Der Bertha-Stollen ("Berha von Krupp" wurden 1908 von der Friedrich Krupp AG eröffnet. Er diente der Förderung von Eisenernzen, die in Bieber auf Halde gefahren und dann über eine industrielle Kleinbahn mit 77 Förderwagons nach Gelnhausen transportiert wurden. Von dort aus wurde das Erz in das Ruhrgebiet zur Verhüttung verbracht. Auf Grund des hohen Arsen-Gehalts war das Eisenerz von minderer Qualität, sodass die Förderung am 31. Mai 1925 eingestellt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Bertha-Stollen eine Länge von 3.050 m erreicht. Glück auf den tüchtigen Bergleuten aus dem Spessart ! 👍👍👍

Ralf

10. Juli 2022

sehr beeindruckend. Weiß jemand, ob man den Stollen besichtigen kann?

MS 🚴‍♂️

26. August 2024

Nachdem die Essener Friedrich Krupp Aktiengesellschaft sämtliche Kuxe: (Anteile) der „Gewerkschaft Bieberer Gruben* angekauft hatte, übernahm sie am 1. September 1907 die Betriebsleitung dieser Gewerkschaft. Ein Jahr später wurde an der früheren Eisenschmelze der neue Stollen hergestellt, der ab 1910 als Bertha-Stollen bezeichnet wurde, in Anlehnung an Bertha von Bohlen und Halbach. In den nachfolgenden Jahren wurde der Bertha-Stollen, mit dem das ganze Abbaufeld vom Burgberg bis nach dem Feld Gordon (Abbaufeld hinter dem oberen Lochborn) unterfahren werden sollte, weiter aufgefahren.

1922 hatte der Bertha-Stollen mit 3.115 m seine maximale Ausbaulänge erreicht. Das ursprüngliche Ziel, Feld Gordon, ist von hier noch 1.350 m entfernt. Alle Förderpunkte, bis zum mittleren Lochborn, sind mit dern Bertha-Stollen verbunden. Die Anbindung der Förderpunkte im oberen Lochborn (Schacht L und oberer Maschinenschacht) konnte nicht mehr realisiert werden.

Nach dem 1. Weltkrieg ging der Verkauf der Eisenerze stark zurück. Man versuchte deshalb, neben den Eisen- auch Kobalterze zu fördern. Im Jahre 1922 wurde vom Bertha-Stollen ein Querschlag zu den Kobaltgängen aufgefahren. Zwei Jahre später erreichte man die erste Gangspalte. Auch nach der Betriebseinstellung im April 1925 wurden die Untersuchungsarbeiten im Kobaltgang weitergeführt. Da die Unterhaltungskosten des Bertha-Stollens aber derart hoch und die Aufschlussarbeiten im Kobaltgang so wenig aussichtsvoll waren, wurden die Arbeiten am 12. Januar 1926 endgültig eingestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man 2.958 kg Kobalterze gefördert.

Quelle: Hinweistafel am Standort

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