San Miguel de Lillo, auch San Miguel de Liño genannt, ist eine präromanische, dem Erzengel Michael geweihte Palastkapelleam Fuße des Monte Naranco, drei Kilometer nordwestlich von Oviedo, der Hauptstadt der spanischen Region Asturien. Die Kapelle wurde – wie die Kirche Santa María del Naranco – unter dem asturischen König Ramiro I. (842–850) in der Mitte des 9. Jahrhunderts als Teil einer Palastanlage gebaut. 1985 wurden beide Gebäude zusammen mit der Kirche Santa Cristina de Lena als Monumentos de Oviedo y del Reino de Asturias (Monumente von Oviedo und des Königreiches Asturien) in die Liste der UNESCO-Kulturdenkmäler aufgenommen. Diese Liste wurde 1998 um die Kirche San Julián de los Prados, die Cámara Santa der Kathedrale San Salvador und das Brunnenhaus La Foncalada in Oviedo erweitert.
Die Kirche San Miguel de Lillo wurde im Jahr 848 ursprünglich Maria geweiht, wie aus einer Weihinschrift auf der Altarmensa hervorgeht, die im archäologischen Museum von Asturien (Museo Arqueológico de Asturias) in Oviedo aufbewahrt wird. Darin werden Ramiro und seine Gemahlin Paterna als die Erbauer genannt und als Datum der Kirchweihe der neunte Tag der Kalenden des Juli der spanischen Ära 886, was dem 23. Juni 848 unserer Zeitrechnung entspricht. Chronikendes 9. Jahrhunderts betonen die Schönheit und Vollkommenheit der Kirche, der keine andere in ganz Spanien gleichkomme. Als architektonische Neuheit erwähnen sie, dass anstelle von Pfeilern Säulen verwendet wurden und dass die Räume keine Holzdecken besitzen, sondern eingewölbt sind und zwar mit Stein und nicht mit Ziegeln.
Nachdem die Kirche im 12. oder 13. Jahrhundert durch einen Erdrutsch stark beschädigt worden war, ist heute nur noch ein Drittel des ehemals dreischiffigen Baus erhalten, und zwar ein westlicher Vorbau mit dem Eingangsportal und das erste Joch des Langhauses. Durch An- und Umbauten wurde das Gebäude in den folgenden Jahrhunderten verändert. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten erste Restaurierungsmaßnahmen.
Quelle: Wikipedia