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Christian

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Map data © OpenStreetMap contributors
About Christian
Distance travelled

2,179 km

Time in motion

148:36 h

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    went for a bike ride.

    September 25, 2025

    Schottland E13 - Finale um die Black Isle nach Inverness

    Nach einem weiteren Ruhetag, den ich großteils im Bett verbrachte, ging es an die letzte Etappe dieser Tour: Eine Ehrenrunde um die Black Isle nach Inverness. Die Sonne lachte und der Wind regte sich kaum, da war die Motivation trotz der Erkältung, die ich immer noch mit mir herumtrug, hoch. Außerdem war die Landschaft wunderbar anzusehen, entlang verkehrsarmer Nebenstraßen führte der Weg durch Wälder und Felder und oft konnte man auch eine schöne Aussicht auf den Meeresarm, der die Halbinsel nach oben abgrenzte, genießen. Nach gut 30 Kilometern begann der höchste Aufstieg dieser Etappe, welcher mit knapp 200hm recht problemlos schaffbar ist. Eigentlich sollte man diesen bereits nach 20 Kilometern erreichen, aber dieser Profi bog eine Abfahrt zu früh ab und merkte das erst nach gut fünf Kilometern. Aber davon ließ ich mir die Laune nicht verderben und so konnte ich nach dem Aufstieg eine gemütliche Abfahrt genießen, bei der man einen super Ausblick auf den Meeresarm im Süden hat, dem Moray Firth, an dem auch Inverness liegt. So setzte sich die Fahrt gemütlich fort und plötzlich war ich schon vor der Kessock Bridge, die Brücke, die die Black Isle mit Inverness verband. Ein letztes steiles Stück, von dem ich mich nicht mehr besiegen ließ, und schon war ich auf der Brücke und konnte über Inverness hinwegblicken. Die letzte Steigung des Trips war geschafft, jetzt stand nur mehr eine lockere Abfahrt in die Stadt selbst an, wo ich dann dem Fluss Ness (Ja, der kommt von dem Loch Ness) ins Stadtinnere folgte. So erreichte ich problemlos den Radverleih und konnte endlich das Rad abgeben und die Tour abhaken. Anschließend machte ich noch einen kurzen Spaziergang und kaufte mir etwas zu Abendessen, um kurz darauf mein Zimmer in der Fairfield Villa in Anspruch zu nehmen. Die Rückreise verlief glücklicherweise ziemlich problemlos, nur in der Früh unterschätzte ich die Anzahl der Leute am Flughafen etwas, wodurch den Flug erwischen etwas knapp wurde. Aber da stellte ich mich vor der Security einfach bei der Fast Lane (die Prioritätsschlange, die eigentlich für erste Klasse und so vorgesehen ist) dazu und tat recht wichtig, kam auch ohne irgendwelche Kommentare durch. Das war auch gut so, da der Flug in dem Moment, in dem ich durch war, mit boarding begann. Mit dem Flieger gings anschließend nach Amsterdam und von dort weiter nach Wien, von wo ich dann mit dem Zug heimfuhr. Auch wenn es ein super Abenteuer war, war ich doch erleichtert, es hinter mich gebracht zu haben.

    03:35

    60.2km

    16.8km/h

    450m

    460m

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    September 23, 2025

    Eigentlich wollte ich ja nur zwei Nächte in Rosehall bleiben und den freien Tag für eine nette Wanderung benutzen, aber leider hatte ich mir einen guten Schnupfen eingefangen, vermutlich noch von Etappe 10. Am Ende wurden es dann drei Nächte, die ich dort mit rinnender Nase großteils im Bett verbrachte. Glücklicherweise war das Verlängern kein Problem. Außerdem wurde die Wanderung kurzgehalten und führte nur bis zum Achness Hotel in Rosehall, wo ich mir ein Abendessen holte. War aber trotzdem ein nettes Wegerl durch den Wald. Am dritten Tag fühlte ich mich wieder fit genug, um die nächste Etappe in Anspruch zu nehmen. Die erste Hälfte der Route folgte dem "Kyle of Sutherland", einem Fluss, von Rosehall fast bis ans Meer. Die Strecke war eben und führte genüsslich über Radwege und Nebenstraßen durch die mittlerweile schon ziemlich bewaldete Gegend. Nach 25 Kilometern kam die einzige größere Steigung dieser Etappe in Sicht, die einen über die dortige Hügelkette nochmals für ein paar Kilometer durch eine wilde Highland-Landschaft führte. Ich wusste, sobald ich die Steigung hinter mich brachte, war der Rest der Etappe kein Problem mehr. Klappte auch ganz gut, ich ließ mir Zeit und genoss die Aussicht dort. Nach einer gemütlichen und ereignislosen Abfahrt erreichte ich die Cromarty Firth, einen Meeresarm, über den ich die Black Isle sehen konnte, welche auf der letzten Etappe umfahren wird. Der Radweg folgt diesem Meeresarm etwas oberhalb der Hauptstraße, sodass mich bei der Fahrt keine Autos störten. Kurz vor Dingwall, dem nächsten Ort, machte ich einen Stopp im Highland Farm Cafe, wo ich mir (endlich wieder mal!) ein Stückerl Kuchen holte. Von Dingwall weg waren es noch knapp 5 Kilometer bis zum Gasthaus, wo ich, Schnupfen sei dank, wieder einen Ruhetag einlegen werde. Dieses Stück war etwas ungemütlich, führte es doch direkt entlang der Hauptstraße. Ich weiß nicht, warum die da keinen breiteren Gehsteig oder etwas derartiges hingesetzt haben. Der ganze Verkehr hat sich sicher gefreut, hinter einem vor sich hin rotzenden Radler festzustecken. Aber das Stück dauerte glücklicherweise nicht sehr lange und ich kam bald beim White House Gasthaus an, wo schon ein Zimmer auf mich wartete. War ein gemütliches und nett eingerichtetes Gasthaus, aber vorallem in Erinnerung geblieben ist mir die Klotür im Zimmer, wo das Schloss falsch herum montiert war. Man konnte also die Leute quasi im Klo einsperren. War mir zwar als Alleinreisender egal, aber lustig fand ich es trotzdem.

    04:09

    68.5km

    16.5km/h

    510m

    560m

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    September 20, 2025

    Die Nacht im Zelt war recht frisch und ziemlich windig. Gut, dass ich das dank Wetterapp schon wusste und am Vortag in jede Öse mindestens zwei Heringe reingeschlagen habe. Das Zelt blieb auch an Ort und Stelle, auch wenn sich die Zeltwand über Nacht ein paarmal besorgniserregend verformte. In dieser Nacht war ich fast froh um meine Schwerhörigkeit, sonst hätt ich da wohl kaum Schlaf gefunden. In der Früh wurde ich dann in klassisch schottischem Style mit einem kurzen Regenschauer aufgeweckt. Glücklicherweise war das nur eine verirrte kleine Wolke, die Sonne kam bald hervor und sollte mich heute überraschenderweise den Rest des Tages begleiten. Überraschenderweise deshalb, da der Wetterbericht bewölkten Himmel und teilweise Regenschauer vorausgesagt hat. Na, da werd ich mich sicher nicht beschweren! Die frühe Frische wurde bald von der Sonne vertrieben und da die heutige Etappe gleich mit einer netten Steigung anfing, wurde mir schnell gut warm. Oben angekommen hat man einen tollen Ausblick auf Loch Loyal und auf die Straße, die sich einsam durch die wilden Landschaften entlang dessen Ufer schlängelte. Dieser Straße folgte ich und konnte tatsächlich auch mal die Drohne aufsteigen lassen, ohne dass diese gleich weggeweht wurde. Bei Kilometer 30 erreicht man das Dörfchen Altnaharra, was nur aus ein paar Häusern und einem Hotel besteht. Hier betrat (befuhr?) ich wieder bekanntes Terrain, da ich im Sommer 2023 schon mal dort war, nur damals kam ich von der östlichen Seite. Anschließend ging es weitere 30 Kilometer durch gemütliche, abgelegene Gegenden, bis der Ort Lairg erreicht wurde. Lairg, oder die "Crossroads to the North" (also die Kreuzung in den Norden), wie man auf den Tourismusbroschüren lesen kann, ist einer der größeren Orte hier oben, wo ich mir Vorräte besorgte und mich logischerweise kurz auf ein Küchelein in ein Cafe hocken wollte. Nur war im Cafe dort kein Platz mehr frei, da es komplett mit Touristen überlaufen war. Die Leute standen sogar schon bis vor die Tür! Und das, obwohl die Hauptsaison eigentlich schon lange vorbei ist. Keine Ahnung, ob das dort normal ist oder ob ich zufällig einen größeren Trupp erwischt habe. Aber gut, dann gabs halt keinen Kuchen, stattdessen machte ich mich auf, die letzten ca. 15km bis zum heutigen Ziel, dem Woodland B&B, hinter mich zu bringen. Das Woodland B&B steht etwas außerhalb des Dörfchens Rosehall, hat nur zwei Zimmer und wird von Rob und Jackie betrieben, zwei super gemütlichen Leuten. Ich war vor zwei Jahren schon einmal hier und da meine Route in der Nähe vorbeiführte, musste ich wieder vorbeischauen. Ich hatte ein Zimmer für zwei Nächte gebucht, da ich mir einen Tag nehmen wollte, um eine nette Wanderung in der Gegend hier zu unternehmen. Außerdem bieten die Zwei ein verdammt gutes, selbstgemachtes "full english breakfast", also ein typisch englisches Frühstück an, komplett mit Würstchen, Haggis, Bohnen und was halt so dazugehört. Nach der obligatorischen warmen Dusche ging ich heute wegen eines leichten Schnupfen früher ins Bett und freute mich auf das Frühstück.

    04:38

    76.3km

    16.5km/h

    620m

    560m

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    September 19, 2025

    Wie man bereits an der Anzahl an hochgeladenen Fotos erkennen kann, war diese Etappe eine meiner Favoriten, vielleicht sogar die Beste des Trips. Das Wetter war optimal, der Wind wehte in die richtige Richtung und nicht mehr so stark wie am Vortag und die Landschaft war einfach unbeschreiblich! In der Früh musste ich mich nicht lange aus dem Bett zwingen, die Stimmung war gut und die Vorfreude war hoch. Nach einem netten Frühstück im Gasthaus, ich hatte ein paar Toastscheiben mit Marmelade und etwas Joghurt, wurde gleich alles verpackt, aufs Rad geladen und losgestrampelt. Gleich außerhalb von Scourie fährt man an einem malerischen kleinen Loch vorbei (also ein See, die heißen auf schottisch Loch, ich rede hier nicht von einem Loch im Boden), nach dem eine nicht zu lange, aber knackige Steigung zu absolvieren ist. Oben angekommen kann man die Fahrt durch die wunderschöne, typisch schottische Landschaft genießen. Häuser gibt es hier außer ein paar Ausnahmen keine, nur die klassischen moos- und grasbewachsenen Hügeln, bei denen regelmäßig Steine wie ein komplexes Muster hervorscheinen. Nach gut 20 Kilometern kam die erste von den zwei größeren Steigungen heute in Sicht. Einem Bach folgend schlängelt man sich entlang einer einspurigen Straße den Hügel hinauf. Die Stimmung war top, heute ließ ich mich nicht mal vom Verkehr stören, der zwar eh ruhig war, aber auf einspurigen Straßen schnell lästig werden kann. Mit dem Wind im Rücken war die Steigung kein Problem, oben angekommen führte die Straße durch ein weites Moorland. Bei einem kleinen Wäldchen (Gelat) ließ ich die Drohne steigen. Ein paar Fotos konnte ich machen, bevor ich abbrechen musste, da der Wind mir fast die Drohne verblasen hätte. Zum zurückfliegen musste ich den Sportmodus aufdrehen, sonst wärs nicht gegen den Wind angekommen! Anschließend stand eine lange Abfahrt bis zum Örtchen Durness, mit dem auch die Nordküste erreicht wird, an. Ich hatte kilometerweite freie Sicht und ließ das Rad rollen, der Wind trieb mich zusätzlich an, sodass ich nur so dahinflog. Ich hatte leider keinen Tacho beim Leihrad drauf, aber ich bin mir sicher, dass ich die 70 km/h locker erreicht habe! Kurz vor Durness wurde die Landschaft grüner und dann kam endlich die Nordküste in Sicht. Dort gab es viele kleine Strände und Klippen, was eine faszinierende Aussicht bietete. Dazu noch die wärmende Sonne und das ständige rauschen der Wellen, wenn sie am Strand brechen, hier hätte ich stundenlang rasten können! Aber ich hatte noch einige Kilometer abzufahren, also gings nach einer kleinen Pause wieder weiter. Ein paar Kilometer nach Durness musste ich in den Wind abbiegen und für knapp 15 Kilometer mit starkem Gegenwind fahren, da eine Meerzunge zu umfahren war. War schon ein Kampf, für die 15km hab ich gut zwei Stunden gebraucht, ungefähr so lange wie für die 40km von Scourie nach Durness. Aber die Stimmung ließ ich mir an so einem Tag nicht vermiesen, ich machte viele Pausen (nur für Fotos natürlich) und kämpfte mich Tritt für Tritt vorwärts. Dann war die Meerzunge endlich umfahren und ich konnte wieder in die andere Richtung radeln und den Wind voll ausnutzen. Nach ein paar Kilometern, noch bei der Meerzunge, kam ich an einer Insel vorbei mit einem Gebäude darauf, was auf erstem Blick wie ein kleines Schloss aussah. War aber zu kompakt und außerdem fehlten die Türme, vielleicht eine Art Bunker? Beim späteren Recherchieren fand ich heraus, dass es sich um Lime Kilns, also Kalköfen handelte (Details dazu kann man hier finden: https://www.trove.scot/place/4930). Wer die wohl dahingestellt hat? Es waren noch etwas über 10 Kilometer zu fahren, als die zweite und letzte größere Steigung für die heutige Etappe anstand. Der erste Teil der Auffahrt war mit 15% etwas steil, die Steigung legte sich allerdings schnell, sodass ich den Rest der Auffahrt genießen konnte. Waren noch zehn wunderbare Kilometer, durch eine weite, einsame Moorlandschaft mit ein paar kleinen Wäldern und nach rechts einen super Ausblick über die dortigen Highlands, mit Ben Hope (die höchste Erhebung dort) als ständigen Begleiter. Ein würdiger Abschluss für eine wunderschöne Etappe! Zum Abschluss gabs noch eine flotte Abfahrt nach Tongue, wo ich mir das Zelt am Zeltplatz dort aufstellte und den Rest des Abends noch die Sonne genoss.

    05:27

    86.8km

    15.9km/h

    880m

    900m

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    September 18, 2025

    Heute war Wind angesagt! Und nicht zu knapp: In der Wetter-App wurden über 40 Meilen pro Stunde angezeigt, umgerechnet also über 60 km/h! Zumindest die Richtung, in die der Wind wehte, stimmte, sonst hätte ich die Etappe sicher verschoben. Aber so dachte ich, da packst dich warm ein und lässt dich vom Wind treiben, was soll da schon schiefgehen. Gesagt, getan - nur um gleich wenige Kilometer außerhalb von Ullapool fast von der Straße geweht zu werden. Ich ließ das Rad die Abfahrt zum Ardmair Campingplatz rollen (ist übrigens ein genialer Campingplatz auf einer kleinen Halbinsel, war hier vor zwei Jahren schon und habe es enorm genossen) und links von mir war ein Hügel, der den Wind abhielt. Aber plötzlich hörte der Hügel auf, wurde ersetzt durch offenes Meer und der Wind pfiff ungebremst herein, ich konnte mich kaum auf dem Rad halten. Glücklicherweise fing ich mich rechtzeitig und Gegenverkehr kam auch keiner, also gab es keinen Unfall. Abhalten ließ ich mich von sowas auch nicht, hatte ich doch schon ein Zimmer gebucht. Rad fährt noch, ich bin noch ganz, also weiter gehts! Dann fing es zu nieseln an. Nicht sonderlich stark, aber es hörte für die nächsten gut drei Stunden nicht auf. Dazu der Wind, der mir das Wasser von allen Seiten in jegliche Öffnung blies und als der Regen endlich nachließ, war ich ziemlich durchnässt. Bei Kilometer 24 war auf der Karte ein Cafe eingetragen, dort könnte ich mich doch aufwärmen und den Regen abwarten, dachte ich. Nur leider hatte das Cafe geschlossen, was mir erst auffiel, als ich gegen die Tür rannte. Das nächste Cafe kam laut Karte erst in 25 Kilometern, also blieb nichts anderes übrig als die Zähne zusammenbeißen und weiterstrampeln. Kurz vor der zweiten (und letzten) größeren Steigung heute ließ der Regen endlich etwas nach und für kurze Momente brach sogar die Sonne aus den Wolken hervor. Die Steigung war nicht schlimm, hatte ich schnell hinter mir. Auf der anderen Seite des Hügels sollte das oben erwähnte Cafe sein, in freudiger Erwartung ließ ich das Rad hinunterrollen - nur um von einem Schild "Closed", also geschlossen, begrüßt zu werden. Wird wohl nix mit dem Kuchen heute, zumindest bin ich hier nicht gegen die Tür gerannt... Die letzten 20 Kilometer nach Scourie, wo ich ein Zimmer gebucht hatte, musste ich seitlich zum Wind fahren. Ich machte mir aufgrund der Erfahrung heute Früh schon sorgen, was aber zum Glück unbegründet war. Meistens wurde der Wind von irgendwelchen Hügeln abgehalten und an den paar offenen Stellen war er nicht so stark wie erwartet, ich verlor nie die Kontrolle über mein Rad. Nur manchmal musste ich fluchen, wenn der Wind von einem steilen Hügel neben der Straße quasi umgeleitet wurde und mir direkt ins Gesicht blies. War gar nicht so toll, wenn man zusätzlich noch bergauf fahren muss. Langsam strampelnd und den Kopf eh schon zwischen den Knien hab ich mich da raufgekämpft. In Scourie angekommen kaufte ich mir noch schnell Vorräte und wartete dann in einem Cafe, welches tatsächlich nicht geschlossen hatte, bis mein Zimmer im Scourie Guest House bereit war. Sobald ich im Zimmer war, wurde nach Anraten des Wirtes erstmal die ganze durchnässte Ausrüstung draußen im Schuppen aufgehängt und ich konnte mich endlich mit einer warmen Dusche aufwärmen. Den Rest des Abends blieb ich im Bett.

    04:32

    68.5km

    15.1km/h

    940m

    930m

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    September 17, 2025

    Den freien Tag verbrachte ich hauptsächlich mit entspannen, lesen und entspanntem lesen. Zeit für einen Spaziergang war aber doch, ich ging zum Strand hinunter und schaute mir die lokale Kirche an, die zufällig auf dem Weg war. Am Strand wars ein bissl windig, aber sehr gemütlich und die Landschaft sowieso super anzusehen. Dort suchte ich mir eine Bank und lauschte entspannt dem Rauschen der Wellen. Am darauffolgenden Tag ging es am frühen Vormittag die selbe Strecke zurück nach Stornoway, von wo die Fähre nach Ullapool zurück zum Festland wegstartet. Die Fähre legte laut Plan zwar erst am Nachmittag ab, allerdings war ab Mittag kontinuierlich Regen vorausgesagt. Da ich nicht gerne nass werde, wenn ich keine Badehose dabei habe (und weils ein bissl kalt werden würde), bin ich halt früher gefahren und wartete dann die paar Stunden in der Fährenstation. Kindle hatte ich dabei und aufgeladen, also war kein Problem. Beim warten auf die Fähre traf ich auf Günther, einen deutschen Mittvierziger, der mit dem Rad von Deutschland die ganze Strecke bis hier rauf gefahren ist. Ein gemütlicher Kollege, der schon viel herumgekommen ist mit dem Rad. Wir haben uns auf der Fähre ein Plätzchen gesucht und er hat mir dann von seinen Abenteuern erzählt in Spanien, Island, Amerika und noch einiges mehr. Da für die kommende Nacht wieder Regen angesagt war, hatte ich ein Zimmer in Ullapool (dem Ziel der Fähre) gebucht und Günther wollte sich, nachdem er das hörte, auch noch ein Zimmer suchen. Aber obwohl dort eigentlich einige Hotels stehen, war in ganz Ullapool kein Zimmer mehr buchbar! Also musste Günther zum Zeltplatz, welcher ein paar Kilometer weiter ist, weiterradeln und die Nacht im Zelt verbringen. Die Fährenfahrt selbst war mit gut zweieinhalb Stunden zum Glück nicht so lange wie die Fahrt von Oban nach Castlebay (in Etappe 6 beschrieben), daher ging es mir mit der Seekrankheit auch viel besser. Ich kannte es zwar ein bisschen, da wir doch ein Teil der Strecke quasi auf hoher See waren, aber war nichts tragisches. In Ullapool angekommen verabschiedeten sich Günther und ich mit herzlichem Händeschütteln und einem "Machs gut!". Anschließend nahm ich mein gebuchtes Zimmer in beschlag, aß als Abendessen meinen Proviant zusammen und verbrachte den Rest des Abends nach einer warmen Dusche mit dem Kindle im Bett.

    00:41

    11.8km

    17.2km/h

    70m

    100m

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    September 15, 2025

    Das Aufstehen heute fiel extra schwer, war doch für die heutige Etappe ein bewölkter Himmel und ständiger Gegenwind angesagt. Überall liest man, die äußeren Hebriden soll man von Süden nach Norden fahren, weil der Wind immer in diese Richtung weht. Nur für mich weht er mal in die andere Richtung... Aber genug gejammert, irgendwie konnte ich mich dann doch aus dem Bett befreien, das Gepäck zusammenraffen und mich aufs Rad schwingen. Gleich nach Abfahrt sah ich beim Fotomachen vor mir die zwei Radler von gestern wieder, als sie hinter einer Hausecke hervorkamen und sich nach Norden wendeten. Leider bemerkten sie mich nicht mehr, aber ich konnte ein Foto mit ihnen drauf schießen. Fünf Kilometer nach Tarbert kam gleich die erste und größte Steigung der heutigen Etappe in Sicht. Nach der gestigen Steigung erwartete ich ebenfalls einen harten Kampf, aber glücklicherweise war diese weniger steil und der Wind wurde großteils abgehalten. So konnte ich während der Auffahrt die trotz der niedrigen Wolken doch recht beeindruckende Aussicht genießen. Nach einer flotten Abfahrt ging es weiter nach Norden, bis bei Kilometer 25 die Grenze zur Isle of Lewis erreicht wurde. Trotz der Namen sind die Isles of Lewis and Harris eine einzelne, zusammenhängende Insel. Die Unterscheidung entstammt laut Wikipedia dem Umstand, dass die Insel in zwei Bezirke aufgeteilt ist. (Habe ich soeben recherchiert - man lernt nie aus!) Auf gut der Hälfte der Strecke stand die Cafepause an, die auf solchen längeren Etappen und bei diesem Wetter fast schon verpflichtend ist. Im Örtchen Balallan war laut Google Maps ein Cafe zu finden, welches ich notiert hatte und auch ansteuerte. Leider war das nur eine Art Selbstbedienungsstanderl, bei dem kaum mehr etwas zu finden war. Also auf Plan B umgestiegen, denn glücklicherweise gab es ein paar Kilometer darauf ein weiteres Cafe, das "Island Arts Gallery and Coffee Shop". Der Name passte gut, auf allen Wänden waren selbstgemalte Bilder und andere Kunstgegenstände aufgehängt. Die Besitzerin, eine ältere Dame, war sehr freundlich und zeigte mir einige ihrer besten Stücke, mit denen sie sogar schon Preise gewonnen hatte. Die Preise waren meiner Meinung nach gerechtfertigt, waren schon sehr schöne Malereien! Nach einem langen Kampf mit dem Gegenwind, der mich weiter duch die abgelegenen Landschaften der Isle of Lewis führte, erreichte ich endlich die "Hauptstadt" der Insel, die Stadt Stornoway. Hier kaufte ich mir genug Vorräte für die nächsten zwei Tage und machte mich gleich darauf an das letzte Stück der heutigen Etappe. Nachdem es den ganzen Tag kaum regnete und ich schon gute Hoffnung hatte, schön trocken anzukommen, erwischte mich wenige Kilometer vor dem Ziel natürlich noch ein deftiger Wolkenbruch. Aber davon ließ ich mir die Laune auch nicht mehr verderben, stand morgen doch ein gemütlicher Ruhetag an. Dieser wird in einem Bed and Breakfast, dem "B&B at Fourty Three" (wobei sich 43 wohl auf die Hausnummer bezieht) im Örtchen Back verbracht. Dort angekommen gönnte ich mir gleich eine warme Dusche und ließ den Abend gemütlich ausklingen.

    04:12

    67.4km

    16.1km/h

    630m

    620m

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    September 14, 2025

    Heute stellte ich mir den Wecker extra früh, um den Sonnenaufgang vom Fenster aus zu beobachten. War schon schön anzusehen, wie sich die Sonne langsam über den grasbewachsenen Hügeln hervorhob. Danach gönnte ich mir noch ein oder zwei Stunden Schlaf, um danach frisch und munter (mehr oder weniger) die heutige Etappe anzutreten. Gleich zu Beginn hatte ich noch etwas Sonnenschein, allerdings konnte ich in der Ferne schon dunkle Wolken aufziehen sehen. Laut Wetterbericht wirds heute bewölkt und windig und gegen Abend ist Regen angesagt, also kein trödeln heute, damit rechtzeitig das am Vortag gebuchte Zimmer in Tarbert erreicht wird. Der Wind kam heute von Südosten und aufgrund des Routenlayouts bedeutete das, dass ich zu 50% Rückenwind und zu 50% Gegenwind haben werde. Allerdings ist das an der Gesamtstrecke gemessen, die Hälfte mit Gegenwind ist man viel langsamer unterwegs, wodurch diese logischerweise auch viel länger dauert. Und schwach war der Wind auch nicht, es waren Windgeschwindigkeiten von rund 35 km/h gemeldet. Als ich bei Kilometer 25 endlich scharf in Richtung Fähre abbiegen konnte und nicht mehr direkt in den Wind radeln musste, war die Erleichterung schon groß. Weiter im Süden waren noch stärkere Winde gemeldet, die Fähre von Barra nach South Uist, mit der ich gestern gefahren bin, wurde heute tatsächlich abgesagt. Glücklicherweise war die Fähre hier, mit der ich von der Isle of North Uist, wo ich mich gerade befand, zur Isle of Harris fahren wollte, normal in betrieb. Gekentert sind wir auch nicht, es haben alle trocken das andere Ufer erreicht. Hier traf ich auch wieder auf zwei Engländer (Mann und Frau), die ich gestern auf der vorher erwähnten Fähre schon getroffen hatte und die ebenfalls die äußeren Hebriden der Länge nach durchradeln. Natürlich kamen wir etwas ins Gespräch, ich erinnere mich noch, dass sie öfters solche Touren machen und normalerweise immer draußen zelten. Auf der Isle of Harris angekommen ging es für mich gleich weiter nach Norden in Richtung Tarbert, wo ich im Harris Hotel ein Zimmer gebucht hatte. Anfangs noch mit Rückenwind, nur hielt dieser nicht sehr lange. Die Strecke drehte sich und ich durfte wieder gegen den Wind strampeln (juhu!). Ich kam an mehreren kleinen Sandstränden vorbei, die sich an sonnigen Tagen sicher wunderschön für ein kleines Päuschen und einem kurzen Eintauchen im Meer eignen. Aber es lassen sich nicht alle von dem kalten Wind und sonnenlosen Himmel abhalten: An einem der Strände sah ich ein paar Surfer, die mit Neoprenanzügen und Surfbretter im Wasser draußen waren! Na, wenn sie eine Freude damit haben, mich würde man da bei dem Wetter sicher nicht reinbekommen. Vor Tarbert war noch eine größere Steigung zu überwinden, welche zwar im Vergleich mit anderen Steigungen auf diesem Trip nichts besonderes war, aber dank starkem Gegenwind und doch recht steilen Stücken eine schöne Herausforderung war, vorallem am Ende der Etappe. War noch ein ganz schöner Kampf, bis ich endlich oben war und das Rad bis nach Tarbert rollen lassen konnte. Dort angekommen hatte ich das Hotel schnell gefunden und mir gleich eine warme Dusche gegönnt. Zu Abend war ich im hoteleigenen Restaurant essen, ich bestellte mir einen saftigen Cheeseburger mit Wedges und als Nachspeise gabs leckeres Vanille- und Erdbeereis. Mahlzeit!

    04:38

    84.4km

    18.2km/h

    420m

    410m

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    1. November 10, 2025

      Impressive sunrise 😀

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    September 13, 2025

    ZWEI TAGE VORHER - RUHETAG: Am Tag nach Etappe 5 hatte ich einen Ruhetag in Oban eingeplant. War auch eine gute Idee, die Fähre zu den äußeren Hebriden, die ich nehmen möchte, wurde an dem Tag wegen zu starker Winde abgesagt. Nochmal Glück gehabt, stattdessen hab ich einen kleinen Spaziergang in Oban gemacht und den Hafen ausgekundschaftet. Nettes Hafenstädtle haben sie hier. Gegen Abend wurde dann der Status für die Fähre am nächsten Tag, die ich gebucht hatte, auf "unsicher" gestellt, also könnte auch abgesagt werden - oje! Dabei wollte ich den Samstag (heute war Donnerstag, Fährenfahrt war Freitags) unbedingt schon auf den Inseln verbringen, da für diesen Tag als einen der wenigen tatsächlich schönes Wetter mit viel Sonnenschein vorausgesagt war! Aber da kann man leider nicht viel dagegen machen, außer hoffen und beten. Natürlich musste ich dann den Status alle halbe Stunde prüfen, allerdings änderte sich nichts. Die Nacht konnte ich nicht viel Schlaf finden... EIN TAG VORHER - FÄHRENFAHRT: In der Früh hab ich dann gleich nach dem Aufwachen wieder nach dem Status der Fähre geschaut - immer noch unsicher. Dann den Wetterbericht kontrolliert - nicht optimal, aber sollte eigentlich passen. Wieso ist der Status immer noch unsicher, die Fähre sollte laut Plan eigentlich schon von den Inseln abgelegt haben? Aber ich wäre ja nicht ich selbst gewesen, wenn ich das nicht ausforschen könnte. Also Schiffsname der Fähre herausgefunden (es war die MV Isle of Lewis) und im Internet eine Seite gefunden, wo man die aktuelle Schiffsposition herausfinden konnte. Und siehe da: Die Fähre ist unterwegs! Da fiel schon ein grober Stein vom Herzen. Hier der Link, wo die Fähre gerade unterwegs ist (link muss kopiert werden): https://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:182740/mmsi:232002521/imo:9085974/vessel:ISLE_OF_LEWIS Pünktlich um 12:30, eine halbe Stunde vor Abfahrt, fand ich mich dann im Fährenport ein. Wir Radler (außer mir waren noch ca. 5 andere dabei) durften die Räder dann gleich noch vor den Autos in den Frachtraum bringen. War schon beeindruckend, dort hineinzugehen, ist hier doch Platz für 123 Autos! Dann gings ins Passagierdeck hinauf und natürlich habe ich gleich einen Rundgang gemacht. Es gab ein Restaurant, Cafe, Außendeck, Aussichtsbereich und überall verstreut Sitzplätze für die bis zu 680 Passagiere, die das Schiff aufnehmen kann (waren aber zum Glück nicht so viele dabei diesmal). Dann suchte ich mir ein nettes Plätzchen, machte es mir gemütlich und um Punkt 13:00 legte die Fähre ab. Jetzt standen 5:35h Fährenfahrt an. Lange blieb ich nicht sitzen, war heute doch überraschend schönes Wetter. Da bin ich gleich zum Außendeck raus, um die Aussicht zurück nach Oban und auf die umliegenden Inseln zu genießen. Die ersten zwei Stunden, wo das Schiff noch gemütlich zwischen den Inseln unterwegs war, waren super! Danach verließ die Fähre den geschützten Bereich und war quasi auf hoher See. Ich dachte, mit seinen über 100m Länge wird das Schiff schon keinen groben Wellengang erleben, aber oh junge, was hab ich mich da getäuscht. Auf und ab gings, die Spritzer, wenn das Schiff von einem Wellenberg herab wieder ins Wasser einschlug, erreichten sogar das Außendeck am anderen Ende des Schiffes! Bei dieser Fahrt wurde ich ein bissl Seekrank. Zum Glück dauerte der Abschnitt auf hoher See nicht allzulange, es gab keine "Unfälle" von meiner Seite. Sobald die Fähre in die Nähe der Isle of Barra, der südlichsten Insel der äußeren Hebriden kam, wurde das Wasser wieder ruhiger und meine Seekrankheit verflog sofort. So konnte ich noch die einmalige Aussicht genießen und ein paar Fotos schießen. Aber aufpassen musste man beim Fotomachen, der Wind blies enorm. Mir hätte es fast das Handy aus der Hand geblasen! Pünktlich um 18:35 legte die Fähre in Castlebay auf der Isle of Barra an und kurz darauf war ich wieder auf dem Rad. Ich wollte noch eine kurze Strecke fahren und mir dann ein gemütliches Plätzchen suchen, um mein Zelt aufzubauen. Die Landschaft und das Wetter waren bis auf den Wind super, aber das mit dem Zeltplatz finden erwies sich als schwieriger als gedacht. Sämtliche "guten" Plätze sind eingezäunt und von Schafherden besetzt und der Rest besteht aus nassfeuchtem Moorland. Ich fragte dann bei einer Einheimischen nach, ob ich in dem Land, welches ihr gehörte, das Zelt aufschlagen konnte. War zum Glück kein Problem, die Dame war sehr nett. Sie brachte mir sogar noch eine Thermoskanne mit heißem Wasser! So konnte ich meine erste Nacht auf den äußeren Hebriden ganz gut überstehen. ETAPPE 6: In der Früh ging es zeitlich los, ich wollte unbedingt die erste Fähre von der Isle of Barra weg nach Norden zur Isle of South Uist erwischen. Gab auch kein Problem, ich hatte keinen Stress und die Fähre war auch pünktlich dort. Die Fährenfahrt selbst war recht ereignislos, wir legten pünktlich in Eriskay auf der Isle of South Uist an und gleich darauf begann ich meine Fahrt nach Norden. Die Motivation war hoch, war doch für heute schönes Wetter und Rückenwind vorausgesagt. Leider schien das Wetter nicht so recht auf den Wetterbericht zu hören, denn bald nach Abfahrt begann es zu Regnen. Für die nächste halbe Stunde regnete es in Strömen, sodass ich mir, komplett durchnässt, einen Unterschlupf suchen musste. Nachdem ich dem Regen jegliches mir bekannte Schimpfwort entgegengeworfen hatte, zog dieser endlich den Schwanz ein und ließ die Sonne hervor, die mich den Rest der Etappe begleiten sollte. Von hier weg war die heutige Etappe wunderbar! Die Sonne schien, der Himmel war großteils Blau mit ein paar kleinen verstreuten Wolken, der Wind wehte in die richtige Richtung und außerdem gab es kaum irgendwelche Steigungen. Dazu kam noch die ungewöhnliche, aber wunderschöne Landschaft, die hauptsächlich aus langen Küstenabschnitten und weiten Gras- und Moorgebieten bestand. Ich machte nicht viele Fotos, sondern genoss die Umgebung vom Rad aus. Interessant gefunden habe ich die sogenannten "Causeways", welche aus aufgeschütteten Steinen bestanden, über die eine Straße gelegt wurde und so quasi eine Art Brücke zwischen den Inseln bildeten. Die letzte Nacht im Zelt war ziemlich kalt gewesen, daher hatte ich für den heutigen Tag ein Zimmer gebucht. Ich hatte zwar eine gute Distanz zurückzulegen, aber dank der optimalen Bedingungen war ich sogar etwas zu früh dran und suchte mir noch ein Plätzchen mit schöner Aussicht, wo ich gemütlich wartete, bis das Zimmer frei wurde. Anschließend konnte ich endlich die vom Regen noch durchnässten Schuhe ausziehen und mit Papier füllen und mich unter eine warme Dusche stellen. Trotz Sonnenschein war es doch nicht mehr allzu warm draußen. Nach einem gemütlichen Abendessen, welches aus Hühnchenwraps und Briocheweckerln vom Supermarkt bestand, wurde noch etwas gelesen und dann bald das Licht abgedreht. Es war eine lange Etappe und für morgen sollte sich der Wind drehen, da werde ich die Energie benötigen!

    06:05

    106km

    17.5km/h

    370m

    360m

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    went for a bike ride.

    September 10, 2025

    Die Schnecken von gestern hatten sich in der Früh zum Glück wieder verzogen, so konnte ich das Zelt ohne schleimige Überraschungen abbauen. Nach Aufbruch ging es noch ein Stück entlang des Kanals und dann führt die Straße mitten durch ein riesiges Moorland, wo links und rechts nicht viel zu sehen ist. War auch eine gute Idee mit dem Zeltplatz gestern, hier hätte man nämlich kaum ein Zelt aufbauen können, höchstens mit Schnorchel und Schwimmflügel, so feucht wie das Moor hier ist. Anschließend kommt man wieder in eine etwas belebtere Gegend, wo dem Radweg durch diverse Feldwege und ab und zu an einem Bauernhof vorbei gefolgt wird. Man kommt auch an größeren Steinhaufen, sogenannten "Cairns" vorbei, welche laut der Webseite hier (https://www.historicenvironment.scot/visit-a-place/places/kilmartin-glen-nether-largie-mid-cairn/) vor tausenden von Jahren vermutlich als Hügelgräber oder auch Wegmarker errichtet wurden. Historisch sicher sehr interessant, aber ich blieb nicht sonderlich lange dort, im Endeffekt waren das doch nur größere Steinhaufen. Nach mehreren Kilometern, die zickzack über verschiedene Feldwege führen, kommt man für ein Stück auf die verkehrsarme Hauptstraße und hat dann eine Entscheidung zu treffen, wie man nach Oban gelangen möchte: Weiter entlang der Hauptstraße, die Strecke ist kürzer und hat weniger Steigung, oder folgt man dem offiziellen Radweg über eine Nebenstraße entlang Loch Awe? Ich entschied mich für letzteres, hatte ich doch gutes Vertrauen in meine Beine, die mich immerhin schon bis hier gebracht haben. Außerdem vermutete ich, dass auf dieser Strecke die Landschaft schöner sein wird. Lief auch ganz toll die ersten paar Kilometer, die Straße ging noch recht eben dahin und es war kaum Verkehr. Sobald man Loch Awe erreicht, dessen Ufer man für die nächsten zwanzig Kilometer folgt, wird auf Komoot die erste gröbere Höhendifferenz mit knappen 100m angezeigt. Hatte ich im voraus schon durchgeschaut und dachte mir nicht viel dabei, solche Steigungen hatte ich auf der Tour ja schon öfters. Worauf ich nicht vorbereitet war und was Komoot auch nicht anzeigt sind die kurzen, aber extrem steilen Steigungen, die die ganze Strecke entlang Loch Awe in großer Anzahl zu finden sind. War teilweise schon ein harter Kampf! Gut, dass es dort so einsam ist und mein Schimpfen keiner gehört hat. Trotz der Herausforderungen schaffte ich alle Steigungen, ohne absteigen zu müssen. Zumindest hatte ich ein paarmal einen schönen Ausblick auf das Loch, die Landschaft wurde auch immer schottischer. Nach dem Örtchen Kilchrenan kann man Loch Awe endlich hinter sich lassen und nach Westen abbiegen. Für die letzten zwanzig Kilometer kann man sich wieder zwischen Hauptstraße an der Küste oder Nebenstraße etwas Landeinwärts entscheiden. Der offizielle Radweg fürht über die Nebenstraße und obwohl man damit noch zusätzlich gute 200 Höhenmeter überwinden muss, kann ich diese Route wärmstens empfehlen. Bis auf ein oder zwei verirrte Autofahrer hatte ich null Verkehr und die abgelegene, rauhe Landschaft war ein Traum zum durchradeln. Obwohl die Landschaften auf der Tour bis hier (meistens) auch super waren, hatte ich hier das erste mal wirklich das Gefühl, durch die schottischen Highlands zu radeln. Ein Teil der Straße führte mitten durch eine Kuhherde mit schottischen Hochlandrindern, die aber allesamt super entspannt waren. Hier traf ich auch auf eine "Straßenblockade", eine Mutter mit Kalb stand auf der Straße. Der Kleine war am trinken und ließ sich weder von mir noch von dem Auto, welches auch davor warten musste, stören. Nach guten zehn Minuten (der Kollege hatte einen enormen Durst) schob ich das Rad durch die Wiese bei den Zweien vorbei, der Autofahrer musste umdrehen. Wärst lieber mit dem Rad gefahren, dachte ich mir, etwas in mich hineingrinsend. Fairerweise muss man sagen, dass der Fahrer ein entspannter Typ war, ich hab mich kurz mit ihm unterhalten und er hat das Ganze mit Humor gesehen. Nach diesem wunderbaren Teil der Etappe erreichte ich nach einer kurzen Abfahrt das heutige Ziel Oban, wo ich einen Ruhetag einlegte und am Tag darauf ein Ticket für die Fähre hatte. Noch geschwind beim Supermarkt die Vorräte aufgestockt und zum "Sandvilla Guest House" gefahren, wo bereits ein warmes Zimmer auf mich wartete. PS: Ich hätte die Fähre sowieso nicht früher nehmen können, da alle früheren Fahrten aufgrund stürmischer Winde ausfielen. War bei meiner geplanten Fahrt auch noch unsicher am Vortag, ob die überhaupt stattfand. Da war ich bissl Nervös über die Nacht!

    05:07

    79.5km

    15.5km/h

    840m

    840m

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