Die kulturelle Tradition des öffentlichen Badens stammt aus der klassischen griechischen Welt. In den Städten der hellenistischen Königreiche wurden öffentliche Bäder zum Standard und dienten dem geistigen und körperlichen Wohlbefinden der Bevölkerung.
Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. etablierte sich eine weitere Tradition des öffentlichen Badens im römischen Italien. Die Badenden besuchten eine Reihe von Baderäumen mit unterschiedlichen Temperaturen. Die Römer verbesserten auch die indirekte Heiztechnik von Böden und Wänden.
Eine der öffentlichen Badeanlagen von Sagalassos befand sich an einem Hang oder Hügel östlich der Unteren Agora. Das ursprüngliche Gebäude wurde im zweiten Viertel des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet. Es bestand aus drei rechteckigen Räumen in einer Reihe, die möglicherweise überwölbt waren und am südlichen Ende in einer Apsis endeten. Die ursprüngliche Konfiguration könnte auf der anderen Seite einen Innenhof vorgesehen haben.
Ab 120 n. Chr. wurden die Überreste des ersten Gebäudes in einen neu konzipierten, groß angelegten Bade- und Gymnasiumkomplex integriert, der den für Kleinasien typischen Architekturmodellen folgte. Um die Gebäudefläche zu vergrößern, wurden um die Hügelkuppe herum gewölbte Räume angelegt. Die Baderäume wurden auf dieser Terrasse angelegt, die beheizten Räume über einem Zwischenboden.
Der Kern des Gebäudes wurde aus Mörtelziegeln errichtet. Die Außenmauern erhielten eine monumentale Hülle aus Kalksteinquadern.
Die Innenausstattung war äußerst spektakulär: Wände und Böden waren mit vielfarbigem Marmor verkleidet, sowie Mosaike und eine Sammlung von Statuen.
Da das Gebäude unter der internen Nutzung von Wärme und Wasser litt, wurde es mehrfach umgebaut, insbesondere in der Spätantike.
Im Laufe des 6. Jahrhunderts n. Chr. Teile des majestätischen Bade- und Gymnasiums wurden jedoch aufgegeben und die leeren Räume von allen wiederverwendbaren Materialien befreit.
Schließlich machten die Schäden des Erdbebens im 7. Jahrhundert n. Chr. die Anlage unbrauchbar.
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