Die erste Besiedlung von Guardistallo geht auf die Jungsteinzeit zurück, wie aus den im Archäologischen Museum von Florenz aufbewahrten Funden hervorgeht. Während einerseits eine etruskische Siedlung wahrscheinlich ist, ist andererseits eine lombardische Präsenz sicher. Der Ortsname leitet sich tatsächlich vom germanischen Wardan (Wache) und Stall (Ort) ab.
Nachdem es der Familie Della Gherardesca und der Pisaner Republik unterworfen war, gelangte es schließlich unter die Herrschaft von Florenz. Im Jahr 1447 zerstörten die Truppen des Königs von Neapel, Alfons von Aragon, Häuser und Paläste, aber das war nicht die einzige Verwüstung, die die Stadt traf. Das heftige Erdbeben von 1846 zerstörte die meisten Häuser und das Schloss.
Der anschließende Wiederaufbau war die Geburtsstunde des kleinen und charmanten Marchionneschi-Theaters, das von der einflussreichsten Familie der Gegend in Auftrag gegeben wurde, um vom Reichtum der Stadt zu zeugen, die in der Gegend in „das kleine Paris“ umbenannt wurde. Eine weitere Tragödie ereignete sich 1944 in Guardistallo: Die Nazi-Armee tötete als Reaktion auf Partisanenaktionen 63 Zivilisten.
Oase der Ruhe und des Geschmacks
In der Umgebung ist das Kloster Nostra Signora in Valserena einen Besuch wert. Es gehört den Nonnen des Zisterzienserordens und produziert und verkauft seit Jahren Kosmetika auf der Basis von Olivenöl, das auf den Feldern des Klosters angebaut wird.
Aufgrund seiner Lage und des angenehmen Klimas ist Guardistallo ein gefragter Urlaubsort, von dem aus man die Küste und Kunststädte wie Pisa oder Volterra gut erreichen kann.
Die umliegende Landschaft ist reich an Olivenhainen, die ein feines natives Olivenöl extra aus Lazzare-Oliven produzieren, das jeden Frühling mit dem Crogiantina-Fest (ein anderer Name für Bruschetta mit Öl) gefeiert wird. Apropos Feste: Eine traditionelle Veranstaltung ist im Oktober die Polenta, da Guardistallo Teil der Nationalen Polentari-Vereinigung Italiens ist.

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Ort: Guardistallo, Pisa, Toskana, Italien

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