Die Transfogarascher Hochstraße (rumänisch Drumul Transfăgărășan oder einfach Transfăgărășan) ist eine 2042 Meter hoch gelegene Passstraße in Rumänien. Die Straße verbindet das Argeș-Tal in der Großen Walachei mit dem Olt-Tal in Siebenbürgen, wobei sie das Făgăraș-Gebirge – eine Gebirgsgruppe in den Transsilvanischen Alpen – überquert. Die Transfogarascher Hochstraße ist Teil der 151 Kilometer (149,82 km[1]) langen, in Süd-Nord-Richtung verlaufenden Nationalstraße (Drum național) DN 7C.
Beschreibung der Nordseite abwärts:
Ab dem Bâlea-See windet sich die Straße in vielen Serpentinen im Bâlea-Naturschutzgebiet (Valea Bâlii)[5] hinunter nach Siebenbürgen.[6] Bei einer Höhe von etwa 1600 m befindet sich der Felsendurchbruch „Poarta Întâlnirii“ (Tor der Begegnung), der Ort, an dem sich 1974 die Nord- mit der Südbaumannschaft traf. Etwas weiter abwärts bei ca. 1200 m befindet sich ein zweiter Felsendurchbruch, genannt „Poarta Geniștilor“ (Tor der Pioniere). Weiter am Bâlea-Wasserfall (Cascada Bâlea) vorbei führt die Transfogarascher Hochstraße in den Ort Cârțișoara im Kreis Sibiu und nach weiteren vier Kilometern endet die Hochstraße an der Einmündung in die Nationalstraße DN 1 – Teil der Europastraße 68.
Ein Drittel der Strecke verläuft auf der Nordseite des Fogarascher Gebirges und war für deren Bau auch der etwas schwierigere Streckenabschnitt. Weil hier im Bâlea-Tal gelegentlich tiefhängende Wolken die Sicht behindern, wird die Transfogarascher Hochstraße auch als Straße in den Wolken bezeichnet.
Offiziell soll der Straßenbau am 10. März 1970 begonnen haben. Im Auftrag des damaligen Staatsoberhaupts Nicolae Ceaușescu sollte die Hochstraße neben einem militärischen Zweck, verursacht durch das angespannte Verhältnis zur damaligen Sowjetunion nach den Ereignissen des Prager Frühlings, auch einen touristischen Zweck erfüllen. So sollten durch die Straßenverbindung über das Hochgebirge schnelle Truppenbewegungen ermöglicht werden. Nach viereinhalbjähriger Bauzeit wurde die Straße am 20. September 1974 eröffnet. Am Bau beteiligt waren Bergleute, Bauarbeiter, Bautechniker, die Mehrheit waren Soldaten der Regimenter 1 aus Râmnicu Vâlcea und 52 aus Alba Iulia. Der Bau der Straße forderte zahlreiche Menschenleben. Von offizieller Seite werden 40 Todesopfer beklagt;[3] von Zeitzeugen dagegen werden 400 Tote am Vidraru-Staudamm genannt,[7] und andere sprechen von 400 Toten am Bâlea-Tunnel.[8] Eine genauere Anzahl der Todesopfer, die am Bau der Straße zu beklagen sind, ist somit unbekannt.