Das Aschersleber Rathaus zeugt vom einstigen Reichtum und von der Macht der Stadt.
Es stammt aus verschiedenen Bauetappen.
Im Jahre 1517 wurde damit begonnen, an der gleichen Stelle das alte Rathaus abzubrechen und ein neues zu errichten.
1518 wurde Richtfest gefeiert.
1730 wurde das Gebäude mit gelber Kalkfarbe gestrichen und mit neuen Fenstern ausgestattet. 1885 kaufte die Stadt einige Grundstücke in der Nachbarschaft und errichtete auf dem geräumten Areal einen zweistöckigen Anbau.
Den letzten Anbau errichtete man 1935 auf der Marktseite.
Der Entwurf stammte vom Stadtbaumeister Hans Heckner.
Der Kern der ganzen Anlage ist der aus gotischer Zeit stammende Hauptturm, der nach 1518 erhöht wurde.
An der Südseite des Komplexes befindet sich ein Treppenturm, der ehemals der Aufgang zum Stadtverordnetensaal war.
Der Turm erstreckt sich über vier Geschosse und hat ein halbes Achteck als Grundriss.
Im oberen Stockwerk ist spätgotisches Maßwerk zu sehen.
Zwischen dem Treppenturm und dem höheren Uhrenturm an der Westseite besaß das Haus Mauerbögen, ähnlich denen an der Stadtmauer.
Beim ersten Umbau wurden diese entfernt.
Der weithin sichtbare Uhrenturm ist der älteste Teil des Hauses.
Grundmaße und Fenster sind denen der Stadtmauer ähnlich.
Dem viereckigen, sechsgeschossigen Steinbau wurde ein Fachwerkaufsatz mit einer barocken, geschweiften Haube als Krönung hinzugefügt.
Das Turmuhrwerk stammt von 1580.
Es stellt eine Besonderheit dar.
Zwei vergoldete Ziegenböcke, die bei jeder Viertelstunde mit den Hörnern zusammenstoßen, sollen dem Stadtrat symbolisieren, dass man sich bei Ratssitzungen nicht die Hörner abstoßen solle.
Am Nordflügel des Hauses befindet sich ein Erker aus Sandstein, der aus der Renaissancezeit stammt.
In jede der drei Säulen, auf denen der Erker ruht, wurde ein Löwenkopf eingearbeitet, ein Symbol der Wachsamkeit.
Im Stadtverordnetensaal befindet sich ein Kamin mit der Darstellung des salomonischen Urteils. Im Neubau von 1935 an der Marktseite wurden Dachgiebelfenster mit Fresken und Darstellungen aus der Stadtgeschichte eingearbeitet.
Der Ratskeller des Hauses hat ein gratiges Kreuzgewölbe und ist verschiedenen Festlichkeiten der Stadt vorbehalten.
Anfang der 1990er Jahre wurde das Rathaus weitgehend saniert und verschiedene Behörden der Stadt wie das Standesamt zogen wieder in die Mitte der Stadt.
Der untere linke Flügel beherbergt die Stadtsparkasse.
(Quelle: Wikipedia)