Geschichte, Technik und Verwendung
Seit der Eisenzeit werden, vor allem zur Eisenverhüttung, aber auch für die Glasherstellung und die Verarbeitung von Edelmetallen, hohe Temperaturen benötigt. Seit altersher benutzte man dafür Holzkohle. Ganze Wälder wurden dafür abgeholzt und verschwelt. Mit der verstärkten Nutzung von Steinkohle ab dem 19. Jahrhundert ging die Köhlerei zurück. Seit dem Altertum ist die Herstellung von Holzkohle in Meilern bekannt. Hierbei werden Holzscheite in kegelförmige Haufen (Meiler) um Pfähle gesetzt, ein mit trockenem Kleinholz gefüllter Quandelschacht angelegt und eine luftdichte Decke aus Gras, Moos oder Erde geschaffen. Im Schacht wird der Meiler entzündet, sodass bei einer Temperatur zwischen 400 und 600 °C der Verkohlungsprozess einsetzt. Der Prozess dauert mehrere Tage - bei großen Meilern auch mehrere Wochen, während der Köhler darauf achten muss durch Regelung des Windzugs (durch Aufstechen und Wiederverschließen von kleinen Löchern) den Meiler weder erlöschen noch in hellen Flammen aufgehen zu lassen. In früheren Zeiten führten Köhler ein karges, einsames Leben. Holzkohle wurde früher auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens verwendet. Bäcker betrieben Ihre Backöfen, Schneider und Hausfrauen nahmen sie für die Bügeleisen. Apotheker machten Medizin daraus. Glasbläser und Schmiede waren auf sie angewiesen, da die Kohle eine doppelt so große Hitze entwickelt als normales Holz. Während Holz ca. 49 % Kohlenstoff beinhaltet, besteht Holzkohle aus ca. 89 % Kohlenstoff. Daraus resultiert letztlich der größere Heizwert der Holzkohle. Folgen für den Wald: Die Übernutzung der Wälder durch die intensive Köhlerei und die vielfältigen landwirtschaftlichen Zwischennutzungen der (Vieheintrieb und Waldweide, Streunutzung, Schiffelei) beuteten die Wälder aus und führten letztlich über die Nährstoffverarmung und Offenlage zur Aushagerung der Waldböden und anschließend zur Verödung der Landschaft. Aus den Erfahrungen von damals hat sich eine Forstwirtschaft entwickelt, die sich der Nachhaltigkeit des Waldes verschrieben hat. Meilerstandorte in Wald: Die Wälder sind übersät mit alten Meilerplatten. Sie erkennen diese an der kreisrunden eingeebneten Form von 6-8m Durchmesser, die oftmals noch ohne Baumbewuchs ist. Der Boden unter dem Wald ist vom restlichen Kohlenstaub tiefschwarz und kleine Kohlestückchen mit glänzenden Bruchkanten sind auffindbar. .Quelle: Text Infotafel