Frei zugängliche Burgruine mit Parkanlage, Wiesenfläche, Ruhebänken, Kinderspielplatz und einem Eiscafé in der Nähe. Die Burg wurde 1983 restauriert.
Die folgenden Texte sind von den Schildern, die an den Türmen angebracht sind. Anmerkungen zu seltenen Begriffen habe ich in eckigen Klammern ergänzt. (Auf den Schildern ist übrigens auch eine französische und eine englische Übersetzung aufgebracht.)
Ostturm
Der Ostturm markiert den Ursprung der Burg und gehört zu den ältesten Teilen der schon von 1347 vorhandenen Burganlage, dem so genannten "Alten Haus", einem Rechteckbau von 17 x 14 Metern, der vier parallele Räume umfasste.
An der Ostecke dieses "Alten Hauses" angefügt, hatte er mit einem Durchmesser von 8 Metern einen geringeren Durchmesser als die anderen drei Türme, die in einer späteren Bauphase, vermutlich im 15. Jahrhundert errichtet wurden. Er beherbergte neben den Kampfständen ein enges Verlies, in dem bei Renovierung 1983 die jetzt einzementierten Blidenkugeln, die Geschosse der Torsionsgeschütze der Burg, gefunden wurden. [Anmerkung: Blide ist ein Katapult.] 1516/1519 wurde der Ostturm nach dem Vorbild des Südturmes verstärkt und bildete mit diesem die Begrenzung des zwischen den beiden Türmen neu errichteten Palasgebäudes.
Südturm
In den Jahren 1516 bis 1519 wurden dieser Südturm und der Ostturm völlig umgebaut, wobei der aus dem 15. Jahrhundert stammende Südturm bis zum Erdgeschoss abgerissen wurde. Dabei blieben die unteren Kampfstände unverändert, aber im 2. Stockwerk installierte man einen neuen, modernen Geschützstand mit Kanonenpforten. Die 3. Etage bestand aus einem weiteren Raum, dessen Funktion aber nicht klar zu bestimmen ist. Anschließend umgab man das Ganze mit einer neuen Quadermauer. Das zwischen Süd- und Ostturm gelegene Hauptgebäude der Burg, der Palas [= repräsentativer Saalbau], erfuhr in den Jahren 1545 bis 1554 starke architektonische Veränderungen.
Das Fallgatter am Haupteingang wurde entfernt, der dadurch gewonnene Raum zur Erweiterung des Wohngebäudes genutzt und zusätzlich and der Seite zum Burggraben hin neue, große Fenster eingebaut. Diese Baumaßnahmen steigerten die Wohnqualität beträchtlich, verminderten allerdings den militärischen Wert der Anlage.
Westturm
Der verstärkte Einsatz von Kanonen in den Heeren des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit ließen den militärischen Wert der Burgen sinken, weshalb diese nach und nach zu Schlössern oder schlossartigen Gebäuden umgestaltet wurden. So auch die Burg Bucherbach unter Philip II. (1545 bis 1555). Seine Umbaumaßnahmen liefen auf die Umwandlung einer "Festung" zu einem eher wohnlichen Zwecken dienenden Gebäude hinaus.
Der Westturm wurde bis auf das Erdgeschoss abgerissen und mit einer dünneren Wandstärke wiederaufgebaut, wobei seine Kampfstände aber erhalten blieben. Durch die Einrichtung eines "Sommersaales" mit großen Fenstern, einem offenen Kamin und einem Altan in Richtung Rebenberg verlor das erste Obergeschoss zwar seine militärische Funktion, steigerte aber die Wohnqualität immens. Hier soll Elisabeth von Lothringen französische Troubadour-Romane ins Deutsche übersetzt haben und gilt damit als Vorläuferin des Deutschen Prosa-Romanes.
Nordturm
Bei der ersten Erweiterung der ursprünglich als "Turmburg" errichteten Burg zwischen 1326 und 1334 erbaut und mit einer ringförmigen Wehrmauer verbunden, die das mehrgeschossige "Alte Haus" umfasste, war er wie die anderen Türme mehrstöckig, hatte einen Durchmesser von 11,30 Metern und eine Wandstärke von ca. 3,80 Metern. Die runden Innenräume von ca. 3,5 Metern Durchmesser besaßen je drei in unterschiedliche Richtungen zeigenden Kampfstände, die den Raum für je zwei Verteidiger boten. Und einen offenen Kamin hatten. Darüber lagen die Geschützstände, von denen man den Ost-Bzw. den Westturm decken konnte. Als Abschluss diente ein Raum, dessen Funktion mangels näherer Quellangaben nicht bestimmt werden kann. Die zum Westturm führende Wehrmauer wurde in der großen Ausbauphase unter Philip I ohne weiter Verbindung an den Nordturm angefügt.