Vor etwa 8.900 bis 7.600 Jahren bedeckte Wasser die gesamte Küstenlinie, die heute 3 bis 7 km breit ist. Die vorherrschenden Südwest- und Westwinde sowie Meeresströmungen und Wellen begannen, Sand- und Kiesdünen zu bilden. Dadurch entstand eine über 40 km lange und 200 bis 300 m breite Ebene. Allmählich verschmolzen die Sanddünen und erhoben sich über den Meeresspiegel. Der trockene Sand, der an die Küste floss, bildete eine lange Insel parallel zur Küste mit einer Lagune zwischen Meer und Insel. Die Straße von Roja verband die schmale Meereslagune Littorine und ihre zahlreichen kleinen Flussmündungen mit dem offenen Meer. Das feuchte Atlantikklima förderte die Entwicklung einer reichen und vielfältigen Flora in der Lagune, die zwischen 6500 und 5000 v. Chr. besonders deutlich sichtbar war. Entlang der Lagunenufer begannen sich grasbewachsene Sümpfe und Feuchtwiesen zu bilden. Später sank der Meeresspiegel um 1 bis 1,5 Meter und teilte die Lagune in flache Süßwasserseen von jeweils 2 bis 6 Kilometern Länge. Die drei größten waren der Vidale-, der Melnsils- und der Purciems-See. Vor etwa 4.400 Jahren entstand am Ufer des Purciems-Sees eine dauerhafte neolithische Siedlung mit mehreren saisonalen Kultstätten. Eine davon befand sich neben der Weißen Düne. Die Sandaufschlüsse der Weißen Düne sind das Ergebnis menschlicher Aktivität. Der heutige Fluss Pilsupe dient als Wasserlauf zum Meer und wurde vor etwa 150 Jahren angelegt, um den flachen Purciems-See für landwirtschaftliche Zwecke zu entwässern.
Tonfigur aus Pur
Tonfigur f
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