Dieser wunderschöne und bestens asphaltierte Wanderweg am (ehemaligen) Nordufer des Schiedersees (auch "Emmerstausee") führte bis 2012 direkt am See-Ufer entlang.
Der See selber hatte aber immer wieder Probleme im Aufbau eines funktionierenden Ökosystems, was der wiederholten "Verlandung" durch Einträge des Emmer-Flusses geschuldet war. Daher entschlossen sich die Verantwortlichen, damals keinesfalls unumstritten, die Emmer umzufluten, am See vorbei, wobei der See aber indirekt durch das Emmer-Wasser gespeist wird. Das Projekt wurde 2012 begonnen und 2015 abgeschlossen. Im Juni 2015 schrieb die lippische Landeszeitung dazu (Zitat Anfang):
"Es ist vollbracht: Eines der größten Bauprojekte Lippes, die Emmer-Umflut, ist fertig. Am Schiedersee sind 13 Millionen Euro investiert worden.
Zunehmende Verlandung, schlechtere Gewässergüte: Bereits vor 15 Jahren hat es einen ersten Workshop zur Lösung der Probleme am See gegeben. In den See waren jährlich bis zu 20.000 Kubikmeter Sedimente geflossen, sie mussten seit 1989 viermal für insgesamt rund 3,2 Millionen Euro entnommen werden. Nach mehreren verworfenen Lösungsansätzen erteilte die Bezirksregierung schließlich Ende 2007 die Baugenehmigung für die Umflut, im Juli 2012 ging es los.
Dank der Umflut mit einer hydraulischen Leistungsfähigkeit von 50 Kubikmeter/Sekunde verbleiben nun 90 Prozent der Sedimente in der Emmer. Die Umflut ist 3000 Meter lang und 40 bis 60 Meter breit, das Gefälle beträgt 0,5 bis 1,3 Promille. Mit ihr wird die gesetzlich geforderte ökologische Durchgängigkeit der Emmer wiederhergestellt. Gebaut wurden ein Umflutgerinne, eine Spundwand als Trennelement zwischen See und neuer Umflut, eine Kreuzungsbauwerk und Sohlgleiten. Von den 13 Millionen Euro Baukosten trägt das Land 80 Prozent." Zitat Ende.
So führt der Nordufer-Weg nun also nicht mehr direkt am See entlang, sondern an der umgeleiteten Emmer. In der Umflutung haben sich schnell diverse Vogelarten angesiedelt. Schade ist für den Wanderer, dass die Vegetation auf dem Damm im Sommer den Blick auf den eigentlich See manchmal fast durchgängig verdeckt. Die Natur wird es vermutlich danken...
Quelle des markierten Textes, der Luftaufnahme und der beiden Planauszüge : Lippische Landeszeitung, Bericht Martin Hostert vom 11.06.2015 / Auszüge