Der größte Teil des Landes in Tyniec auf Ślęza gehörte den Johanniterrittern und ging dann zusammen mit dem Schloss und dem Hof in die Hände der Familien Königsdorf und Goldfuß über. Allerdings gab es im Ort auch einen freien Dorfrat. Ab 1872 gehörte das Gut des Erbdorfes (in den Adressbüchern Erbscholtisei Nr. 7 genannt) der Familie Paschwitz. Nach ihrem Namen wurde die erhaltene Residenz Villa Paschwitz genannt. Im Jahr 1912 war Alfons Paschwitz Eigentümer des 142 Hektar großen Anwesens. Die Güter blieben bis 1931 in seinem Besitz. Dann wurde es von Max Bieda gekauft, der auch im Adressbuch von 1937 erwähnt wurde. Der Hof hatte damals eine Fläche von 138,66 Hektar. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Paschwitzer Villa zum Staatlichen Landwirtschaftsbetrieb und dann zur Pflanzenzuchtstation in Tyniec auf Ślęza. Das Gebäude beherbergt Büros, einen „Ruch“-Club und Wohnungen für die Mitarbeiter des Unternehmens. Um 1975 wurde die Villa weitgehend umgebaut. Das Gebäude besteht aus Backstein, ist verputzt, hat einen rechteckigen Grundriss, ist zweigeschossig, mit einem nutzbaren Dachgeschoss und einem hohen Walmdach mit Dachgauben. In einer der Ecken steht ein rechteckiger Turm mit Satteldach. In der Neorenaissance-Villa sind viele dekorative architektonische Details erhalten geblieben: Gesimse, Fensterrahmen, Giebel, rustizierte Ecken. Derzeit dient das Gebäude noch als Wohnhaus und ist vor allem von außen sichtbar.
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