Das alte Gemünden
Der "Flecken Gemünden"
Schon aus der Ferne bietet Gemünden einen malerischen Anblick. Die vom Simmerbach umflossenen Häuser des eigentlichen „Fleckens“ schmiegen sich eng an den Schlossberg. Aus ihrer Mitte ragen die Türme der evangelischen und katholischen Kirche empor, und hoch darüber auf einer Felsenterrasse krönt das Schloss der Familie von Salis Soglio. Zahlreiche idyllische Winkel und schöne alte Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert verleihen dem Ort einen besonderen Charme. Krieg und Feuer haben leider die meisten alten Häuser vernichtet. Die Geschichte erwähnt den Ort erstmals 1304 als Besitz der Grafen von Sponheim. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte zwischen 1325 - 1337. Von der einstigen Stadtbefestigung ist nichts mehr zu sehen. Die erst Burganlage auf dem Felsen über dem Simmerbach geht auf das Geschlecht der Grafen von Sponheim zurück. Diese errichteten um 1350 den Wohnturm, von dem heute nur noch das Kellergeschoss aufrecht steht. 1514 erwarb Fritz von Schmidtburg die Burg Gemünden vom Pfalzgrafen von Simmern und baute sie aus. Mehr als .300 Jahre lang blieb sie im Besitz der Schmidtburger. Im pfälzischen Erbfolgekrieg (1689) wurde die Burg durch Sprengungen und Brände weitgehend zerstört. Es dauerte mehr als ein Vierteljahrhundert, bis man auf den Grundmauern der alten Burganlage das heutige Schloss (1716-1728) mit vier gewaltigen Rundtürmen im frühbarocken Stil wieder aufbaute. Durch die Heirat der letzten Schmidtburgerin mit dem österreichischen Hauptmann Anton Freiherr von Salis Soglio aus Graubünden im Jahre 1810 ging der Besitz auf die heutigen Eigentümer über. Das Wappen beider Familien, ‚die Schmidtburger Schnalle und der Weidenbaum derer von Salis, stehen in Stein gehauen über dem Schlossportal. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden auf der Westseite des Schlosses die Stallungen. 1937/38 wurde in denkmalpflegerisch gelungener Weise der Zwischentrakt um einen Küchenanbau erweitert. In den beiden alten Türmen der ehemaligen Burg befindet sich eine Kapelle mit dem Grabdenkmal des Fritsch von Schmidtburg. Grabdenkmäler der späteren Schmidtburger stehen im Chor der ev. Kirche zu Gemünden. Quelle : Text Infotafe