Bereits in den 1890er Jahren wurden seitens der Bevölkerung und der Presse Stimmen für den Bau eines neuen repräsentativen Sprechtheaters laut. Besonders der Presse verdankte das Schauspielhaus seine Erbauung. Der Journalist Heinrich E. Wallsee, Redakteur der konservativen Hamburger Nachrichten, führte die schlechte Wahl der aufgeführten Stücke des Thalia Theaters und des Stadttheaters auf eine bestehende Konkurrenzlosigkeit zurück. Es gelang ihm die verschiedenen Kreise zusammenzubringen, welche bis dato jeder für sich nach einer Lösung gesucht hatte. So kamen durch Wallsee der „Verein Hamburger Bürger zu St. Georg“, ein Kreis von führenden Hamburger Bühnenkünstlern und eine Gruppe finanzkräftiger Geschäftsmänner, zusammen. Durch einen Makler in St. Georg wurde die Verbindung zum Rechtsanwalt Heinrich Nils Antoine-Feil hergestellt, der zur treibenden Kraft des Unternehmens und später zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats eben jener Aktiengesellschaft wurde.
Die „Deutsche Schauspielhaus AG“ wurde am 14. Juli 1899 mit einem Stammkapital von einer Million Mark in 1.000 Inhaberaktien zu je 1.000 Mark gegründet. Diese fanden schnell ihre Besitzer in 84 Aktionären. Bereits im Mai hatten sich die Gründer an das erfahrene Architektenbüro Fellner und Helmer gewandt und sich mehrere Entwürfe vorlegen lassen. Einer der Aktionäre war Baron Alfred Eger der später, durch die Durchsetzung Wallsees, zum ersten Intendanten des Schauspielhauses werden sollte. Ein Lageplan vom 9. Mai bestätigte, dass die Frage nach dem Grundstück bereits gelöst war. Dies bedeutet, dass schon vor der Gründung der Gesellschaft ein baureifer Entwurf vorlag. Die Grundsteinlegung fand am 12. August 1899 statt und ein Jahr später, am 15. September 1900, konnte das Deutsche Schauspielhaus in Betrieb genommen werden. Der Bau des Theaters kostete insgesamt 1.091.660 Mark.