Wallfahrtskirche Mariä Namen
Schon um das Jahr 1382 befand sich in dem zur Probstei Litzlohe gehörigen Trautmannshofen eine kleine Kirche „Zu Unseren lieben Frau“, deren Ursprünge aber weiter zurückreichen dürften. Die Wallfahrtskirche wurde 1686-91 nach dem Entwurf von Leonhard Dientzenhofer errichtet. Die Bauausführung lag dagegen in den Händen zweier älteren Brüder Georg und Wolfgang Dientzenhofer. Gesichert ist, dass beim Neubau der Turm eines mittelalterlichen Vorgängerbaus integriert wurde.
Der Hochaltar mit hochbarocker Stilprägung wurde 1689, nach einem Entwurf des Jesuitenfraters Johannes Hörmann, von Erhard Wirsching aus Neumarkt, der in der Region einer der gefragtesten Bildhauer und Schreiner war, gefertigt. Vor den gewundenen mit Weinlaub umrankten Säulen, stehen die beiden fast lebensgroßen, künstlerisch sehr ansprechenden Figuren der Eltern Mariens Joachim und Anna mit dem Jesuskind. Das Altarbild zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel, wurde 1874 durch den Augsburger Maler Caspar Wiederhut geschaffen, und ersetzte damit das Vorgängerbild aus dem Jahre 1691. Wiederhut fertigte auch das Auszugsgemälde mit Gottvater, der von zwei Engelsfiguren mit Palmzweigen eingerahmt ist.
Die beiden Seitenaltäre folgen in der Konzeption dem Hochaltar und zeigen in der Hauptzone reichen plastischen Figurenschmuck aus Engeln und Wolkenformationen um herzförmige Glasschreine. Während links eine Herz-Jesus-Statue eingefügt wurde, fand rechts das Gnadenbild der Trautmannshofener Wallfahrt Platz. Maria hält das Jesuskind auf dem Arm; beide Figuren tragen eine textile Kleidung mit metallenen Herzen vor der Brust und Kronen auf ihren Häuptern. Das Gnadenbild wird vor Ort als die aus dem Mittelalter überkommene, unversehrte Muttergottes mit Jesuskind verehrt.
Die vier kleineren Altäre in den Kapellen weisen je eine Statue des Allerheiligen Maria als Unbefleckte Empfängnis, Joseph, Johannes von Nepomuk und Antonius von Padua) in einen Muschelbekrönten Nische und flankiert von runden bzw. gedrehten Säulen auf; den Auszug zieren je zwei Engel und Akanthusranken.
Die Deckengemälde sind das Werk des Auerbacher Künstlers Johann Michael Wild, das Hauptgemälde zeigt die Trautmannshofener Wallfahrtsgeschichte.
Quelle: Auszüge aus Kirchenführer Wallfahrtskirche Trautmannshofen