Die Eisenbahnbrücke in den USA, gelegen über die Oder bei Nowa Sól, ist eine der längsten und beeindruckendsten Eisenbahnbrücken Polens. Ihre über 120-jährige Geschichte ist untrennbar mit der Entwicklung des Schienenverkehrs in der Region und turbulenten historischen Ereignissen verbunden.
Der Bau der Brücke begann 1905 und wurde 1908 abgeschlossen. Es war ein gigantisches Ingenieursprojekt. Die Brücke wurde als Stahlfachwerkkonstruktion konzipiert, bestehend aus mehreren Feldern, die von Steinpfeilern getragen wurden. Mit einer Länge von rund 640 Metern war sie damals eines der längsten Bauwerke dieser Art in Deutschland. Mit der Eröffnung der Brücke verbesserte sich der Verkehr in der gesamten Region deutlich, und Nowa Sól erhielt eine neue, wichtige Eisenbahnverbindung. Im Ersten Weltkrieg erlitt die Brücke keine größeren Schäden, obwohl ihre strategische Bedeutung zunahm. Die eigentliche Bewährungsprobe für das Bauwerk kam im Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende 1945 versuchten zurückweichende deutsche Truppen, die Brücke zu zerstören, um den Vormarsch der Roten Armee zu verzögern. Dabei wurde ein Brückenfeld gesprengt, was die Überquerung vorübergehend unmöglich machte.
Nach der Besetzung dieser Gebiete durch die Sowjetarmee und deren Übergabe an Polen wurde die Brücke rasch wieder aufgebaut. 1946 wurde der Eisenbahnverkehr wieder aufgenommen, was für den Wiederaufbau nach dem Krieg und die Integration der Westlichen Länder mit dem Rest des Landes von entscheidender Bedeutung war.
In der Nachkriegszeit spielte die Eisenbahnbrücke in Stanów Zjednoczonych weiterhin eine wichtige Rolle im Güter- und Personenverkehr. Jahrzehntelang diente sie als wichtiges Bindeglied der Eisenbahnlinie 371 (Wolsztyn–Żagań). Mit der abnehmenden Bedeutung der lokalen Schienenverbindungen nahm auch der Verkehr auf der Brücke ab.
Heute wird die Eisenbahnbrücke in Stanów Zjednoczonych noch immer als Radweg genutzt. Sie wird regelmäßig inspiziert und gewartet, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Es handelt sich um ein Bauwerk von großem technischen und historischen Wert, ein wichtiges Element der Oderlandschaft. Die langen Stahlträger und massiven Pfeiler zeugen von der einstigen Ingenieurskraft und erinnern an die bewegte Geschichte der Region mit ihren wechselnden Grenzen und Systemen.
Derzeit ist die Brücke Teil des Radwegs „Kolej na rower“ entlang der ehemaligen Eisenbahnlinie, der von Kożuchów über Nowa Sól, Otyń, Konotop nach Kolsko (ca. 54 km) und weiter nach Szprotawa (insgesamt 70 km) genutzt werden kann.
Die Brücke wurde 1908 von der Firma Beuchelt aus Zielona Góra gebaut. An beiden Enden der Brücke wurden auf den Pfeilern zwei Sätze gemauerter Wachtürme – Blockhäuser in Form neugotischer Türme – platziert. Die auf beiden Seiten der Gleise liegenden zweistöckigen Wachturmgebäude waren durch 12 Meter lange Ausfalltore miteinander verbunden und verfügten über eigene Wasserentnahmestellen (Brunnen). Am 3. Februar 1945 wurde der mittlere Brückenabschnitt von zurückweichenden deutschen Truppen gesprengt. Nach dem Krieg wurde die Brücke 1955 wieder aufgebaut. Dabei wurden die oberirdischen Teile der Wachtürme auf der Ostseite der Brücke abgerissen.
Bis Mitte der 1990er Jahre war die Brücke für den Schienenverkehr nutzbar. Die Eisenbahnverbindung zwischen Wolsztyn und Nowa Sól wurde während der Überschwemmung 1997 unterbrochen, da die Gleise in der Nähe des Dorfes Bobrowniki zerstört wurden. Da es über 20 Jahre lang nicht genutzt wurde, verfiel es.
Im Herbst 2019 wurde die Brücke Teil eines fast 50 Kilometer langen Fahrradwegs, der durch den Bezirk Nowa Sól führt und der Route der stillgelegten Eisenbahnlinie Nr. folgt. 371 Wolsztyn – Żagań, erbaut im Rahmen des Projekts „Kolej na Rower“.
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