Das Schloss von Seneffe wurde in den Jahren 1763-1768 im klassizistischen Stil nach den Plänen des Architekten Laurent Benoit Dewez als Landsitz für den wohlhabenden Unternehmer Julien de Pestre, Graf von Seneffe, erbaut. Sein Sohn Joseph Depestre erbte das Schloss 1774. Er ließ den Garten in Absprache mit seiner Mutter Isabelle Cogels anlegen. Es gab Statuen von Augustin Pajou, ein Theater von Charles De Wailly und eine Orangerie von Louis Montoyer. Das Schloss und die Kunstsammlung wurden 1798 als Staatseigentum verkauft, aber Josephs Bruder Jean-Baptiste gelang es, es durch einen Handlanger in der Familie zu halten. Sein Sohn Honoré de Pestre konnte 1823 einziehen und verkaufte es 1837 aus finanzieller Not.

Während des Zweiten Weltkriegs diente das Schloss als örtliches Hauptquartier und Sommerresidenz von General von Falkenhausen, dem Militärgouverneur des von den Nazis besetzten Belgiens. Danach wurde die Burg vernachlässigt. Nachdem es viele Male den Besitzer gewechselt hatte, gelangte es in die Hände des Ministeriums der Französischen Gemeinschaft Belgiens, das beschloss, ein Museum für Silberschmiedekunst unterzubringen.

Das Schloss wurde einer langwierigen Restaurierung unterzogen, die 1995 abgeschlossen wurde. 2008 wurde die weitläufige Gartenanlage rund um das Schloss teilweise nach Originalplänen wiederhergestellt.

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