Der Rheinische Esel ist die Bezeichnung der 1880 eröffneten Bahnstrecke zwischen Dortmund-Löttringhausen und Bochum-Langendreer. Sie wurde äußerst steigungsarm in den nördlichen Ausläufern des Ardeygebirges errichtet und verläuft teilweise auf hohen Dämmen über der Umgebung. Von Löttringhausen mit Anschluss an die Bahnstrecke Dortmund-Hagen aus geht es zunächst in Westrichtung vorbei an Kruckel und Annen bis zum Güterbahnhof Witten-Ost. Hier ändert sich der Verlauf in Nordrichtung vorbei an Stockum bis Langendreer mit Anschluss an die Bahnstrecken von Dortmund nach Bochum und von Hagen nach Bochum, die sich noch heute dort voneinander trennen. Größtenteils begleitet die heutige S-Bahn-Strecke von Dortmund nach Witten den Rheinischen Esel in überraschend geringem Abstand. Die Länge der Strecke war ca. 13 Kilometer. Hauptnutzer waren der Güterverkehr der anliegenden Firmen und Bergwerke und die Arbeiter, die den Zug auf dem Weg zur Arbeitsstelle dort genutzt haben. Glaubt man den zahlreichen übereinstimmenden Legenden, stammt der äußerst ungewöhnliche Name der Strecke von den zahlreichen Marktfrauen, die wie bepackte Esel ihre Waren bei sich trugen. Der Personenverkehr wurde 1979 eingestellt, der östliche Streckenabschnitt zwischen Löttringhausen und Witten-Ost 1982 stillgelegt und abgebaut. Auf dem Westabschnitt wurde der Güterverkehr ebenfalls 2001 zunächst zwischen Stockum und Witten-Ost und schließlich auch von Langendreer bis Stockum 2004 eingestellt und die Trasse zurückgebaut. Bereits in den 1980er Jahren entstand auf dem Ostteil ein Bahntrassenradweg. Im Jahr 2012 wurde auch der Westabschnitt zum Radweg – unterscheiden lassen sich die unterschiedlich alten Abschnitte anhand der Wegoberfläche, die sich nicht ganz auf der Hälfte des Weges verändert. Einzelne Relikte wie die Bahnsteigkanten von Bahn-Haltepunkten, Abschnitte mit Schienen und Weichen, Schalthäuschen an ehemaligen Bahnübergängen, Fernsprechkästen oder Pfeiftafeln und Kilometersteine sind nach wie vor vorhanden oder nachgebaut, erinnern an die ursprüngliche Nutzung der Trasse und machen den Radweg thematisch authentisch.
(ruhrgebiet-industriekultur.de)