St. Peter
Im Jahr 1098 wurde den drei Klosterstiftern, Markgraf Diepold III. von Vohburg, Graf Berengar von Sulzbach und Graf Otto von Habsberg-Kastl, durch Papst Paschalis die Gründung des Klosters bestätigt. Im Jahr 1103 begann Abt Theoderich mit zwölf Benediktinermönchen den Bau der Kirche. Der Chorraum mit dem Tonnengewölbe war bereits 1129 vollendet. Über den weiteren Baufortschritt gibt es keine genauen Angaben. Durch großzügige Schenkungen konnte sich das Kloster schnell zu einem religiösen Zentrum entwickeln. Bis Ende des 14. Jahrhunderts hatte sich die Kirche ihren romanischen Baustil erhalten.
Unter Abt Kemnater (1399 bis 1434) erfolgten die ersten Veränderungen im Stile der Gotik. Die Apsis, das Kreuzrippengewölbe im Langhaus und die Wölbung des Paradieses zeigen diese Merkmale.
Abt Perching (1459 bis 1490 ließ neben dem südlichen Seitenschiff des Langhauses die Benediktus-Kapelle im gotischen Stil errichten. Sein Nachfolger Abt Lang schuf sich mit dem Bau der gotischen Vierzehn-Nothelfer-Kapelle am nördlichen Seitenschiff ein bleibendes Denkmal.
Als die Oberpfalz Ottheinrich von der Rheinpfalz – er war Anhänger Luthers – zugesprochen worden war, wurde das Kloster im Jahre 1560 aufgelöst. Die Klostergüter unterstanden einer weltlichen Verwaltung, und die Kirche diente als Getreidelager und Pferdestall. Die Bildwerke wurden zum Großteil von den Calvinisten zerstört.
1625 im Zuge der Rekatholisierung übergab Kurfürst Maximilian von Bayern den gesamten Besitz dem Jesuitenkolleg in Amberg. Die Jesuiten bauten das Gotteshaus nach ihren Vorstellungen um: hell und für die Gläubigen einladend. Doch waren viele Kastler Einwohner mit vielen Maßnahmen nicht einverstanden. 1782 wurde die Klosteranlage den Maltesern zugesprochen. Die Kirche erhielt den heutigen Hochaltar, während die Seitenaltäre noch auf die Jesuiten hinweisen.
1906 erfolgten in einer vierjährigen Restaurierung vielfältige Veränderungen. 1916 konnte auch eine neue Orgel eingebaut werden. Eine erneute Restaurierung wurde im Jahr 1966 angesetzt. Die Kirche wurde in ihrem Grundcharakter wieder dem schlichten romanischen Stil angepasst, was zur Folge hatte, dass viele schmückende oder gewachsene Beiwerke aus der Hauptkirche entfernt wurden.
Die Vorhalle der Kirche gestaltete man zu einem Mortuarium um. Viele Gedenksteine, Grabplatten, die Gebeine der Stifter, das Schweppermannsdenkmal und der Mumienschrein und das Hochgrab der Prinzessin Anna befinden sich jetzt im Paradies.