Die Pfarrei St. Simon und Judas in Lattrop entstand aus dem Bahnhof Lattrop-Breklenkamp nahe der deutschen Grenze. Eine einfache Wasserwirtschaftskirche wurde im 19. Jahrhundert erbaut. In den 1920er Jahren musste die Kirche ersetzt werden. Die heutige Kirche wurde nach dem Entwurf von J.Th.J. Cuypers und sein Sohn Pierre J.J.M. Cuypers. Die Kirche wurde 1936 eingeweiht. (Quelle: Reliwiki)
Die römisch-katholische Kreuzbasilika ist aus rotem Backstein unter einem Satteldach aus Verbundwerkstoff erbaut, das mit anthrazitgrauen holländischen Ziegeln gedeckt ist. Das Dach des Querhauses schneidet unterhalb der Firstlinie das abgeknickte Dach des Kirchenschiffs. Auf der Westseite befindet sich ein Westwerk, über dem sich ein gerader Turm zu verjüngen scheint, denn die Wandfläche des Westwerks geht an der Vorderseite in die Strebepfeiler des Turms über. Der Turm wird von einer schmalen, vierseitigen Turmspitze gekrönt, die mit Schieferplatten in einer Netzabdeckung gedeckt ist. Im Westwerk befindet sich unter einem Dreilichtfenster in einem Portikus mit stumpfem Spitzbogen eine doppelte Holztür unter einem Tudorbogen. Auf der Ostseite wird die Kirche durch eine siebenseitige Apsis abgeschlossen. In den Achsen von Apsis und Kirchenschiff wurden zwei eingeschossige, flach gedeckte Anbauten realisiert, an deren Ecke sich ein Schornstein mit Mauerwerksverzierung befindet. Der Schornstein an der Ecke des anderen Anbaus ist verschwunden. In den oberen Giebeln des Querhauses große Verbundfenster mit Köperbogen. Parabolrahmen, weitere Verbundrahmen und Fenster mit Köperbogen weiter unten an den Fassaden. Die Gabelspuren in den Parabolfenstern und die Spuren der Verbundrahmen bestehen aus Ziegeln.
In der Kirche werden das Kirchenschiff und die Seitenschiffe von Kreuzgratgewölben überspannt. Kirchenschiff und Seitenschiffe sind durch Parabelbögen getrennt, Joche und Seitenschiffe durch gedrückte Spitzbögen. Die Gewölbe bestehen aus gelbem Backstein, die Säulen, Bögen und Konsolen in geometrischen Mustern aus gelbem, rotem und graubraunem Backstein. Gleiches gilt für die Fensterrahmen und Türrahmen des Innenbereichs. Der hölzerne Balkon und die Türen im Westwerk sind ebenso wie die Glasmalereien im Stil des Art Déco gestaltet. Der Innenraum der Kirche ist noch vollständig. So sind beispielsweise noch der Kreuzweg in Mosaikform von 1937, die Beichtstühle und der originale Fliesenboden vorhanden. Der Altar, das Taufbecken, die gemeinsame Kommunionbank aus Sandstein und Marmor sowie die meisten Kirchenbänke stammen aus der Waterstaatkerk.
Bewertung
Die kreuzförmige Basilika ist von allgemeiner kulturgeschichtlicher, architekturgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung:
- als Vertreter der Bauexplosion katholischer Kirchen und Pfarrhäuser nach der Wiederherstellung der bischöflichen Hierarchie im Jahr 1853, die jahrzehntelang besonders in Twente spürbar war.
- wegen seiner ikonischen Lage in der Kurve der Dorpsstraat
- wegen der üppigen Gestaltung des Innenraums, bei der verschiedene Stileinflüsse auf einen Jos einwirken. Cuypers charakteristische Art werden kombiniert
- aufgrund der Unversehrtheit des Äußeren und Inneren, mit vielen originalen Innenteilen
Schlagworte: kirchliche Gebäude, Kirche, Kirche und Kirchenteil, religiöse Gebäude
Quelle: Kulturerbeamt der Niederlande – Lizenz CC-0 (1.0)
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