Die Sage vom Heiligensee
In der Sage, die auch im "Sagenbuch des Preußischen Staates" von Johann Georg Theodor Grässe erzählt wird, heißt es: "Auf der fürstlich Sigmaringischen Domaine Kremmensee im Oberamte Haigerloch befindet sich ein tiefer schwarzer See, der Heiligenweiher. An der Stelle desselben soll früher ein Nonnenkloster gestanden haben. Weil aber die Bewohnerinnen desselben in Üppigkeit und Laster versanken, begab es sich, dass bei einem furchtbaren Unwetter einst sich die Erde öffnete, das Kloster in die Tiefe hinabgerissen ward und an der Stelle dieses Erdfalls sich ein See bildete. Man sagt, dass im Sommer, wenn in Folge der Dürre das Wasser sinkt, tief unten auf dem Grund des Sees das Klostergebäude noch zu erkennen ist. Zuweilen kommen aus dem See ein oder zwei Klosterjungfrauen hervor, gehen in das nahe Städtchen Haigerloch, kaufen dort mit alten Goldmünzen Nahrungsmittel oder andere Bedürfnisse ein und kehren dann zum See zurück.
"Ziegenfüße schauen unter dem Kleid hervor"
Einst folgte ein Fleischerbursche einem solchen Fräulein, da sah er unter ihrem Kleide Ziegenfüße hervorschauen. und natürlich lief er angsterfüllt davon. Denn er wusste nun, wes Geistes Kind das Weibsbild war."
Die Tatsache vom Heiligensee
Der Heiligensee, auch Heiligen Grube (im Volksmund auch „Holbagrub“)
oder Kremensee genannt, hat seinen Ursprung der Karstbildung zu verdanken.
Das Wort "Karst" bedeutet so viel wie steiniger Boden und kommt aus dem Serbokroatischen. Karstgebiete haben spezifische Oberflächenformen, welche man Karsterscheinungen nennt. Durch die lösende Wirkung von Grund- und Oberflächenwasser bilden sich ein eigener Relieftypus und ein spezifischer Wasserkreislauf aus. Es fehlen Bäche und Flüsse oder sie enden nach kurzem Verlauf an der Oberfläche in Schwinden, Schlucklöchern oder Höhlen. Karstgebiete werden von weit verzweigten Höhlensystemen und einem besonderen unterirdischen Entwässerungsnetz beherrscht.
Bei einem „Farbversuch“ wurde schon vor einigen Jahren festgestellt, dass das Wasser des Hieligensee das Quellwasser von Bietenhausen (Wasserversorgung Starzel- Eyachgruppe) speist.
Die „Heiligen-Grube“ wurde erstmals 1472 auf einer Karte vermerkt !