Kloster Pielenhofen
Das Maria Himmelfahrt geweihte Kloster der Zisterzienserinnen geht auf die Gründung 1240 durch die Herren von Hohenfels und von Ehrenfels zurück. 1542 kam das Kloster während der Reformation im Herzogtum Pfalz-Neuburg unter weltliche Verwaltung. 1559 löste Pfalzgraf Ottheinrich das Kloster auf. 1655 wurde es als Subpriorat dem Reichsstift Kaisheim einverleibt.
Im Zuge der Säkularisation in Bayern wurde das Kloster 1803 zum zweiten Mal aufgelöst. Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche. 1806 bezogen die Karmelitinnen aus München und Neuburg an der Donau die Klosteranlage als ihr Zentralkloster. 1838 kauften die Salesianerinnen das Kloster und richteten darin ein Institut für Höhere Töchter ein. Von 1981 bis zum Jahr 2013 war in Pielenhofen die Grundschule der Regensburger Domspatzen mit dem angeschlossenen Internat untergebracht.
Im Jahr 2010 wurde das Kloster von den Salesianerinnen aufgegeben. Im Jahr 2013 wurden die Klostergebäude an den Herder-Schulverein verkauft. Der Verein betreibt in den Gebäuden nun eine Realschule sowie eine Fachoberschule für Gestaltung.
Die Klosterkirche ist eine barocke Hallenkirche mit zwei schmalen Seitenschiffen. Der Hochaltar mit seinem kolossalen, spätbarocken Aufbau, den ein unbekannter, aber bedeutender Altarbauer errichtet hat, beherrscht das Innere des Gotteshauses. Das Altarblatt zeig die Himmelfahrt Mariens und stammt aus neuerer Zeit, geschaffen vom Regensburger Zeichenlehrer Albert Stahl. Zu beiden Seiten des Altarbildes stehen die überlebensgroßen Statuen Joachims und Annas, die Eltern der Muttergottes. Darüber rechts im Auszug der hl. Bernhard von Clairvaux, links im Auszug Abt Stefan von Citeaux.
Vor dem Chorraum zwei nach Zisterzienserart eingeschobene Seitenaltäre: links der Kreuzaltar, im Aufbau das Bildnis des hl. Sebastian am Marterholz; rechts der Weihnachtsaltar, im Aufbau das Bildnis des hl. Wendelin oder Isidor.
Rechts vor dem Weinachtsaltar ein spätgotischer Taufstein aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Im rechten Seitenschiff: Ziel zahlreicher Wallfahrten aus der Umgebung ist das Gnadenbild, ein Ecco-homo-Bild eines unbekannten Meisters. Es stammt aus dem Privatbesitz der Münchner Bürgerstochter und späteren Karmelitin Maria Anna Josefa Lindmayr (1657-1726), nach deren Aussage das Bild wiederholt geweint haben soll.
Die Deckengemälde schuf der Konstanzer Maler Jacob Karl Stauder (1694-1756).
Quelle: Kirchenführer Pielenhofen