Die Kathedrale
Squillace war ein sehr wichtiges kirchliches Zentrum, eine der ersten Diözesen Kalabriens, die den griechischen Ritus befolgte. Alten Dokumenten zufolge gab es vor dem Erdbeben von 1793 in Squillace 28 Kirchen, drei Männer- und vier Frauenklöster.
Unter den religiösen Gebäuden ragt die Kathedrale Santa Maria Assunta heraus, das bedeutendste Gotteshaus von Squillace und Konkathedrale der Erzdiözese Catanzaro-Squillace.
Diese erste Kultstätte des lateinische Ritus wurde 1096 in Squillace auf Geheiß des normannischen Grafen Roger I. von Hauteville unmittelbar nach der Eroberung der Stadt errichtet. Die heutige Kathedrale wurde dagegen nach dem Erdbeben von 1783 erbaut und wurde 2015 zur „Basilika Minor“ erhoben, ein Ehrentitel, den der Papst allen historisch bedeutsamen Kirchen verliehen hat.
Die ursprüngliche Kirche, im romanisch-normannischen Stil, wurde unter Verwendung von Werk- und Ziegelsteinen und einem ausgezeichnetem Kalkmörtel erbaut, ganz im Einklang mit der Bauweise der Abteien Sant’Eufemia und insbesondere der Kathedralen von Gerace und Mileto.
Die heutige Fassade aus Werksteinen in romanischem Stil weist einen zentralen Körper auf, der gegenüber den seitlichen etwas vorspringt.
Die Kathedrale besteht aus drei Schiffen, die durch Pfeiler unterteilt sind. Im Inneren befinden sich ein Taufbecken aus dem 16. Jh., das Grabdenkmal des Bischofs Capece Galeota, der zwischen dem 15. und 16. Jh. lebte, und ein Gemälde von Domenico Basile aus dem 18. Jh. Eine der inneren Kapellen ist dem Märtyrer Sant’Agazio gewidmet, der in Konstantinopel enthauptet wurde und Schutzpatron von Squillace ist.
In der Kathedrale werden auch die Reliquien des Märtyrers Sant’Agazio bewahrt, ein römischer Zenturio von Kappadozien, der 311 n. Chr. unter Diokletian in Konstantinopel enthauptet wurde und Schutzpatron der Stadt Squillace und der Diözese ist. Sein Kult erreichte Squillace zusammen mit den Reliquien, die der Legende nach von den Wellen des Meeres getragen wurden.