Die Eiche von Gospinal ist eine Stieleiche (Quercus robur), die 1987 als Naturdenkmal klassiert wurde.

Dieser Baum wurde ursprünglich als Einzelstamm in der Mitte des 18. Jahrhunderts gefällt. Es bildeten sich danach 7 Stockausschläge, die zu einem einzelnen Stammfuß zusammenwuchsen.

Dies ist bei mehr als 3 Stämmen durchaus ungewöhnlich und als botanische Besonderheit zu betrachten. Selten erreichen derartige Bäume ein solch hohes Alter.

Nach mehr als 300 Jahren erreicht diese Eiche nun ihr Lebensende. Einige Stämme sind bereits abgestorben oder abgängig. Man kann es dem Baum nicht verübeln; schließlich existierte er bereits vor der Geburt Napoleons sowie vor der Entstehung Belgiens und überlebte zwei Weltkriege!

Die Eiche diente vor der französischen Revolution als Gerichtsort für Forstvergehen.

Dies erklärt die sieben Stämme: Die Zahl entsprach den 7 Richtern, die in der Waldlichtung unter dem Vorsitz eines Magister forestarius Forstrecht sprachen. Als 7 Forstmänner, die das > (Forst- und Gewässergesetz) in der Praxis ausübten.

Andere Orte im Grenzgebiet tragen ähnliche Bezeichnungen und weisen auf ihre frühere Rolle als Gerichtsorte hin. So zum Beispiel die mittlerweile verschwundene „Dicke Eiche“ in Membach oder die Kreuzung > (7 Eichen) zwischen Hill und Soor, auf dem Weg von Eupen in Hohe Venn.

Im September 1904 wurde übrigens an dieser Stelle eine letzte juristisch verbindliche Entscheidung der Gemeinderäte von Jalhay und Solwaster gefällt. Bei dieser wurde im Beisein der Förster der Verlauf der aktuellen Straßenverbindung zwischen den Gemeinden über Gospinal festgelegt.

Quelle: Infotafel

Bernd 🌲🦌🍄🥾

18. Juli 2023

Mit 744 Zentimetern Umfang handelt es sich hier um die mächtigste mehrstämmige Eiche Belgiens.
Quelle: Infotafel

Bernd 🌲🦌🍄🥾

18. Juli 2023

Gegenüber der „Sieben Brüder“ liegt das Forsthaus von Gospinal, seit 1823 Wohnort von mehreren Generationen von Förstern.
Quelle: Infotafel

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