Eine Kirche ist für Malschwitz bereits seit dem 22. Februar 1222 verzeichnet. Die alte Fachwerkkirche wurde am 12. April 1715 bei einem Dorfbrand zerstört. Danach erfolgte der Bau der heutigen Kirche, die am 11. November 1716 geweiht wurde. Am 24. August 1717 wurden die kleine und die große Glocke des ersten Geläuts hochgezogen, die dritte Glocke folgte knapp einen Monat später. 1732 wurde der Kirchhof eingefriedet. Während der Schlacht bei Hochkirch im Siebenjährigen Krieg waren Truppen der preußischen Armee in der Malschwitzer Kirche untergebracht. Bei der Schlacht bei Bautzen während der Befreiungskriege wurde die Kirche von französischen Truppen geplündert.[1]
Der alte Holzturm wurde 1836 erneuert, da er durch Verwitterung stark beschädigt war. Im Jahr 1868 wurde die Kirche umfassend restauriert: Die Logen wurden umgebaut, das Dach erhielt eine neue Deckung, die Sakristei wurde verlegt, die Fassade wurde neu gestrichen und an der Südwand wurde eine Vorhalle angebaut. 1905 wurde die Außenwand erneut gestrichen, außerdem wurde die Bemalung des Innenraums verändert. Der Holzturm wurde 1913 endgültig abgerissen und durch einen massiven Turm ersetzt. Am 19. August 1913 erhielt die Kirche drei neue Bronzeglocken, von denen zwei im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und zugunsten der Waffenproduktion eingeschmolzen wurden. In der Kirche wurden daraufhin Eisenhartgussglocken eingebaut.[2] 1952 wurde der Innenraum erneut umgestaltet.
Der prachtvoll geschnitzte Kanzelaltar ist weiß-gold gefasst und wurde Theodor Pausewein gefertigt. Im Sockelgesims befindet sich eine Schriftkartusche, die den Altar auf das Jahr 1709 datiert. Darüber liegt ein mit floralen Schmuckelementen und Lambrequins verzierter polygonaler Kanzelkorb, auf der Tür ist eine Figur des Gottvaters mit Reichsapfel und einer dahinter liegenden Mandorla dargestellt. Der Schalldeckel ist mit Puttenköpfen geschmückt, darauf steht der Salvator mundi vor einer Mandorla. In einem weiteren Strahlenkranz ist der Heilige Geist dargestellt. Der Aufbau wird von Arkanthusranken gerahmt.
Orgelempore mit Eule-Orgel (2014)
Die Orgel wurde 1894 von Hermann Eule Orgelbau in Bautzen in einem älteren Prospekt gebaut. Das Instrument hat 20 Register auf zwei Manualen und dem Pedal.[4] In der Turmhalle der Malschwitzer Kirche stehen Grabmale für Adam Zacharias Schirach (Hadam Zacharias Šěrach; 1693–1758), der von 1730 bis zu seinem Tod Pfarrer in Malschwitz war, und dessen Frau († 1756).
Quelle: Wikipedia