Das Maudacher Schloss ist recht unauffällig im Ortskern gelegen.
Es wurde wohl ab dem Jahr 1787 in klassizistischem Stil erbaut. Auftraggeber war Karl Ludwig von Maubuisson, welcher als Oggersheimer Oberschultheiß Ländereien in Maudach besaß. Er ertrank im Jahr 1789, als er mit einem Boot über den hochwasserführenden Rhein übersetzen wollte und erlebte das fertiggestellte Schloss nicht mehr.
Seine Witwe verkaufte das Schloss und Gut an Freifrau Wilhelmine Christine von Seldeneck, die das Schloss allerdings nach etwas mehr als einem Jahr 1792 wieder für 36.000 Gulden (etwa 500.000 Euro) weiterverkaufte. Neuer Eigentümer war ab 1792 Freiherr Otto Heinrich von Gemmingen-Hornberg, der das inzwischen fertiggestellte Schloss selbst bewohnte und das Gut bewirtschaftete. Aufgrund des Einfalls französischer plündernder Revolutionstruppen musste er fliehen und verkaufte das Schloss wieder.
Bis 1816 hatte das Gebäude mehrere weitere Besitzer. Ab 1816 gehörte es Freiherr Ferdinand Franz von Sturmfeder. Sein Wappen findet man heute noch an der Frontseite.
Allerdings hatte auch dieser Besitzer kein Glück bei der Bewirtschaftung des Gutes, da zu dieser Zeit kalte Sommer, Missernten und Hungersnöte vorherrschten. Grund dafür war der Ausbruch des Vulkans Tambora, dessen Staubteilchen auch in Europa die Sonne verdunkelten und das Wetter beeinflussten. Also musste Freiherr von Sturmfeder 1840 das Schloss mitsamt Gut ebenso wieder weiterverkaufen - neuer Eigentümer war nun Graf Maximilian von Waldkirch.
Dieser Graf verkaufte schließlich das "Sturmfeder-Schlösschen" genannte Gebäude an die Gemeinde Maudach.
Sie nutzte es als Rat-, Gemeinde- und Schulhaus.
1945 wurde der Dachstuhl durch Brandbomben zerstört und bis 1952 wieder aufgebaut. Man nutzte das Gebäude bis 1964 als Schulhaus.
Heute ist im Schloss das Büro des Ortsvorstehers zu finden. Zudem ist es ein Treffpunkt für den Ortsbeirat sowie für Vereine. Auch eine Außenstelle des Standesamtes ist hier untergebracht, sodass man im Schloss heiraten kann.