lang ist es wie ein Traum, so als habe man die Kapelle aus Rodgau-Weiskirchen (an der ich auf Wanderungen schon häufiger vorbeigekommen bin) hierher versetzt. Neben dem Kloster sieht sie echt kleiner aus, wenngleich ich vermute, sie ist gleicher Bauart wie die in Weiskirchen. Von daher war mir „Schönstattbewegung“ schon ein Begriff. Kloster und Kapelle besuche ich heute nur mit den Augen, während ich weiter dem Rheinsteig aufwärts folge. Beim nächsten Mal, ich möchte diese Tour im Frühjahr wiederholen, plane ich mehr Zeit für Vallendar ein, um die schönen Häuser anzusehen. Die rote Bücherzelle fiel mir wegen der Farbe ins Auge, sonst hätte ich sie übersehen. Die Bücher darin stapeln sich leider sogar auf dem Boden. Zu meiner Überraschung entdecke ich darin ein Buch, das schon auf meiner imaginären Leseliste stand: „In eisige Höhen“ von Jon Krakauer. Ich überlegt, recht bald den Apfel aus dem Rucksack zu essen, um das hinzugewonnene Gewicht so wieder auszugleichen. Allerdings bleibt es bei dem Augenblickgedanken. Bald liegt Vallendar und auch die Siedlung Gumschlag hinter mir. Heute freue ich mich besonders, wenn es wieder in die Natur raus geht. Oh ja, die schöne Natur und das Wüstenbachtal. Schon von oben schauend bekomme ich eine Ahnung … Ein wunderbares Feuchtgebiet. Denke ich anfangs noch, dem schlimmsten Schlamm ausweichen zu können, bemerke ich vor Ort den Zaun, von dem ich vermute, dass er Strom führt und mich am Ausweichen hindert. Ich mache dann einen Fehler, will dem tiefsten Wasser/ Schlamm ausweichen und versinke mit einem Fuß tief im Schlamm. Als ich den anderen Fuß in das fließende und klare Wasser stelle, spüre ich festen Grund und sacke nicht so tief ein. Mit einem Schlamm- und einem Wasserschuh setze ich den Weg also fort. So eingesaut werde ich mich später nicht trauen, in die Bahn einzusteigen … Aber, so weit bin ich ja noch nicht. Das Wüstenbachtal ist bald durchquert und an der Autobahnunterführung denke ich wegen des Lärms, und trotz des Matsches im Tal, schon wieder selig daran zurück. Wie schööön es doch war. Als es hinter der A 48 durch die Felder geht, lobe ich den Schlamm von zuvor, denn hier riecht es nach Jauche, und streckenweise sind die Wege davon durchtränkt. Die Kanadagänse, die dort zahlreich schimpfen, als ich mich nähere, fühlen sich hier, nahe einem riesigen Misthaufen, sichtlich wohl. Ich bin jedenfalls froh, als es hinter der Pferdepension wegtechnisch wieder wohlgerüchiger wird und nur vereinzelt Misthaufen am Wegrand warten. Was richtig schön ist, dass es bald einen tollen Blick ins Rheintal gibt. Ich überlege, ob in der Ferne sogar das Siebengebirge zu sehen ist. Leider reichen meine Kenntnisse für eine sichere Zuordnung nicht aus. Die Sonne lässt sich inzwischen öfter mal blicken. Oha, es ist schon nach Zwölf! Es ist an der Zeit, eine Frühstückspause einzulegen. Am Waldrand vor Bendorf entdecke ich eine Bank, die in der Sonne steht und dazu, über die Sträucher hinweg, eine gute Fernsicht bietet. Noch länger hätte ich hier bleiben können. Doch … auf geht 's! Großbachtal Bald gilt es den „Großen Bach“ zu überqueren. Ein langes Vierkantholz liegt zu diesem Zweck bereit, ehe es auf saftigem Grund weiter geht. Das „Bendorwer Lusthäuisje“ lädt zwar nicht zum Rasten, dafür zum Betrachten ein. Die Schutzhütte ist weihnachtlich geschmückt. Es liegen Decken auf den Bänken und ich blättere im Stehen ein wenig im Gästebuch herum. Die Sonne hat inzwischen weite Teile des Himmels freigemacht. Es ist angenehm warm und ich schreite vergnügt voran. Der Eindruck der Wärme wird noch verstärkt, als ich an einem großen Wegkreuz ankomme, wo ein Kerzenlicht brennt. Wieder gibt es einen schönen Ausblick ins Rheintal. Doch ich tue das, was ich zum Ende einer Tour immer mache: die Abfahrtszeiten der Bahn checken. Damit ich mein Tempo anpassen kann. Ärgerlich finde ich, wenn man die Bahn knapp verpasst und dann fast eine Stunde am Bahnhof warten muss. So beschließe ich, mich nicht zu stressen, denn es würde eh knapp werden, wollte ich die frühere Bahn erwischen. Am Limes-Wachturm gibt es einen Spot zum Fotografieren. Als Kulisse dient das Neuwieder Becken. Als ich die Sicht samt dem Rahmen fotografiert habe, werde ich angesprochen, man bietet an, ein Foto von mir zu machen. Doch wenn man nicht gewohnt ist, mit einer Kamera zu fotografieren, ist das weniger einfach, als ich bisher dachte. Wie auch immer, was hier für mich zählt, das ist die freundliche Aufmerksamkeit, die mir entgegengebracht wird. Vergnügt wechseln wir noch einen Gruß zum Abschied, ehe ich den Weg beschwingt fortsetze. Brexbachtal Bald geht es hinunter ins Brexbachtal. Der Serpentinenpfad bereitet mir Vergnügen. So sehr, dass ich meinen Schwung bremsen muss. Mehrmals komme ich fast zu Fall, weil Wurzeln unter dem Laub verborgen sind. Der Sonnenschein trägt zur heiteren Stimmung spürbar bei. Schließlich ist der Talgrund erreicht und ich durchschreite das Viadukt. Grandios.Wenig weiter geht es auf einem Pfad serpentinenartig wieder bergauf. Da mein Blick immer wieder zur Uhrzeit wandert, und die aktuellen Berechnungen mir sagen, dass ich die frühere Bahn doch noch erwischen kann, lasse ich den Aussichtspunkt „Oskarhöhe“ links liegen. Inzwischen habe ich längst beschlossen, die Tour zu wiederholen. Dennoch … ich bedauere gleichzeitig, dass ich mir nun weniger Zeit zum Genießen nehme. Und das, wo das Wetter sich von seiner so schönen Seite zeigt. Doch die Rückfahrt wird ja lang werden. Burg Sayn passiere ich quasi im Galopp. Auf dem letzten Stück hinunter zur Schloßstraße lande ich in einer Sackgasse. Jedenfalls stehe ich vor einem verschlossenen Tor. Ob ich einen falschen Weg gewählt habe? Es lässt sich nicht herausfinden. Nach kurzem Hin und Her lande ich über einem anderen Weg dort unten. Und jetzt marschiere ich auch schnurstracks in Richtung Bahnhof Engers, wo die Bahn mit fünf Minuten Verspätung kommt. Zweimal muss ich dann noch umsteigen – alles klappt super – und gegen 19 Uhr bin ich wieder zuhause. Und wie müde ich bin! Die Tour ist etwa einen Kilometer länger, als der aufgezeichnete Track angibt. Auf den Serpentinenwegen ist die Aufzeichnung meist ungenau. Alle vorherigen Etappen auf dem Rheinsteig sind in meiner entsprechenden Collection zu finden.
05:22
27.5km
5.1km/h
700m
710m
Marianne M. went for a hike.
December 1, 2025
[27,4 km | 980 m rauf und 980 m runter] Endlich habe ich mal wieder Zeit für eine Tourenbeschreibung: Um 5:53 fährt der RE 10 ab Frankfurt Hbf., der mich nach Filsen bringen soll. Doch wegen einer Großstörung hat die S-Bahn, mit der ich erst mal zum Hauptbahnhof fahren muss, über eine Stunde Verspätung. Ich steige sogar vorher aus, gehe den Rest zum Hauptbahnhof zu Fuß und bin früher da als die S-Bahn. Seufz. Mit dem RE um 06:53 komme ich dann reibungslos nach Filsen. Hier hat die Sonne den Nebel, der streckenweise über dem Rhein lag, auch schon vertrieben. Voller Tatendrang marschiere ich los. Doch Matsch und schmierige Wege, vor allem der Waldweg bei Osterspai, bremsen erst einmal meinen Schwung. Tags zuvor hatte es geregnet, der Weg ist hier aufgewühlt, das herabgefallene Laub hat vom anfangs krossen Zustand ins Labbrige gewechselt,und alles in allem ergibt das eine lustige Schlammschicht mit teils schmierigem Charakter. Passt also zu mir?! ;-) Die Autokorrektur schlägt immerhin vor, “schmierig” durch “schwierig” zu ersetzen. Zählt das als Kompliment? KM 3 | Der Flözbach quert, ein hübsch geschwungenes Brückchen mit rotem Geländer führt hinüber. Das rote Geländer soll die Kamera einfangen. Und wie ich das Motiv auf dem Display der Kamera umfasse, sehe ich aus dem Augenwinkel wie aus dem Nichts eine Art Märchenschloss aus puderzuckrig-duftigem Nebel aufsteigen. Als ich richtig schaue, erkenne ich das hoch über Osterspai thronende Schloss Liebeneck. Damit auch eine Erinnerung an die Wanderung mit @MikeMcM auf dem Osterspaier Langhalsweg ( https://www.komoot.com/de-de/tour/2583657772 ) Entlang dem Hubenpfad geht es weiter, den Rastplatz Florianshütte streifend, ehe es dann auf einem breiten Waldweg weitergeht. KM 4 | Vorbei an “Maria in Blau” – aus der Ferne meint man, es sei ein “Andachtshäuschen zum Mitnehmen - es gibt doch fast alles “to go”, also: why not? Doch es fehlt der Tragegriff oben, um meine kurze Fantasie in das Reich der Realität zu heben. Märchenhaft geht es weiter, denn der Weg verläuft am Hinnerscht Bach, der mit leiser Wasserstimme von fernen Zeiten und Orten erzählt. KM 6 | Auf dem Rheinberg steht ein Getränkeschrank auf dem Osterspaier Langhalsweg. Als ich ihn aus der Ferne erblicke, spüre ich plötzlich, wie eisig kalt meine Hände sind. Deshalb gehe ich nicht vorbei, denn – wer weiß — vielleicht steht ja eine Thermoskanne mit Grog drin? Tatsächlich, ich habe fast Recht damit. Die ausreichende Menge Wasser ist jedenfalls vorrätig. Mit einem Minifläschchen Rum und einem kleinen Kocher im Rucksack, ist der Grog in Reichweite. Moment … was soll die Idee? Ich mag ja gar keinen Grog. Bald geht es wieder in den Wald hinein. Und wo man es im Sommer nur geheimnisvoll plätschern hört, ohne es zu sehen, bietet sich heute ein guter Blick hinunter zum Heiligenbach. Am Alten Steinbruch vorbei gibt es immer wieder eine gute Sicht auf den Rhein. KM 7 | Der nächste Wasserlauf namens Wasenbach macht mit leisem Rauschen auf sich aufmerksam. Erst schaut man von oben auf ihn hinab, dann läuft man fast beschwingt vom Gefälle bis hinunter zum Wasenbachparkplatz. Hier steigen gerade zwei Waldarbeiter aus ihren Fahrzeugen. Zum ersten Mal sehe ich heute Menschen auf dem Rheinsteig. Mein Gruß wird von beiden Männern freundlich erwidert, ehe ich vom Parkplatz abbiege und neben dem Wasenbach die verlorenen Höhenmeter wieder gutzumachen beginne. Bald ist auch der Grundling gequert und es geht hinauf zum Aussichtspunkt Grendling. Hier hat man einen tollen Blick auf die Naturbadebucht “Osterspaier Ritt”. Schön, wie sich die Baumlinie im Wasser spiegelt. KM 8 | Erst durch die Infotafel “Dinkholderberg” erfahre ich von der möglichen Verlängerung über den Dinkholderberg. Den Einstieg habe ich – zumindest in meine Richtung - heute verpasst. Beim nächsten Mal – vielleicht im Frühjahr – werde ich die 700 m über den Berg mitnehmen. Jetzt geht es dem nächsten Aussichtspunkt entgegen, um direkt danach wieder im Wald zu verschwinden. Ein neues Flüstern macht auf sich aufmerksam: der Dinkholder Bach. Es geht neben ihm bis hinab zum Dinkholder Sauerbrunnen. Der Zugang ist mit einem Zaunelement abgesperrt. Der Wald sieht ziemlich ramponiert aus. Unten angekommen geht es, na klar, wieder bergauf. Auf den Serpentinen erreiche ich eine Bank und möchte mich kurz setzen, weil gerade die Sonne so schön auf die Sitzfläche scheint.. Doch da entdecke ich all diese zarte Mooszipfelchen. Je näher ich sie mir ansehe, um so barbarischer will es mir scheinen, sie plattzusitzen. Nein. Weiter geht ‘s. KM 10 | Der Anstieg wird mit weiteren Rheinblicken belohnt. KM 12 | Als mir der erste Mensch (seit den Waldarbeitern) begegnet, schaue ich nach: 12,05 km auf dem Rheinsteig und erst jetzt die erste Begegnung mit einem Wanderer, der mir nach der gegenseitigen Begrüßung sogar noch ein "Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag" mit auf den Weg gibt. Auf dem Kohlerweg erreicht man den nächsten Rheinblick namens “Auf der Zeche” (220 m) und damit auch das Lusthäuschen, eine überdachte Rasthütte. Ein Lusthäuschen … – oh, là, là. Oder ist hier mit “Lust” weniger ein heißes Schäferstündchen als vielmehr ein genussvolles Verweilen gemeint? Kann ich meinen Weg überhaupt unbelastet fortsetzen, solange diese Frage nicht mit voller Sicherheit beantwortet ist? KM 13 | Der Zechenweg führt - teils über eine schmale Treppe – hinunter nach Martinsmühle (Braubach). Man nähert sich gefährlich der Bahnlinie und B 42. Ein Schild warnt davor, den kleinen Tunnel zu benutzen, da er direkt an die B 42 führt. Wäre das Schild nicht da, wäre ich einfach dem Rheinsteig gefolgt, doch nun will ich doch hingehen, wo ich nicht hingehen soll. Schnell reicht der Blick aus, um zu erahnen, dass man, wie beschrieben, unter die Bahn durchgehen wird und dann an der Bundesstraße steht. Dazu geht es weiter bergab. Mir bleiben eh genug Höhenmeter zum Austoben. Also brav zurück auf die Tour. Es geht hinauf zur Marksburg. Ich hoffe, das Gelände kann zu dieser Uhrzeit betreten werden. Wie auch immer, der Rheinsteig führt zur Burg hinauf … Das Tor ist offen. Eine Besichtigung kostet 11 Euro. Keine Option, denn da ich eine Stunde später als geplant in Filsen aufgebrochen bin, sitzt mir heute die Zeit im Nacken. Ich möchte vor der Dunkelheit in Niederlahnstein ankommen. So schaue ich mich ein wenig um und verlasse das Burggelände bald wieder. Über Treppen geht es wieder hinab. KM 15 | Ein bisschen bekomme ich nun Braubach zu sehen. Es ist verlockend,, mit mehr Muße innezuhalten oder auch in weitere Gassen zu gehen, und ich bedauere, dass die Zeit des Tageslichts so knapp bemessen ist. Vielleicht ein Grund, beim nächsten Mal für Braubach etwas Zeit einzuplanen. Zu bald ist es soweit: über eine schmale Treppe aufwärts verlasse ich Braubach entlang dem Leimberg. Einen Riesenschreck bekomme ich auf der Kerkertser Straße. Ich bestaune gerade den großen Schornstein des Kesselhauses, gehe brav ganz stramm am linken Straßenrand wegen der Kurve, bemerke nebenbei ein Auto von hinten – alles gut soweit – doch mit einem Male drehen die Reifen kreischend durch. Mein Gesicht erstarrt zu einem Gemälde von Munch. Ich schaue zum Auto und kapiere, dass die Reifen wohl auf dem Laub durchdrehten, weshalb der Fahrer ordentlich Gas gab, um die Kurve zu nehmen.. Was für ein Schreck! Beim letzten Mal, als ich ähnliches hörte, hatte eine Frau auf einem Parkplatz neben mir Gas und Bremse verwechselt und war direkt auf die Straße katapultiert worden. Da möchte man nicht im Weg stehen! Der Fahrer schaut mich neugierig durch das heruntergelassene Seitenfenster an. Vermutlich gleicht mein entsetztes Gesicht gerade einer schrecklichen Grimasse. Im nächsten Moment lege ich schon die flache Hand auf meine Brust, atme auf und fange an zu lachen. Überschießende Reaktion oder so. Jedenfalls bin ich erleichtert, als ich bald schon die Kerkertser Straße auf einen schmalen Weg nach links verlassen kann. Was das wohl für “Klötze” sind, die hinter dem Kesselhaus und weiter weg aus dem Wald schauen? KM 16 | Bald ist die Kerkertser Platte erreicht. Auf 195 m steht eine ordentliche Schutzhütte; natürlich wieder mit Rheinblick, aber auch hin zur Marksburg. Wegen des Gegenlichts der Sonne nur ganz schlecht anzusehen. Man hat aber einen erhellenden Blick auf das Rauf und Rauf was zwischen der Burg und meinem jetzigen Standort liegt. Da sieht man, was man geleistet hat. Am Kerkertsberg geht es weiter, bis wieder eine schöne “Glatze” erreicht ist. “Glatze” nenne ich diese oben liegenden Wiesenstücke mit schöner Weitsicht. Zur “Glatze” in meinem Sinne gehört auch Sonnenschein. Keine “Glatze” ohne eine grüne Wiese, die von der Sonne zum Leuchten gebracht wird. Bald zweigt der Rheinsteig rechts ab und Stufen bilden den Untergrund. Auf dem Felsenweg gelangt man bald auf einen kleinen, fast alpin anmutenden Abschnitt. Gut 100 m lang nur, aber man kann hier seine Armkraft erproben. Ein Seilgeländer begleitet und leitet den Weg hinauf. Abwärts würde ich diesen Abschnitt nicht so gerne gehen. Oder höchstens, wenn der Untergrund trocken ist, so wie heute. Für mich auf jeden Fall ein Highlight, dazu bei strahlend blauem Himmel. Mehr kann man sich hier nicht wünschen. KM 17 | Nach Querung einer Wiese geht es durch ein Waldstück. Quer durch den schmalen Nordzipfel Lahnsteins dann weiter Richtung Lahnstein auf der Höhe. Der Weg ist gut zu gehen. So sammele ich frische Kraft, die ich auch brauche, als die Aspichklamm vor mir liegt. Aufwärts, aufwärts, aufwärts, aber … wo ist die Klamm? Ein breiter Weg voller Laub, der ruft: komm rauf, komm rauf, immer weiter rauf. KM 19 | Ich bin wirklich erleichtert, als die rötliche Bank und damit der Ausstieg aus der Aspichklamm erreicht ist. Ich war zu schnell unterwegs gewesen, zumindest komme ich mit geröteten Wangen und etwas schwer atmend oben an. Bleibe für einige Atemzüge zur Erholung sogar stehen. Ich bekomme aus “Erholungsgründen” kaum etwas von der Umgebung mit; Hotel, Therme, Parkplatz. Ja, auf dem Parkplatz habe ich offenbar wieder genug Sauerstoff im Blut, denn ich nehme wieder alles unbelastet wahr. Eieiei … es liegen noch paar Höhenmeter vor mir. Was soll bloß werden …? KM 20 | Der Weg führt am Großen Sitzdrachen vorbei. Momentan erinnert er jedoch eher an Popobademulden, da dort das Regenwasser steht. Dann Serpentinen abwärts in Richtung Lahn. Dort verläuft auch die Lahntalbahn vorbei an der Wolfsmühle. KM 22 Inzwischen habe ich beschlossen, die Bahn um 15:59 Uhr ab Niederlahnstein erreichen zu wollen. Als ich also vor einer Bahnschranke zum Innehalten gezwungen werde, spüre ich auch durch die Zwangsruhe, dass ich mich durch die Abfahrtszeit unangenehm stresse. Ich will doch den Rest der Tour genießen! Hey, so rate ich mir, eine Stunde später fährt noch eine Bahn. Was die Dunkelheit anbelangt … wird schon gut sein. KM 23 | Über eine schmale Brücke geht es über die Lahn und über die Schleuseninsel Hohenrhein hinweg. Das NSG Ruppertsklamm erstreckt sich gegenüber auf der anderen Seite. Dass sich darin die Ruppertsklamm verbirgt, ist von hier nicht zu erahnen. Da ich beim letzten Mal durch die Ruppertsklamm gegangen war, spare ich mir – schon aus Zeitgründen – heute die Klamm und gehe den abkürzenden Eselspfad. Junge Junge … Zwar hatte ich mir das auf der Karte angesehen und die Serpentinen bemerkt, aber die Realität zeigt sich herausfordernder. Aus zwei Gründen: Der Pfad ist teils rutschig und meine Beinkraft hat inzwischen weniger Schmackes. Dank der Drahtseilsicherung kommen die noch starken Arme zum Einsatz. Ich denke mir, auf dem Eselspfad sollte man besser nicht abrutschen oder stürzen. KM 24 | Aber dann … Eigentlich wusste ich das ja noch von meiner Wanderung mit @F71 ( https://www.komoot.com/de-de/tour/2684726656 ), wie es ab der Wegkreuzung mit dem Panoramaweg weitergeht. Trotzdem war ich an dieser Stelle kurz überrascht, als mein Blick den vor mir liegenden Weg verfolgt. Die Steigung auf den glatten Felsen habe ich nun wieder gut in Erinnerung. Na dann, auf geht ‘s *schwitz*. Tatsächlich laufe ich in den gleichen großen Ast hinein, wie beim letzten Mal. Bahnt man sich immer den gleichen Weg, wenn kein sichtbarer vorhanden ist? Was hat sich mein Gehirn dabei gedacht, nachdem ich mich schon mal in den Zweigen verheddert habe? Wahrscheinlich hat es sich nichts gedacht - sieht mir ähnlich. ;-) Jedenfalls bin ich dankbar, als ich oben heil ankomme. Meine Oberschenkel zwicken manchmal und würden gerne ihrer Müdigkeit nachgeben. Bis zum Zielbahnhof | Über den Alten Buger Weg geht es nun ganz entspannt und erholsam hinunter nach Niederlahnstein. Vorbei am Alten Wasserwerk, an Rosenkranzstationen - eine so so schön voller Tannenzweige und Licht. Doch ich bleibe nicht stehen, schaue auf die Uhr und berechne meine Ankunftszeit, die immerhin einige Minuten vor Abfahrt der Bahn liegt. Einen kleinen Puffer will ich haben. Und sei es, weil es vielleicht eine abkürzende, aber eingeplante Unterführung gar nicht gibt. Heute klappt alles. Ich bin sogar so rechtzeitig am Bahnsteig, dass ich beim Warten noch ins Frösteln komme. Es war ein schöner Tag mit fast zu vielen Eindrücken.
05:25
26.6km
4.9km/h
1,010m
1,020m
F71 and Marianne M. went for a hike.
November 14, 2025
Teil 2 Durch das Bienhorntal hinunter, über die Rheinbrücke auf Umleitungen zum Deutschen Eck und durch die Koblenzer Altstadt zum Hauptbahnhof. Danke @Marianne!
02:33
11.9km
4.7km/h
130m
370m
Beautiful hike, I must say. And the pictures again—beautiful as always from you.
Translated by Google •
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