Text aus der Info-Tafel:
„Bose haute die Kirche. Bose haute den Stein der Kirche der Dorf-/Bewohner von Skatelöv".
Runengeritzter rechteckig zugehauener Stein aus dem
12. Jhdt. Rechteckige Bausteine mit geritztem Dekor sind bekannt von einigen Kirchen in Värend, z. B. der Domkirche in Växjö und der jetzt abgerissenen mittelalterlichen Kirche in Skatelöv. Die Steine haben ihren geschichtlichen Hintergrund in der Verwendung von schachbrettgemusterten Rechtecksteinen in Jütland (kontinentaleuropäischer Teil Dänemarks) und sie sind vermutlich verknüpft mit der Tätigkeit der s. g. „byggnadshytta", d. h. dem Kollektiv von Künstlern und Handwerkern, das die Domkirche baute. In Skatelöv hat der Steinmetz das geometrische Muster mit Pflanzenornamentik und Tierfiguren ersetzt.
Das die Runeninschrift überdeutlich ist, liegt daran, dass der Steinmetz erst irrtümlich ritzte, dass er die Kirche gehauen hat. Als er den Fehler entdeckte, haute er die richtige Mitteilung, dass er die Rechtecksteine der Kirche gehauen hatte. Dass er die Runenschrift nicht beherr-schte, merkt man daran, dass er vergaß die Rune p im Wort „täljde" (ritzte) einzuritzen und deshalb diese als Korrektur überhalb des Wortes talhi zufügen musste. Die Runenfolge skatma kirkiu bedeutet entweder die Kirche der Bewohner im Kirchspiel Skatelöv oder die Kirche der Bewohner des Dorfes Skatelöv. Der Männername Bose kommt sonst nicht in schwedischen Runeninschriften vor, aber wohl in einigen dänischen. Während des Mittelalters kam der Name im südlichen Teil von Schweden und in Dänemark vor. Es ist also möglich, dass Bose der Name eines jütländischen Steinmetzes war, der die durch Ritzung dekorierten Rechtecksteine geschaffen hatte.
Da er vermutlich mit der Domkirche in Växjö verknüpft war, können die Steine aus der Zeit gegen Ende des 12.
Jhdts. datiert werden.