Kapelle hl. Wenzeslaus

Die Kapelle von Aschach liegt auf einer künstlichen Terrasse südwestlich des Wohngebäudes und wird erstmals in einem Schutzbrief Papst Gregors IX. vom 14. Mai 12138 erwähnt.
Der aktuelle Bauzustand mit steilem Satteldach geht auf die Baumaßnahme des Jahres 1473/74 zurück. Ein unbekannte Baumeister akzentuierte den Baukörper durch einen eingezogenen, quadratischen Ostchor, der sich nach außen geringerer Höhe und Breite auszeichnet. Im Innern des Kirchenraums entspricht dies einer Flachdecke im Langhaus und einem spitzbogigen gratigen Kreuzgewölbe im Chor. Den für eine Kapelle ungewöhnlichen Kellerraum mit Tonnengewölbe betritt man vom Osten über eine steile Treppe. Eine kaum als Licht-, sondern eher als Einfüllschacht gedachte Öffnung an der Südseite der Kapelle deutet auf eine ehemalige Nutzung als Vorratsspeicher hin.
Die Wenzeslaus-Kapelle war Filialkirche von Hainsacker und wurde im Dreissigjährigen Krieg schwer verwüstet.
Für das 18. Jahrhundert läßt sich ein Altaraufbau mit zwei Säulen und für das 19. Jahrhundert ein Tragaltar nachweisen.
Über kleinere Bau- und Reparaturmaßnahmen an der Kapelle geben die Rechnungsbücher des Spitals verlässliche Auskunft, so wird für das Jahr 1462/63 die Renovierung bzw. Erneuerung der Altartafel vermerkt. Die nächsten Reparaturarbeiten datieren in das Jahr 1720. In den 1760er Jahren sollte die Kapelle einen Glockenturm erhalten. Die im Spitalarchiv überlieferte Planzeichnung des Turmes kam jedoch nie zur Ausführung.
Am 25. Oktober 1860 wurde dem zuständigen Pfarrer Achatz von Hainsacker von der Spitalverwaltung mitgeteilt, dass er die Messe aufgrund „des herabgekommenen Zustandes“ in der Kapelle zu Aschach nur in der Pfarrkirche zu Hainsacker gelesen werden könne. Nochmal 1889 bedauerte Pfarrer Köppl den Verfall der Kapelle. Erst zu Beginn der 1930er Jahre wurde die Kapelle auf Anordnung des Spitalmeisters Leingärtner renoviert, so dass sie am 4. Januar 1932 ihrer Sakralen Bestimmung zurückgegeben werden konnte.
Die heutige Ausstattung datiert aus dieser Zeit. Die Flachdecke über breiter Hohlkehle ziert ein Gemälde der hl. Katharina, seitlich des gotischen Chorbogens finden sich Darstellungen des hl. Leonhard (li.) und des hl. Wenzeslaus (re.). Die letzte umfassende Renovierung der Kapelle wurde 2003 abgeschlossen.

Quelle: oberpfaelzerkulturbund.de

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