Dieses Gebäude weist drei charakteristische Phasen auf, die die mittelalterlichen Veränderungen veranschaulichen.
Von einem ersten romanischen Bauwerk sind ein Mauerabschnitt mit einem kleinen verblockten Joch und Reste des Gesimses mit Gesimsen im ersten Joch nördlich des Kirchenschiffs sowie ein Bogen und zwei Basen mit schiefen Säulen an der Fassade erhalten geblieben. Im Norden und Osten ist der Beginn der Gotik erkennbar. Auf der Nordseite befindet sich ein sehr schöner Zwillingsjoch mit schmalen Spitzbögen, der noch immer aus der römischen Zeit stammende Halbkreisbögen aufweist
Seine Blattverzierung erinnert an den Beginn des 18. Jahrhunderts. Das Apsisjoch im dritten Punkt weist bereits Maßwerk auf und zeugt von einer späteren Phase.
Im Dachgeschoss beweisen Spuren von Bögen an den Wänden, dass die Gewölbe aus dem 13. Jahrhundert höher waren als die heutigen.
Im 15. Jahrhundert wurde das Gebäude übernommen, wobei nur noch diese wenigen Mauerteile erhalten blieben.
Der neue, homogenere Bau erscheint als Rechteck, das an jeder Ecke und an den Längsseiten von kräftigen Strebepfeilern getragen wird. Es ist mit Kreuzrippengewölben mit prismatischen Rippen und verzierten Schlüsseln gedeckt. Die Fassade öffnet sich mit einem extravaganten gotischen Portal mit einer Archivolte mit Haken und Fleuronen, und der Giebel wird von einem kleinen viereckigen Glockenturm gekrönt. Spitzbogenbuchten mit extravagantem Maßwerk. Die Nordwand ist repräsentativ für die drei Bauphasen des Gebäudes: Das Westjoch ist teilweise romanisch, das Ostjoch stammt aus dem 13. Jahrhundert und das Mitteljoch aus dem 15. Jahrhundert, während die Mauer im Süden durch mächtige Strebepfeiler verstärkt wird.
Ganz am Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts wollte man am ersten Joch eine Seitenkapelle eröffnen, die jedoch nie weitergeführt wurde, wie die Wartesteine zeigen.
Auf der Rückseite der Fassade erforderte der Glockenturm den Bau mächtiger Massive, zwischen denen sich eine Galerie befand, die mit einem langen Gewölbe bedeckt war, das von einem großen Oculus durchbrochen wurde.
In Saintonge, wo romanische Kirchen die Mehrheit bilden, ist diese Kirche eines der seltenen Beispiele vollendeten gotischen Baus.

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Ort: Varzay, Saintes, Neu-Aquitanien, Frankreich

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