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Info zur Kirche:
Auf einer Talstufe nördlich über dem Glantal befindet sich das Haufendorf Glantschach, dessen Mittelpunkt eine auf die Romanik zurückgehende Kirchenanlage bildet.
Zahlreiche, zum Teil erst im Zuge der Außenrestaurierung im Mauerwerk der Kirche freigelegte römerzeitliche Spolien und ein aus dem Slawischen abgeleiteter Ortsname verweisen auf eine frühe Besiedelung des Ortsgebietes. Das von einer Friedhofsmauer umgebene Kirchenensemble selbst geht auf eine urkundlich bereits in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts genannte und von Erzbischof Friedrich von Salzburg geweihte Kirche zurück: Die Kirche, die sich im 12. Jahrhundert im Besitz des Gurker Bischofs Roman I. befand, ging im 13. Jahrhundert zur Gänze in den Besitz des Gurker Domkapitels über. Damals erhielt die Kirche ihren romanischen Rundkarner. Kirchenchor und ein in Kärnten einmaliger achteckiger Turm stammen hingegen aus dem 15. Jahrhundert. Einen Großteil der derzeitigen Einrichtung erhielt die Kirche bei der im 17. Jahrhundert beginnenden Barockisierung, die im 18. Jahrhundert mit der Errichtung einer Vorlaube ihren Abschluss fand. Aus der Zeit der Spätgotik ist eine hölzerne Schnitzplastik des heiligen Andreas erhalten, die den Kirchenpatron mit aufgeschlagenem Buch und Wanderstab als Attribute der Apostel und dem Diagonalkreuz als Individualattribut darstellt.
Da das Erscheinungsbild des Kirchenensembles von einer urtümlichen Dachdeckung mit handgebrochenen Steinplattln geprägt ist, wurde bei der Festlegung des Restaurierungskonzeptes im Jahr 1992 eine neuerliche Eindeckung mit diesem für Kärnten typischen Deckungsmaterial beschlossen, das wegen seiner Kostenintensität nur noch an wenigen Kärntner Kirchen beibehalten werden kann und zumeist durch Lärchenschindeln ersetzt werden muss.
Nach der etappenweise durchgeführten Neueindeckung in den 1990er Jahren und einer Restaurierung der Turmfassaden wurden bei Putzarbeiten in den Jahren 2000-2002 an der Westfassade römerzeitliche Spolien, das romanische Mauerwerk mit lagergerechten Hausteinen und einem geglätteten, mit Kellenstrichen versehenen Mörtel und im offenen Dachraum der Vorhalle Seccomalereien des 14. Jahrhunderts aufgefunden. Bei einer Befunderhebung für die Innenrestaurierung im Jahr 2003 wurde unter den ocker und hellgrünen Raumfassungen der letzten zwei Jahrhunderte drei weitere Schichten festgestellt und wegen der spätbarocken Ausstattung die Farbigkeit des 18. Jahrhunderts in gebrochenem Weiß wieder hergestellt. Von den älteren Architekturpolychromien - einem Dekor des 16. Jahrhunderts mit ocker Gratbemalungen und einem Dekor des 17. Jahrhunderts mit grauen Gratbemalungen und einem Akanthusdekor an der Triumphbogenlaibung - wurden einige kleine Felder sichtbar belassen. Im Altarraum wurden Seccomalereien des 16. und 17. Jahrhunderts freigelegt und Teile der barocken Ausstattung restauriert, die mit gut erhaltenen, spätbarocken Marmorierungen im weißen Kirchenraum besonders gut zur Geltung kommt.
Im Jahr 2006 wurde als Abschluss der Gesamtrestaurierung der Kirche eine Außenrestaurierung durchgeführt: Die unter dem Vordach der Westfassade gut erhaltenen romanischen Kellenstrichputze wurden aus konservatorischen Gründen wieder überputzt, die gotischen Fächerputze blieben in größtmöglichem Umfang erhalten und wurden zum Teil ergänzt. Auch die seit der Barockzeit bestehende Farbgebung in gebrochenem Weiß wurde beibehalten. An der Südfassade wurde ein zuvor schon in großen Bereichen sichtbares spätgotisches Christophorusfresko freigelegt, gemalte spätgotische Fensterumrahmungen und ein Fries blieben als Dokumente der Ausstattung des 16. Jahrhunderts erhalten. An der nördlichen Chorfassade wurden spätbarocke Wandmalereien restauriert. An der Westfassade wurde die bereits 2002 begonnene Freilegung von teilweise nur noch als Vorzeichnung erhaltenen Wandmalereien aus der Zeit um 1350 abgeschlossen.
Um die Einheit von Kirche und Karner wieder herzustellen, wurde auch der zuletzt in den 1980er Jahren restaurierte romanische Karner, der romanische und gotische Putze sowie Reste eines spätgotischen Frieses aufweist, außen und innen in gebrochenem Weiß gefärbelt. Im Inneren des Karners wurde die bemalte Kassettendecke des 16. Jahrhunderts gesichert und restauriert.
An den vielen z. T. erst jetzt wieder sichtbar gemachten Details, die von den Spolien der Römerzeit bis zu einem obeliskartigen Epitaph des 19. Jahrhunderts reichen, ist die lange Geschichte der Kirche jetzt deutlicher als bisher ablesbar. Besonders hervorzuheben ist, dass sich der seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit Freskenrestauratoren bei Kirchenrestaurierungen herangezogene „Gemeindemaurer“, der auch an Kursen des Bundesdenkmalamtes teilnahm, zu einem Fachmann der Denkmalpflege entwickelte, so dass durch diesen auch künftig zu leistende Nachsorgemaßnahmen in einer denkmalpflegerisch adäquaten Weise durchgeführt werden können.