Die Infotafel übersteht die nächste Zeit wohl kaum. Ich dache ich erfasse mal dieses Zeitgeschehen - sehr interessant wie ich finde. 😃
Durch den Rückzug der Napoleonischen Truppen im Jahre 1813 erlitt der Dietrichsberg schwere Zerstörungen. Auf dem Weg von Eisenach kommende Soldaten plünderten den Hof aus und nahmen der Familie von Herda
einen Großteil ihres Besitzes.
Hierzu Rentverwalter Simon 1813:
„Der Frau Geheimrätin ist wohl im Hause nicht viel entwendet worden, aber der Dietrichsberg ist ruiniert und größtenteils Mobilien, Porzellan und dergl., alle Türen entzwei geschlagen, die guten Sofas liegen an der Straß"
Frau von Herda hinterließ folgendes:
Ich habe alles verloren, was mein zeitliches Vermögen ausmachte.
Der Hof Dietrichsberg ist vewüstet, Betten, Mobilien und Türen verbrannt. Auf vier Wagen haben sie die Sachen geladen. Der Verlust beträgt 3000 Taler und mehr, er ist unersätzlich.
(Quelle: Die Retirade" von H. Stölten)
Noch ist die Zufahrtsstraße zu dem idyllisch gelegenen Grundstück erhalten. Zwei gerundete Prellsteine und eine Allee von mächtigen Weymouth-Kiefern säumen sie.
Wir treten ein in den verkommenen Gutspark: verwilderte Gartenblumen, eine Korneliuskirschenhecke, eine beachtenswerte zweistämmige Schierlingstanne, eine riesige Pappel, ein schöner Tulpenbaum, Blutbuchen, abendländische Lebensbäume, prächtige Fichten und Tännen und vor allem vier prachtvolle reich verästelte, entzückend gleichmäßig männliche Eiben, die ein Quadrat bilden. Muss das eine herrliche Laube gewesen sein!
Überhaupt schwebt über dem Ganzen nocht etwas wie ein Nachglanz eines feinen gemütlichen Herrenlebens.
Gehorte doch das ganze weite Gebiet umher einer einzigen alteingesessenen Familie, denen von Herda. Aber mit dem Tode des letzten Barons von Herda (1892) löste sich der Familienverband, und das betrachtete Grundstück ging in wenig pflegliche Hände über...
Ein Haufen rötlicher Sandsteine erinnert noch an das schöne Einst...
Verschwunden sind auch die Obelisken des Parkes, deren einer die Inschrift trug: „Denk auf morgen - Genieße heute - Vergiss nicht gestern!“
(PARKBESCHREIBUNG …aus „Kreuz & Quer durch Thüringen" 1926 von Wilhelm Schönheit)