Dieses Gebäude wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts auf dem ehemaligen mittelalterlichen Lehen errichtet, das seit 1260 als „Farm Normandel“ bekannt war und lange Zeit der Familie Viron gehörte.
In der ihm geweihten Kapelle erinnern eine wunderschöne Statue aus dem 16. Jahrhundert, die den Heiligen Firminus als Bischof darstellt, und das prächtige Altarbild aus weißem Stein, das im reinsten Renaissancestil gemeißelt und verziert ist, an den glühenden Glauben dieses Evangelisten des römischen Galliens im 3. Jahrhundert.
Die heutige Kirche, die Ende des 19. Jahrhunderts nach langer Vernachlässigung im Stil der Zeit restauriert wurde, weist einige Spuren der alten Konstruktion auf: das Mauerwerk der Rückwand zum Friedhof mit den Resten einer kleinen geschlossenen Tür und zwei Strebepfeilern aus großen Bruchsteinen sowie ein großes Fenster im spätgotischen Stil am Giebel des Querschiffs zur Straße. Die Normandel-Kirche bewahrt weitere interessante Elemente. In der Kapelle befindet sich auf der rechten Seite eine wunderschöne polychrome Jungfrau mit Kind aus dem 16. Jahrhundert. Unter der Statue befindet sich ein zweites steinernes Altarbild, fein geschnitzt und im Renaissancestil verziert. Es zeigt auf der einen Seite Maria, die neben Jesus sitzt und einen Kelch hält, und Josef, der sich auf seinen Stock stützt, von dem sich der junge Johannes der Täufer zu verabschieden scheint, bevor er in die Wüste aufbricht. Im Kirchenschiff bewegt sich der große Christus am Kreuz, umgeben von Maria und dem heiligen Johannes, in seiner Nüchternheit: Die ausgestreckten Arme des Gekreuzigten tragen das ganze Gewicht unserer Menschlichkeit und erheben es zu Gott. In der Sakristei trägt ein altes Fragment eines gestickten Banners das Bild des Heiligen Firmin und die Inschrift „Charity of Normandel – 1513“.
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