Sobre Udo und Susanne unter freiem Himmel
Wir geniessen die freie Natur im hier und jetzt und stören uns nicht daran, wenn wir in diesem Leben nicht alles gesehen haben. Unsere Wanderungen sind von eher einfacher Natur, aber voll von Emotionen. Unsere Komoot Collections sind ein Spiegel davon. Wir pflegen einen Wander-Mix aus Natur, urbaner Natur und "natürlich" am liebsten in historischer Umgebung. Wir schreiben in der Regel ausführliche Erlebnisberichte, die einen Gesamteindruck der Wanderung wiedergeben und wenn möglich, auch technische Details oder Erläuterungen zu Diesem und Jenem enthalten. Unser Moto? "Geniess die Momente unter freiem Himmel grad so, als wenns die letzten wären."
1.813 km
430:18 h
Atividade recente
Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
6 dias Há
Eigentlich wollten wir an diesem Wolken vergangenen Samstag, eine Wanderung zur Burgruine Pfeffingen BL unternehmen. Ein veritabler Stau auf der A1, hat uns aber auf Höhe Wiedlisbach komplett "ausgebremst" und unser Vorhaben in Makulatur verwandelt. Doch wir sollten Glück im Unglück haben, denn die nächste Ausfahrt führte uns prompt vor die Tore des mittelalterlichen Städtchens Wangen an der Aare, wo bereits eine alternative Wanderung durch Stadt und Land auf uns wartete. Was Wangen a. d. Aare an Grösse fehlt, macht es durch eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten wett. Da wäre zum Beispiel die spektakuläre Holzbrücke, die in ihrem jahrhunderte alten Leben, schon so manches Hochwasser überstanden hat. Dann das zart rosa farbene Schloss Wangen an der Aare, welches sich uns erst auf den Zeiten Blick als Schloss zu erkennen gab. Bedonders erfreut waren wir vom Anblick der Kopfstein besetzten Altstadtgassen, die bei Regen so herrlich vielfarbig leuchten. Und nicht zu vergessen der trutzige Zytgloggeturm, der uns mindestens so in seinen Bann gezogen hat, wie das historische Rathaus mit seinen grünen Fensterläden, die alte Mühle, das alte Salzhaus, sowie wie die alte Kaserne, die schon bald durch eine neue ersetzt wird. Und als wär das noch nicht genug, setzt die Aare dem Ganzen noch die Krone auf. Sie ist unseres Erachtens der Superstar unter den Schweizer Flüssen. Breit und gemächlich zieht sie an Wangen a. d. A vorbei und verkörpert mit ihrer urgemütlichen Art, den Berner Spirit. Wir sind ihr entlang auf dem Albert-Rickli-Weg und auf dem Duftweg bis zum Walliswielsteg gefolgt. Beide Wege teilen sich die selbe Strecke, unterscheiden sich jedoch in ihren Themenbereichen. www.arnoldrikliweg.ch www.duftweg.ch Was uns bei unserer "Alternativ-Wanderung" an der Aare bedonders beeindruckt hat, sind die üppigen Schilfstreifen die die Uferböschungen säumen. Ihre violetten Schilfbüschel, bilden einen herrlichen Kontrast zum sonst so dominierenden Aareblau. Nach einer "kurzen" Picknickpause beim Walliswilsteg (kurz deshalb, weil ein Regenschauer unsere Sandwiches in Schwämme aufzuweichen drohte), machten wir uns schleunigst auf den Rückweg. Das offene Gelände bot scheinbar nicht nur uns keinen Schutz. Eine pfeilschnell aus dem Nichts heran radelnde Frauengruppe vergass in ihrer Flucht vor dem nassen Nass, jegliche Etikette. Wir sind auf dem schmalen Weg, nur knapp einem Zusammenprall entgangen. Zurück bleibt die Frage. "Funktionieren Fahrradglocken eigentlich bei Regen nicht?" Egal. Kurz vor dem Millionen schweren Baustelle der neuen Kaserne, hatte dann der Himmel doch noch Nachsicht mit uns. Ein grosszügiges Loch in der sonst so kompakten Wolkendecke, spendete uns auf den letzten hundert Meter schönsten Sonnenschein und herrliche Farbkontraste. Die alte Holzbrücke bekam dadurch nochmals eine ganz andere Note. Es war herrlich! Fazit. Die Aare samt dem Städtchen Wangen an der Aare, bilden ein perfektes Duo. Und auch wenn die Strecke entlang des Flusses wenig Abwechslung ist, hat sie doch landschaftlich so einiges zu bieten. An manchen Stellen erinnerte sie uns sogar wage an den Amazonas. Wer sich entspannen will, ist hier goldrichtig. Und Hey! Wasserratten aufgepasst! Beim "Inseli" (siehe Fotostrecke), hat es nicht nur eine tolle Brätlistelle, sonder von dort kann man sich auch in den erfrischenden Fluten, total relaxt zur Holzbrücke treiben lassen. Viel Spass! ✌🏻
01:53
7,88km
4,2km/h
30m
30m
Brügger, Heubrandner René e mais pessoas gostam disto.Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
24 de agosto de 2025
Wenn einer eine Wanderung tut… und dabei rund 1000 Jahre in die Vergangenheit reist. Wir haben uns wieder mal auf die Socken gemacht, um bei wechselnder Bewölkung etwas zu erleben. Dieses Mal hats uns in den Kanton Solothurn verschlagen. Genau genommen ins beschauliche Örtchen Holderbank, welches sich in der Talsenke zwischen der ersten und zweiten Jurabergkette hübsch gemütlich macht. Unser Highlight des Tages soll ein Besuch auf der Ruine «Alt Bechburg» sein, die seit 1000 Jahren auf einer Anhöhe thront. Von der einst so stolzen Feste, haben heute noch grosse Teile der Ringmauer, des Burgfrieds, der Vorburg und des Zwingers, die Jahrhunderte überdauert. Allerdings und das muss an der Stelle unbedingt erwähnt werden, ist «Alt Bechburg» eine ungesicherte Burgruine. Betreten auf eigene Gefahr! Und das ist in jedem Fall ernst zu nehmen, denn es gibt diverse Stellen, die eine erheblich Absturzgefahr mit sich bringen. Und dennoch ist das Schlossareal ein beliebter Ausflugsort. Nicht zuletzt, weil die Aussicht von ihren Mauern herab eine Wucht ist (die umliegende Landschaft hat schon fast «Herr der Ringe Charakter») und… die Burganlage mit mehreren hübschen Grillstellen zum gemütlichen Beisammensein einlädt. Doch wie schon gesagt. Eltern sollten ihre Kinder nicht aus den Augen lassen und übermütige Erwachsene sich der Risiken bewusst sein. Unsere Wanderung beginnt beim Gasthof Kreuz, welcher leider nur noch für Hotelgäste und Bankette seine Tore öffnet. Unser Weg führt uns erst mal entlang der Flanke des Schattenbergs auf offenem Gelände in die Höhe, bevor er sich entschliesst in die Kühle des Waldes einzutauchen. Wir folgen ihm auf Schritt und Tritt, bis wir nach rund 1,8 km aus dem Schattenspendenden Grün wieder heraustreten und uns vom Anblick der uns hier geboten wird, überwältigen lassen. Diese Landschaft. Ein fantastischer Mix aus Hügel und Senken und farblich der Hammer. Wir sind jetzt nur noch einen Katzensprung vom Bergrestaurant «Tiefmatt» entfernt, dass uns trotz komplett ausgebuchter Tische, noch Gastfreundschaft gewährt. Dass wir nur etwas Trinken, scheint hier niemanden zu stören, was für das Gastgeberpaar spricht. Hätten wir gewusst, wie schön es hier oben ist und wie lecker die Speisen aussehen… wir hätten zuhause keine Sandwiches gemacht. Wir bedanken uns in aller Form und ziehen weiter. Die Strasse der wir jetzt folgen, gehört zum ältesten Fernwanderweg der Schweiz. Der «Jura-Höheweg» (Route Nr.5 von Schweiz Mobil) erstreckt sich von Zürich bis nach Genf und ist in seiner Gesamtlänge 320 Kilometer lang und bietet aussichtstechnisch alles was das Wanderherz begehrt. Wir hingegen haben aber nur noch die Ruine Alt Bechburg im Kopf und das schlechte Wetter das sich dunkel und düster über unseren Köpfen zusammenbraut. Moment mal! Wo zum Geier stand im Wetterbericht was von schlechtem Wetter! «Himmel nochmal!» Etwas fröstelnd drob der fehlenden Sonnenwärme, tragen uns unsere Füsse vorbei an satt grünen Wiesen und vorbei an der einen oder anderen Herbstzeitlose. Dass wir gerade über den Rücken des «Roggenschnarz» (wer hat sich nur diesen Namen ausgedacht?) spazieren, wissen wir zu dem Zeitpunkt nicht. Eine aufschlussreiche Infotafel nur wenige hundert Meter später die am Wegrand scheinbar nur auf uns gewartet hat, supportet uns dann Aufschlussreich. Bei der Gelegenheit erfahren wir viel Wissenswertes samt Skizze über die Ruine Alt Bechburg, die sich übrigens links von uns und ein paar Höhenmeter weiter unten, aus der Landschaft schält. Sie ist ja sowas von «WOW!» und die Vorfreude in Kürze zwischen ihren alten Mauern zu stehen, wächst in einer geradezu kindlichen Manier ins Unermessliche. Nach einem kurzen Abstieg über einen gerade mal so erkennbaren Wiesenpfad, der Wanderweg verläuft in eine andere Richtung!, erreichen wir den Biohof «Oberschloss», der bezeichnenderweise «unter» dem Schloss liegt. Ein offensichtlich historisches Gebäude mit neuzeitlichem Stall, summende Bienenstöcke auf der Wiese, zwei trägen Schweine im Schatten ihrer Koppel und ein neugieriger Hofhund, heissen uns willkommen. Letzterer hat nichts Böses in Absicht! Und Blumen. Überall Blumen, auf denen wie könnts auch anders sein, fleissige Bienchen gerade Blütenstaub abstauben. Der Aufstieg zur Burg ist etwas versteckt neben dem Bauernhof. Ein unscheinbares Schild weist den Weg zur Burg hinauf. Wir folgen auch diesem Pfad, der den Namen «Pfad» mehr als verdient. Schmal und steil und nur im Gänsemarsch zu bewältigen. Was wir dann auf der Bechburg so alles vorgefunden haben, haben wir ja schon am Anfang dieses Berichts geschrieben. Der Rest der Geschichte, also der Rückweg nach Holderbank, ist dann schnell erzählt. Er führt stetig bergab vorbei an dem einen oder anderen Hof, auf dessen Wiesen einzeln oder in Gruppen Pferde weiden. In Holderbank angekommen, wären wir gerne noch eingekehrt. Aber wie in so manchen Dörfern auf dem Land, gibt es kaum noch Gaststätten, die betrieben werden, oder wie heute, an einem Sonntag offen haben. Und so tun wir uns halt an der einen Flasche Mineral gütlich die wir mit auf die Wanderschaft genommen haben und deren Wasser uns jetzt mehr an ein warmes Bad, denn an eine kühle Quelle erinnert. Wir Ertragens mit einer gesunden Portion Schicksalsergebenheit. Wir sind mega happy und suuper dankbar für diese herrliche Wanderung die wir heute erleben durften und machen uns mit besten Erinnerungen an Alt Bechburg auf den Heimweg in die Berner Highlands. Viel Spass!
01:46
7,11km
4,0km/h
250m
260m
Martin Li 🇺🇦🇨🇭, Heubrandner René e mais pessoas gostam disto.Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
9 de agosto de 2025
Es ist schon erstaunlich. Helsana weist entlang ihrer Trails oft spezielle Sehenswürdigkeiten und Fotopunkte aus. Beim blauen Helsana-Trail in Burgdorf tut sie das nicht. Dabei gibt es gerade auf dieser Route und mag sie auch noch so unspektakulär gerade sein, einiges zu entdecken. Dä wäre zum Beispiel die grosse Grünfläche gerade zu Beginn des Trails bei der Schützenmatte. Eine Naherholungswiese riesigen Ausmasses, vor der imposanten Felskulisse der «Gysnauflüe», einem der Wahrzeichen Burgdorfs. Dann wäre da das historische Freibad mit seiner modernen Infrastruktur und daneben das ganz jährlich geöffnete Hallenbad. Beides liegt unmittelbar beim Startpunkt. Und falls noch nicht erwähnt, ist da noch das über allem thronende Schloss Burgdorf, welches auf seinem Felssporn nur einen Katzensprung vom Trail entfernt beheimatet ist. Ok. Für Katzen sind die Höhenmeter bis zu den Schlosstoren ein Katzenspiel! Für unser eins… Und dann wäre da noch der Star des Trails, die sympathisch breite und knöcheltief flache Emme mit einer imposanten Länge von 82 Kilometern, die an sonnigen Tagen mit ihren weitausladenden Kiesbänken, zum ungetrübten Bade und Sonnenspass einlädt. Gerade für Familien mit kleineren Kindern und Sportlern mit heissen Füssen und erhitzen Gemütern, ein willkommenes Highlight. Wie immer auf eigene Verantwortung! Wir haben uns entlang des Trails nie so recht entscheiden können, ob wir nun dem offiziellen Wanderweg oder dem offiziellen Trailverlauf folgen sollten. Beide sind nur ein paar Meter voneinander getrennt und liegen parallel zueinander. Der Trail ist flach und für Jogger usw. besonders gut geeignet, der Wanderweg hingegen führt auf schmalen Pfaden durch das Ufer nahe Gehölz , was für Wanderer ect. besonders reizvoller, da man in stetem Sichtkontakt zur Emme steht. Wir meinen «jedem das seine» und haben immer wieder mal die Wege vertauscht. Also alles in allem, ist der blaue Helsana-Trail mit seinen knapp 5 Kilometern, ein idealer Ort zur Entspannung und kurzweiligen Fitness. Der Startpunkt verfügt zudem über eine Bushaltestelle, Veloabstellplätze und einen grosszügigen, wenn auch kostenpflichtigen Parkplatz. Die Voraussetzungen für einen vorgängigen oder nachträglichen Stadtbummel sind also mehr als günstig. Viel Spass!
00:59
5,05km
5,1km/h
20m
20m
Brügger, Martin Li 🇺🇦🇨🇭 e mais pessoas gostam disto.Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
28 de julho de 2025
Wir sind auf grosser Niederland-Tour. Und heute hat es uns in die Nähe von Utrecht gsp. "Ütrecht" verschlagen. Genau genommen zum "Kastell de Haar", dem grössten und wohl auch imposantesten Schloss Hollands. Es wird 1391 erstmals urkundlich erwähnt und durchlebte in den folgenden Jahrhunderten so einige Höhen und Tiefen. Ende des 19. Jh. ist es in einem so "Ruin(e)ösen Zustand, dass der Zerfall nur noch eine Frage der Zeit gewesen wäre. Baron Etienne van Zuylen van Nijevelt De Haar, erbt Haus und Garten und beschliesst das Schloss nach alten Plänen wieder auferstehen zu lassen. Und siehe da, heute ist Kastell de Haar ein glanzvolles Château, dass seines gleichen sucht. Neben dem ganzen Prunk, besticht es mit üppigen Gartenanlagen, in denen auch Rehe und Störche zuhause sind. Unter anderem versteht sich. Die blühenden Blumenbeete stechen dabei genau so ins Auge, wie die verwinkelten Weier und luxeriös angelegten Wasseranlagen. De Haar ist ein echtes Mekka für Schlossliebhaber. Jährlich zieht es tausende Besucher aus aller Herren Länder an. Hier ein wichtiger Tipp! Bucht eure Eintrittsticket unbedingt im voraus übers Internet. Das geht ganz easy. Zum Bsp. Über die Buchungsplattform "Get your Guide". Wer das nicht tut, dem ergeht es wie uns. Wir mussten vor Ort umkehren, weil es ausverkauft war. Im übertragenen Sinne versteht sich. Wir haben uns beim 2. Anlauf dazu entschieden, Schloss "und" Parkanlage zu buchen. Man kann auch einzeln. Der Park ist gross und ist durch eine Vielzahl von Wegen verästelt, die komplett Barrierefrei sind. Direkt hinter dem ersten Tor, erwartet die Besucher ein grosszügiges Restaurant (und Toilettenanlage). Das Speisenangebot ist gross und von hoher Qualität. Die Preise sind akzeptabel. Übrigens. Der grosse Parkplatz auf dem Grundstück kostet knapp 7 Euro und wird ausschliesslich über Kreditkarte (no cash!) und direkt bei der Ausfahrtsschranke bezahlt. Also Karte an der Barriere bereithalten! Ein❗zum Schluss. Auf dem Rundgang im Schlossinnern, kommt es schon mal zu Dichtestress. Das gehört leider zu De Haar, wie das Meer zu den Niederlanden. Ein Besuch ausserhalb der Ferienzeit und den Wochenenden ist ratsam. Uns hat De Haar vor allem von aussen beeindruckt. Der Park war dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Schönes Wetter vorausgesetzt. Viel Spass!
01:08
5,01km
4,4km/h
20m
20m
Bruno Schmid, Hebari Hike&Bike e mais pessoas gostam disto.Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
24 de julho de 2025
Wer kennt sie schon nicht, die berühmten holländischen Windmühlen? Diese gemütlichen Riesen mit ihren reetgedeckten Dächern und den schneeweißen Segeln. Diese Wunderwerke der Technik, die sich heute mehr denn je einer hohen Beliebtheit erfreuen, und sei es auch nur auf Grund romantischer Vorstellungen. Auch wir sind der Faszination Windmühle erlegen und haben uns im August 2025 nach Südholland begeben, wo wir uns in Kinderdijk, Gemeinde Molenlanden, unserem inneren Verlangen nach, allem was sich dreht und weiße Segel hat, hingegeben. Bekannt ist der Ort für seine 19 authentischen Windmühlen, die einzeln oder in Reihen, stolz und mächtig auf breiten Dämmen thronen. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Der Anblick der Kinderdijker Mühlen verzaubert jeden dem sie unter die Augen kommen. Selbst die UNESCO konnte sich ihrer nicht entziehen und hat sie 1997 in ihre Liste UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Heute sind diese Wunderwerke der Technik eine der Top-Sehenswürdigkeiten Hollands. Ihre Erbauung geht übrigens zurück in die Jahre 1738/40. Und wenn wir von Mühlen sprechen, entspricht das nicht ganz der Wahrheit, denn hier wurde nie gemahlen, sondern vielmehr «gepumpt». Es sind sog. "Windpumpen"! Sie entziehen dem umliegenden Gelände (sog. Polder) das Wasser, damit die Landwirtschaft daraus fruchtbare Wiesen erschaffen kann. Für die dies nicht wissen; rund ein Drittel der Niederlande liegen "unter" dem Meeresspiegel: Das Land ficht seit Hunderten von Jahren einen erfolgreichen Kampf gegen die eindringenden Wassermassen. Darin sind sie Weltmeister. Der Zutritt zum Gelände auf dem die Windmühlen stehen, ist "Achtung!", kostenlos. Naja, fast! Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um ein einzig großes Freilichtmuseum, das der einheimischen Bevölkerung auch als Naherholungsgebiet zur Verfügung steht. Einige der Mühlen sind sogar ständig bewohnt. Dann ist Kinderdijk auch eine öffentliche Attraktion, die Jahr für Jahr Hunderttausende anlockt und ganz schön viel Geld in die Kasse spült. Wer sich nämlich für Windmühlen und das Leben in und um sie interessiert, dem stehen drei der Schönheiten als Museen zur Verfügung. Kostenpflichtig, versteht sich. Zudem pendeln in Kinderdijk Schiffe auf den Grachten, die im Taktfahrplan Passagiere von A nach B transportieren. Es werden zudem auch Rundfahrten entlang der Mühlen angeboten, auf denen ein Guide (meist auf Englisch) interessante Geschichten zu Mensch, Natur, Kultur und natürlich die Mühlen selbst preisgibt. Wir haben uns bei unserem Besuch am Eingang ein Kombi-Ticket besorgt, das uns Zutritt zu zwei von drei Mühlenmuseen gewährt, sowie zu weiteren Angeboten wie ein modernes Pumpwerk ect. Mit dabei eine Rundfahrt mit dem Boot. Es lohnt sich echt, denn nur so wird man auch noch mit lehrreichem Hintergrundwissen versorgt. Uns hat der Tag in Kinderdijk wahnsinnig gefallen. Auch wenn die zu Fuß zurückgelegte Strecke nicht viel Abwechslung verspricht und mehrheitlich geradeaus verläuft, machen das die bildhübschen Windmühlen und das sie umgebende Landschaftsbild aus Schilfstreifen, Wiesen, Grachten und Dämmen mehr als wett. Wer in seiner Kindheit die Zeichentrickserie „Die wunderbare Reise des Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ geguckt hat, wird sich zudem an den Scharen von Wildgänsen erfreuen, die überall auf den Poldern schnatternd nach Futter suchen. Ein Anblick, der tief geht und ungezähmte Emotionen weckt. Ein kleiner Tipp am Rande. Naja. Es sind wohl eher zwei. Es lohnt sich Kinderdijk und seine Windmühlen am späten Nachmittag zu besuchen. Es hat dann deutlich weniger Besucher und in den sonst schon engen Räumlichkeiten der Mühlenmuseen, herrscht nicht so ein Gedränge. Auch fotografisch hat diese Tageszeit ihre „personellen“ Vorteile. Und dann noch dies. Hinter der letzten Museumsmühle auf dem "Blokweer", liegt ein alter Lauch-Kahn namens „Alles heeft een Tijd“ (Alles hat seine Zeit) am Ufer vertäut. Er ist 1914 vom Stapel gelaufen und hat seinen Besitzern bis 1983 beste Dienste geleistet. Heute geniesst er seinen Ruhestand als «kleines» schmuckes Museumsschiff. Für Selfie Begeisterte der ideale Ort für ein hübsches Erinnerungsfoto. Viel Spaß!
00:52
3,51km
4,1km/h
10m
10m
Brügger gosta disto.Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
23 de julho de 2025
Auf unserer Sommertour durch Südholland sind wir im wunderschönen Delft gestrandet, einem Städtchen irgendwo zwischen Rotterdam und Den Haag, das mit einer langen und bewegten Geschichte aufwarten kann. Man muss wissen, Delft ist keine Unbekannte. Seine pittoreske Altstadt mit den malerischen Grachten lockt zu jeder Jahreszeit ganze Heerscharen an. Auch aus historischer Sicht. Denn auf Delfter Boden wurde am 11. Juli 1584 Wilhelm I. von Oranien ermordet. Er war der Anführer der Rebellenarmee, die im 80-jährigen Krieg (1568–1648) das niederländische Volk von der Knechtschaft der Spanier befreit hat. Heute gilt er als Gründervater der niederländischen Nation. Seine Gebeine ruhen in einem imposanten Grabdenkmal im Chor der Nieuwe Kerk (Neue Kirche), während weitere Familienmitglieder und Nachkommen Wilhelms in der darunter befindlichen Gruft ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Schon gewusst, dass das idyllische Delft die Heimatstadt einer weltweit noch berühmteren Persönlichkeit war? Da wär zum Beispiel der berühmte Maler Jan Vermeer. Auch er tat seinen letzten Atemzug in Delft. Das Vermeer Centrum in Delft widmet sich seinem Leben und Schaffen und ist für Kunstenthusiasten eine wahre Fundgrube. Doch Delft hat noch viel mehr zu bieten. Im späten 16. Jh. zum Beispiel entwickelte sich hier eine aufstrebende Porzellanmanufaktur, die das allseits begehrte „Delfter Blau“ herstellte. Eine günstige Antwort auf die horrend teuren China-Importe von damals. Das kunstvoll und von Hand bemalte Porzellan, meist mit landschaftlichen Szenen in Pastellblau veredelt, ist heute noch genauso beliebt wie anno dazumal. Nur von günstig kann heute keine Rede mehr sein. Kein Wunder, gehört die „Royal Delft“, die hier 1653 gegründet wurde und als letzte verbliebene Keramikfabrik aus dem 17. Jh. gilt, zu einer der Top-Sehenswürdigkeiten in der 110.000-Seelen-Stadt. Uns hingegen hat sich vor allem die Nieuwe Kerk (Neue Kirche) nachhaltig ins Gedächtnis gebrannt. Sie ist ein wahrer Sonnenschein inmitten Delfts und ihre Vergangenheit könnte ganze Geschichtsstunden füllen. Besonders angetan waren wir vom über 380 Stufen hohen Kirchturm, der uns an diesem schwülwarmen Tag alles abverlangt hat. Wer sich dieser Herausforderung stellt und stellen muss man sich sich ihr, weiss nach dem Abstieg, wie man „K-l-a-u-s-t-r-o-p-h-o-b-i-e“ buchstabiert. Die Turmtreppe hoch zur Spitze ist so schmal, dass man mit dem „üppigen“ Gegenverkehr quasi „auf Tuchfühlung gehen“ muss, was in einem immer wiederkehrenden „Sorry“ endet. Wir wurden als Belohnung mit einer atemberaubend schönen Aussicht über die Delfter Altstadt und die angrenzenden Quartiere belohnt. Wer Höhenangst hat, sei gewarnt! ⚠️ Die steinerne Brüstung auf der Turmspitze reicht gerade mal bis zu den unteren Rippenbögen. Dafür kann man dann „barrierefreie“ Fotos schiessen. Das ganze Vergnügen kostet natürlich etwas. Hier bietet sich das Kombi-Ticket geradezu an. Es gewährt Zugang zur Neuen sowie zur Alten Kirche (letztere ohne Turmbesteigung). Wir empfehlen ganz klar den Besuch beider Gotteshäuser! Nach diesem schweisstreibenden Abenteuer in der Nieuwe Kerk kühlen wir uns in einem der zahlreichen Restaurants rund um den Marktplatz erst mal ab. Dabei können sich unsere Augen am fantastischen Äussern des alten „Stadhuis“ (Rathauses) nicht satt genug sehen. Den Rest des Tages schlendern wir total tiefenentspannt durch verwinkelte Gassen und ergötzen uns an der Oude und Nieuwe Gracht, die von geschmückten Brücken überspannt sind. Allenthalben stecken wir unsere Nasen in eines der hübschen Fachgeschäfte, wobei wir in „Henri Willigs“ Käseladen dem leckeren Gouda, den es gleich dutzendweise in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt, nicht mehr widerstehen können. Ob wir all diese tennisballgrossen Käseleibe mit dem Flieger in die Schweiz einführen dürfen? Too late! Gekauft ist gekauft. 🤷🏼♂️ Auf unserer weiteren Runde kommen wir an so vielen hübschen und interessanten Ecken vorbei, dass uns davon fast schon schwindlig wird. Unser Tipp: Delft by Night! Ein Abstecher in eines dieser sympathischen Restaurants entlang der Grachten kann eine lohnenswerte Sache sein. Schwimmende Kähne, fest vertäut, sind zu herzigen Terrassen umfunktioniert, die ein herrliches Ambiente bilden. Gerade wenn die Lichter der Stadt die Gassen und Kanäle beleuchten, entpuppt sich Delft als schillernder Schmetterling. Und das ist dann nochmals ein ganz anderes Erlebnis. Und zum Schluss noch dies: In Delft versteckt sich hinter mancher Mauer die eine oder andere hübsch drapierte Garten-Oase. Im Tourismusbüro gibt's Karten, wo sie zu finden sind. Es wird erwartet, dass man diese Wohlfühlorte mit Respekt betritt. Es handelt sich hierbei schliesslich um Privatgrundstücke, die der Öffentlichkeit freundlicherweise zugänglich gemacht werden. Viel Spass!
00:56
4,32km
4,6km/h
40m
40m
Brügger gosta disto.Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
5 de julho de 2025
Lange ist es her, seit wir die Wanderung zu der best erhaltenen Feudalburg der Nordostschweiz geplant hatten. Heute war es soweit. Und die Vorfreude Schloss Kyburg nahe Winterthur zu erkunden, war gross. Sehr gross sogar! Die über 800 jährige Feste ist eingebettet in eine herrlich waldige Naturkulisse und thront 150 Meter über der "Töss". Ganz nebenbei, ist sie das älteste Burgmuseum der Schweiz. Ihr zu Füssen liegt das Dorf "Kyburg", dessen Aussehen in der Zeit stehen geblieben ist. Gestartet sind wir bei schweisstreibenden 35° Lufttemperatur, unweit von Kyburg beim Parkplatz "First". Übrigens der perfekte Startpunkt für zahllose Wander- und Langlaufabenteuer. Laut SRF Meteor hätte uns eine leichte und schattenspendende Bewölkung begleiten sollen. Doch davon war am himmelblauen Himmel, weit und breit nichts zu sehen. Die ersten Kilometer legten wir somit bei brütender Hitze und auf offenem Gelände zurück. Rasch wurde uns klar, warum wir auf dem malerischen Weg vorbei an, symmetrischen Weizen, Gersten, Mais und Sonnenblumenfeldern, die einzigen waren. Der Gedanke, am Ende als Brathänchen dazustehen, verscheuchten wir rasch. Denn... alsbald schon zeichneten sich Schloss Kyburgs Konturen am landwirtschaftlich Horizont ab und es war geradezu ein Augenschmauss zu sehen, wie die mittelalterlichen Turmspitzen höher und höher aus dem Boden ragten, solange bis bald die ganze Festung vor uns lag. Nach rund 3 ½ Kilometer erreichten wir schliesslich das Dorf und wenig später das Schloss. Wir waren grüslig verschwitzt und lechzten nach Schatten. Bei unserer Ankunft lag das Schloss bis auf eine aufgeweckte Truppe von Pfadi-Wölfen, verlassen da. Witzig. Denen schien die Hitze nichts abzuhaben. Schloss Kyburg ist unbestritten ein schmuckes Stück mittelalterlicher Baukunst. Hohe Türme und Türmchen, breite Wehrgänge, eine intakte Ringmauer, selbst ein blühend hübscher Schlossgarten jenseits des Burggrabens, machen daraus eine absolute Sehenswürdigkeit. Ihr Inneres besteht aus einem quadratischen Hof mit Brunnen und Zisterne inkl. Pranger, einem stattlichen Bergfried, einem stolzen Ritterhaus, die hübsche Kapelle samt hoher Linde nicht vergessend und einem Wirtschaftsgebäude, in dem Kasse, Shop und eine Selbstbedienungs-Cafétetia untergebracht sind. Wer nur die Caféteria besucht, kann dies ohne Eintritt tun. Alle anderen die den Rundgang mit Museum in Angriff nehmen möchten, müssen ihren Geldbeutel zücken. (12.- Stand 2025!) Für Raiffeisen-MemberPlus Mitglieder, ist der Eintritt gratis) Wir empfehlen das geringe Entgelt zu zahlen. Denn nur so glangt man überall dorthin, wo andere nicht hinkommen. Zum Bsp. rauf zur Wachstube unter der Turmspitze, von wo aus man in alle Himmelsrichtungen eine grandiose Aussicht hat. Der Star auf Schloss Kyburg ist aber zweifelsfrei die titelgebende Figur unserer Wanderung. Die eiserne Jungfrau! 😬 Obwohl berechtigte Zweifel bestehen, dass sie niemals auch nur Ansatzweise ihres blutigen Amtes gewaltet hat, zieht sie in der Rüstkammer die Blicke auf sich wie das Licht die Motten. Nachdem wir auch im Ritterhaus keinen Winkel ausgelassen hatten, verliessen wir diesen geschichtsträchtigen Ort auf dem selben Weg, wie wir ihn betreten haben. Über das innere und äussere Burgtor, über die romantische Steinbrücke und vorbei am Schlossgarten. Draussen hatte die nachmittägliche Sonne "scheinbar" nur auf uns gewartet, um uns wieder so richtig zu rösten. Und so muss sich niemanden wundern, wir am allerwenigsten, dass wir kurzerhand die Beine unter die Arme genommen haben, um "Next Stop Waldschlucht!" zu erreichen. Der kurze aber steile Abstieg zum Schluchtengrund, wo ein munteres Bächlein fast schon aphortisierend vor sich hinplätscherte, kam gerade zur rechten Zeit. Nur allzugerne tauchten wir die eigens dafür mitgenommen Tücher ins kalte Nass und erlösten damit Nacken, Gesicht und Handgelenke von der erlittenen Pein. Glaupt uns, in solchen Momenten bekommt das Wort Wasser einen völlig neue Bedeutung. Derlei heruntertemperiert, gings auf der anderen Seite wieder Hang hoch zum Waldrand, dem wir mehr oder weniger bis zu einem Flachmoor folgten. Die Eingeborenen, pardon wir meinen naturlich die "Einheimischen" nennen den Ort "Äntenweier". Enten haben wir keine gesehen, andere Waldbewohner auch nicht und selbst den Mücken verging bei der Gluthitze das Blut saugen. 🦟 Ab hier waren es dann nur noch ein Katzensprung bis zum Startpunkt (immerhin auf Waldes Wegen), wo ein Backofen auf vier Räder auf uns wartete. 😮💨 Wir können die Wanderung zur Kyburg nur "wärmstens" empfehlen. Wer mag kann vor dem Schloss noch die 500 Waldstufen hinab zur Tössbrücke auf sich nehmen. Mit Sicherheit ein lehrreiches Unterfangen. Wer sich in Kyburg lieber kulinarisch was gutes tun will, dem sei beim Dorfplatz der historische Hirschen empfohlen. Die schöne Gartenterrasse weiss zu gefallen und der Rest auch. 😃 Viel Spass! 👋🏼
02:00
8,69km
4,4km/h
110m
110m
Tartufo 🇩🇪 🐾, BA e mais pessoas gostam disto.- 17 de julho de 2025
Chapeau, well documented .👍
traduzido por•
Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
8 de junho de 2025
Wir schreiben das Jahr 1535. Es ist 22 Uhr und die braven Bürger Turckheims, einem kleinen Weindorf in der Nähe von Colmar, sind längst schon daheim und breiten sich gemütlich aufs zu Bett gehen vor. Nur einer nicht! Beim Wachthaus öffnet sich eine Tür und heraus tritt ein dunkel gewandert Mann mit Dreispitz, Hellebarde, Horn und Laterne. Er ist der Nachtwächter von Turckheim und für ihn beginnt jetzt seine Wachrunde. Irgendwo protestiert ein Hund im Hof eines der zahlreichen Fachwerkhäuser. Er hat den Ruf des Nachtwächters gehört, der mit den Worten "Han sori zu Fir und Liacht" (Habt Sorge zu Feuer und Licht), die Bürger der Stadt zur Vorsicht im Umgang mit ihren Kaminfeuern und Kerzen ermahnt. 1. Szenenwechsel. Heute. Wir schreiben das Jahr 2025. Es ist Juni in Turckheim. Die Elsässer sagen übrigens "Türckheim". Die Turmuhr schlägt gerade 22 Uhr und einmal mehr öffnet sich bei der Wache die Tür. Heraus tritt ein Nachtwächter. Wie seine Vorgänger zuvor, begiebt auch er sich auf seine Runde. Dieses mal klefft kein Hund im Dunkeln. Dafür folgt dem Mann in historischer Montur, eine bunte Schaar bestens gelaunter Touristen, die ihn auf Schritt und Tritt begleiten. Ab und zu blitzt es in den Gassen. Aber keine Sorge, es sind nur Fotoblitze! Brennen tuts in Turckheim schon lang nicht mehr. Der Mann dreht seine Runde jeden Tag und das von Mai - Oktober. Mittlerweile ist er eine echte Touristenatraktion und die Geschichten und Anekdoten die er über Stadt und Bewohner zu berichten weiss, erfreuen sich höchster Beliebtheit. Darum hält man an dieser Tradition bis heute fest. 3. Szenenwechsel. Ein paar Stunden zuvor. Wir (meine Frau und ich) sind heute endlich in Turckheim angekommen. Auf unserer Fahrt entlang der Elsässer Weinstrasse, die von Strassburg nach Colmar führt, haben wir unter anderem auch hier Halt gemacht. Turckheim sei eine Perle wurde uns versichert. Und das ist noch untertrieben. Turckheim ist klein, fein und noch nicht sooo touristisch überlaufen. Es hat sich seinen mittelalterlichen Charme bis heute bewahren können. Kitsch-Läden und dergleichen, sucht man hier vergebens. Dafür gibt es in den schmalen Gassen jede Menge bestens in Schuss gehaltene Fachwerkhäuser und dies erst noch in den schillerndsten Farben. Ja. Die Elsässer lieben Farbe an den Wänden. Wären da keine Stromkabel an den Fassaden oder in den Innenhöfen keine Autos parkiert, man wähnte sich in längst vergangen Zeiten. Die romantische Szenerie wird noch durch die fruchtbaren Rebberge in ihrem kontrastreichen grün untermalt, die das kleine Städtchen umgeben. Und haben wir schon die drei trutzigen Wehrtürme erwähnt, die heute wie damals die Stadtzugänge bewachen? Wir schlendern staunend durch die Gassen, geniessen hie und da ein leckeres Eis oder einen aromatischen Kaffee in einem der kleinen Strassencafés und lassen die Seele baumeln. Turckheim fühlt sich in diesen Augenblick wie süsses Zuckergebäck an. Man hat es zum fressen gern. Leider hat der Ort auch seine dunklen Seite. Im 16. u 17. Jh., fanden hier wie andernorts auch, die gefürchteten Hexenprzesse statt. Und das Ende war für die Angeklagten meist im voraus absehbar. Wir stossen auf unserem Weg auf ein weiteres dunkles Kapitel Turckheims. Der 2. Weltkrieg. Das "Museé Mémorial des Combats de la poche de Colmar", beleuchtet in Form einer dauerhaften Ausstellung die schrecklichen Ereignisse in Wintermonaten von 1945, in denen die Amerikaner über das Elsass auf Colmar vorrückten, welches von den deutschen Truppen blutig verteidigt wurde. In den Kellergewölben des ehem. Pfarreihauses, können Interessiert wie wir in der Zeit zurück gehen und so manches lernen und verstehen. Mittels mehrsprachigem Audio-Guide und in keinster weisse Kriegs verherrlichend, wird der Besuch an der Rue du Conseil Nr. 25 zu einer echten Geschichtsstunde, oder zwei! Sehr empfehlenswert. Beim Verlassen des Museums, lassen wir uns etwas Gedanken verloren durch die Rue de Vignerons treiben, bevor wir die Stadt über das alte Port du Brand (Öltor) verlassen. Nicht für lange, denn wir wollen etwas weiter unten einen Durchgang in der Stadtmauer nutzen, um nochmals in Turckheims Herz zu gelangen. Dort liegt der schönste Platz der Stadt! Hier findet man unter anderem das Hôtel de Ville, (Rathaus), hinter dem und die kunstvoll gekachalte Kirchturmspitze der Eglise St-Anne über den Dachgiebel ragt. Was für ein Anblick! Uns erfasst eine innere Zufriedenheit und Gelassenheit. Der Tag hätte für uns nicht besser enden können. Wir verlassen Turckheim über das selbe Tor, durch das wir es betreten haben. Das "Porte de France". Es ist das Haupttor. Früher wurde hier hauptsächlich der Handel mit der Schweiz abgewickelt. Cool! Mit diesem Wissen im Gepäck verlassen wir Helvetier den Ort des Geschehens und sagen "Adjeu Turckheim, schön das es dich gibt". ❤️
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2,62km
4,1km/h
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Brügger gosta disto.Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
8 de junho de 2025
Heute geht unsere Weinstrasse-Reise zu Ende. Sie hat uns von Strassburg nach Colmar geführt und war von unzählig schönen und stimmungsvollen Orten geprägt. Mit Colmar schliessen wir diese Komoot - Collection nun ab. Zu unserer Erfahrung mit Colmar. Die mittelalterliche Stadt, die mit dem Auto gerade mal 40 Minuten von Basel und somit von der Schweizer Grenze entfernt liegt, ist wie eine Geliebte, die zwar über alle Massen hübsch ist, es aber mit der Treue nicht soo ernst nimmt. Wir sind nicht das erste mal in Colmar und haben in den letzten Jahren mehr und mehr eine gewisse Hass-Liebe entwickelt. Warum? Nun, Colmar ist eine wunderprächtige Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und Denkmälern, die fast ausschliesslich aus der Zeit des Mittelalters stammen. Ein Fachwerkhaus in Colmar ist schöner und bunter als das andere, was übrigens auch auf die verwinkelten Gassen zutrifft. Blumen an allen Ecken und Enden komplimentieren die fast schon kitschige Atmosphäre und im Quartier "La Petit Venice" tut die gemütliche "Lauch" das was romantische Flüsse eben immer so tun, wenn sie in engen Kanälen an den Altstadthäusern vorbeiziehen, unter kleinen Brücken hindurchströmen oder an diesem oder jenem üppigen Blätterwerk für kleine Verwirbelungen sorgen. Eine besondere Art von verträumter Romantik entstehen lassen. Von diesen Eindrücken lebt Colmar und zieht damit den Tourismus an, wie das Licht die Motten. Und zwar im Übermass! Denn aus dem bitoresken Städtchen von einst, ist längst ein Massenhotspot geworden, den (unserer Meinung nach) kaum einer mehr händeln kann. Scheint die Sonne an den Wochenenden, ist Colmar propen voll. Ist Feiertag, ist Colmar auch propen voll. Ist Weihnachtszeit, ist Colmar erst recht bis zum Bersten voll. Und während der Ferienzeit... "naja. ist in Colmar leider alles noch etwas extremer". Kennt ihr den bekannten Spruch aus Goethes Zauberlehrling "Die Geister die ich rief..."? Colmar wird sie nicht mehr los! Ein altbekanntes und heute (auch in der Schweiz!) leider mehr und mehr auftretendes Phänomen. Wir mussten bei unserem Besuch zudem feststellen, dass mit dem ganzen Tohuwabohu an Besuchern, manchenorts auch die Gastfreundschaft nachgelassen hat. Restaurants die ausgebucht sind, weisen weitere Gäste schon mal etwas brüsk ab. Etwas was es früher in der Form so nicht gab. Manchmal merkt man, sie müssen sich nicht mehr bemühen, die Leute kommen eh. Und das trifft auch auf die Preise zu. Doch das ist ein anderes Thema. Diese Worte zu schreiben tut uns im Herzen weh, denn wir wissen aus diversen Colmar-Besuchen zuvor, welche überaus freundliche Gastlichkeit in der Stadt herrscht. Oder geherrscht hat! Nur gut, trifft das nicht auf alle und jeden zu! Wie immer gibt es zahlreiche Ausnahmen. Andere Dörfer und Ortschaften entlang der Elsässer Weinstrasse, haben die Gefahr von zu viel Tourismus längst erkannt und verfahren nach dem Motto "Weniger ist mehr". Kein Überangebot an Läden, keine Flut an Restaurants, keine Schwemme an Souvenirshops und so weiter und so fort. Dort pflegt man einen stillen Umgang mit seinen Gästen und erfreut sich am Einzelnen und nicht an der Masse. Wir betonen es noch einmal. Colmar ist ein echtes Bijou. Und hat man das grosse Glück einen Tag zu finden, an dem das härzige Städtchen nicht gerade voller Köpfe und Handykameras ist, trifft man auf viel Liebe zur Vergangenheit, viel Liebe zum Detail und eine Gastfreundschaft, die dem Elsass mehr als würdig ist. Viel Spass!
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3,67km
3,6km/h
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Brügger gosta disto.Udo und Susanne unter freiem Himmel e Susanne Birnbacher fizeram um Percurso de caminhada.
7 de junho de 2025
Entlang der Elsässer Weinstrasse sind wir heute im Mittelalterstädtchen Ribeauvillé zu Deutsch "Rappoltsweiler" angekommen und haben uns von dem farbenfrohen Durcheinander von jetzt auf gleich verzaubern lassen. Das malerische Stadtbild ist ein regelrechter Farbkasten und ein Spaziergang durch die verwinkelten Gassen, fühlt sich wie der Gang über einen Regenbogen an. Zu den Top Sehenswürdigkeiten Ribeauvillés zählen unter anderem die drei Burgruinen, Saint-Ulrich, Girsberg und Haut-Ribeaupierre, die oberhalb des Städtchens in den Hängen thronen. Sie sind nicht nur Zeitzeugen von Ribeauvillés bewegter Vergangenheit, sondern auch fantastische Aussichtspunkte. Der Blick reicht über die Rheinebene bis hin zum Schwarzwald. WEINBAU & GENUSS wird in Ribeauvillé seit je her gross geschrieben und hat Ort und Landschaft über die Jahrhunderte berühmt gemacht. Die Stadt war im Mittelalter zudem Sitz der Pfeifer von Ribeaupierre, einer berühmten Musikerzunft. Dieser Tradition wird bis heute mit dem "Pfifferdaj" (Spielmannsfest im September) vorgeführt. Wir haben gehört, es sei eines der ältesten Volksfeste Frankreichs. Zum örtlichen Charme zählt aber auch die idyllische Umgebung. Die umliegenden Weinberge, Wälder und Höhenwege laden zu ausgedehnten Wanderungen ein. Im Herbst, dann also wenn Weinlesezeit ist, soll es hier bedonders schön sein. Wer auf Gemütlichkeit und Genuss steht, ist hier nicht verkehrt. Zahlreiche "Winstube" und Bäckereien, bieten traditionelle Schlemmereien von Sauerkraut über Flammkuchen bis hin zu Baeckeoffe, Gugelhupf und Munsterkäse an. Mir hats der Baeckeoffe angetan. Ein Fleisch und Gemüseeintopf, das direkt im Steinguttopf serviert wird. Was "uns" an Ribeauvillé bedonders gut gefallen hat? Die bildhübsche und idyllische Rue de Rempart-Nord. Ein Ort zum träumen und etwas abseits der Besucherströme. Was uns nicht geschmeckt hat? Der überbordende Tourismus, der aus unserer Sicht, dem kleinen Städtchen an der Elsässer Weinstrasse auf lange Sicht nicht gut tut. Und trotzdem. Wenn man an mittelalterlichem Charme, gutem Wein, beeindruckender Natur und elsässischer Esskultur einen Narren gefressen hat, ist Ribeauvillé wärmstens ans Herz zu legen. Viel Spass! ✌🏻
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Brügger e Ewa und Christof gostam disto.- 1 de agosto de 2025
Your cover photo looks like gingerbread houses with marzipan decorations 🤤😋 So fake and beautiful 🤩😍
traduzido por•
As always. The text and captions are top-notch, Bruges-style.
I'm excited to see when you release your "Castles & Old Towns" travel guide. And if you'd had your knight's helmet with you from past visits, you would definitely have gotten inside for free ☺️