Das Laufersweiler Schwimmbad im Idarbachtal - Teil 2
Die damalige Euphorie des Lehrers schienen die Geistlichen des Ortes nicht in jeder Beziehung zu teilen. Der ev. Pfarrer Bivort wandte sich 1929 in einem eindringlichen Schreiben an das Laufersweiler Presbyterium mit folgenden Aufruf: „Schließt die Bude wieder!“ Ihm ging es vor allem um die Tatsache, dass nicht verhindert wurde, dass beide Geschlechter gleichzeitig hier badeten. Weiter heißt es in dem Schreiben: „Der Platz ist heil und rettungslos verkehrt gewählt. Das ist die Folge davon, dass die ganze Geschichte im Finstern gewurschtelt worden ist.“ Neben weitere ungeschminkten und teilweise pikanten Äußerung gegen die Errichtung des Idarbades verwies Pfarrer Bivort darauf, dass er sich in dieser Angelegenheit ganz im Einklang mit seinem katholischen Kollegen Pfarrer Hugo Pfeil befinde. Er bedaure es, da man den Kampf für die guten Sitten allein der katholischen Kirche überlasse. Offenbar konnten sich die beiden Geistlichen mit ihren Argumenten nicht gegen das „Badevergnügen" in Laufersweiler durchsetzen, und das Idarbad wurde zu einer beliebten sommerlichen Freizeiteinrichtung. Über die Freizeitfunktion hinaus diente das Bad sportlicher Betätigung. Am 2. August 1931 berichtete die Hunsrücker Zeitung vom Gauschwimmfest des Hunsrückgaues in Laufersweiler mit Schwimmwettkämpfen, Kunstsprüngen und Wasserballspielen. Rund 1000 Besucher sollen zum Schwimmfest nach Laufersweiler gekommen sein, so der Zeitungsbericht. Auch heute noch ist das frühere Idarbad vielen Dorfbewohnern in guter Erinnerung. Von der Holzrutsche, die vom Hang direkt ins Bad führte, wird gerne berichtet, ebenso von so manchen lustigen Badetagen. Das Ende dieser Badefreuden erlebte die Anlage, als in den Kriegsjahren die Holzbohlen, die das Wasser stauten, nicht entfernt wurden. Durch starken Frost und Eis riss die Staumauer auf und wurde anschießend nicht mehr repariert. Heute sind nur noch einige Überreste zu sehen. In den 1990er Jahren wurde auf den Fundamenten der verschwundenen Umkleidekabine eine Grillhüte errichtet. Quelle: Text Infotafel