Beim Besuch des Doms haben wir über die seltsam verstellten Skulpturen vor dem Marien- und Adamsportal gerätselt. Die ehemals sicherlich beeindruckenden Löwen wurden von vielen Jahrhunderten in der fränkischen Witterung zu dem umgestaltet, was die BambergerInnen schon lange "Domkröten" nennen.
Um diese ranken sich natürlich auch Sagen: Die Legende erzählt von einem jungen ehrgeizigen Baumeister, der an der Erbauung des Bamberger Doms mitwirkte. Er war damit beauftragt worden, den Peterschor zu erbauen. Da er damit aber nicht so schnell vorankam, wie der erfahrenere Baumeister mit dem Georgenchor, ließ er sich auf einen Pakt mit dem Teufel ein. Der Teufel sandte Nacht für Nacht Ungeheuer, die zur Hälfte Löwe, zur Hälfte Kröte waren, zum Georgenchor. Sie rissen all die Mauern und Konstruktionen ein, die am Tag zuvor im Georgenchor umgesetzt worden waren. Angeblich hätten sie so fast den ganzen Dom zum Einstürzen gebracht. Letzten Endes konnte der Peterschor noch vor dem Georgenchor fertiggestellt werden. Am Tag seiner Fertigstellung erschien ein elegant gekleideter Herr und verlangte von dem jungen Baumeister eine Besichtigung des Peterschors. Stolz präsentierte der junge Baumeister dem Fremden den neuen Chor. Da sagte der Fremde, sein Werk sei nun vollbracht und er sei hier, um seine Belohnung einzufordern. Da erkannte der junge Baumeister, um wen es sich handelte. Angsterfüllt antwortete er, seine Seele stehe dem Teufel erst nach seinem Tod zur Verfügung. Der Teufel in Gestalt des eleganten Herrn lachte nur höhnisch und stieß den jungen Baumeister von der Brüstung. Arbeiter im Dom berichteten später, sie haben nur noch eine riesige Feuerkugel zum Himmel aufsteigen sehen und der Fremde sei wie von Zauberhand verschwunden. Als der Bischof kurze Zeit später den Dom weihte, wurden alle bösen Geister aus ihm vertrieben und auch die Domkröten erstarrten zu Stein
Übrigens: Der Name Domkröten leitet sich ab von dem im Mittelalter verwendeten Wort Domgreden, das eigentlich die Stufen des Doms bezeichnet.