1940 errichteten die Deutschen im Dorf Góra Święta Anna (1936–1945: Annaberg), 4 km nördlich von Leśnica, ein Zwangsarbeitslager. Es war eines von 16 Arbeitslagern, die in Oppeln-Schlesien entlang der Reichsautobahn Breslau – Kattowitz (RAB 29) errichtet wurden. Im Lager wurden zunächst polnische Zwangsarbeiter aus den an Deutschland eingegliederten Gebieten untergebracht. Im Herbst 1940 begann man damit, Gruppen von Juden aus den Ghettos in Będzin, Sosnowiec und Czeladź massenhaft dorthin zu bringen.
Als Deutschland im Juni 1941 die Sowjetunion angriff, musste die deutsche Wehrmacht das Problem der großen Zahl sowjetischer Kriegsgefangener lösen. Aus diesem Grund wurden im Sommer 1941 Juden aus dem Arbeitslager in Góra Święta Anna abtransportiert und im August die erste Gruppe von 500 sowjetischen Kriegsgefangenen dorthin gebracht. Die hohe Sterblichkeitsrate der Kriegsgefangenen im Winter 1941/1942 führte dazu, dass im Frühjahr 1942 erneut jüdische Arbeiter in das Lager geschickt wurden.
Am 27. November 1942 wurde das Lager in Góra Święta Anna in ein Lager für kranke Juden (Juden-Krankenlager) umgewandelt. Dort wurden erkrankte Arbeiter untergebracht, für die Hoffnung auf schnelle Genesung und die Möglichkeit einer Wiederbeschäftigung bestand. Das Lager für kranke Juden war sieben Monate lang in Betrieb. In dieser Zeit starben dort 54 jüdische Häftlinge. Im Juni 1943 wurde das Krankenlager in das deutsche NS-Zwangsarbeitslager in Prądy verlegt. Im August wurde es geschlossen und Kranke und Arbeitsunfähige in das deutsche Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert.
Im August 1943 wurde der Posten des SS-Brigadenführers Schmelt von Sosnowiec in das Lager Góra Święta Anna verlegt. Zusammen mit einer Gruppe deutscher Offiziere aus Schmelts Stab wurden 24 Juden als Hilfspersonal ins Lager gebracht. Zu ihnen gesellten sich 300 Häftlinge aus dem aufgelösten Ghetto in Sosnowiec. Aufgrund der Aufgabe des Autobahnbaus wurden die Häftlinge im nahegelegenen Chemiewerk Schaffgotsch in Zdzieszowice eingesetzt.
1Das Lager wurde im Januar 1945 aufgelöst. Anschließend wurden alle Häftlinge auf einen „Todesmarsch“ nach Westen geführt.

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