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Wie man eine Gruppenabenteuer-Tour plant

22. Oktober 2024

Für viele von uns (vielleicht auch für dich?) machen Abenteuer erst so richtig Spaß, wenn man mit Freund:innen oder Familie unterwegs ist. Aber eine Tour zu planen, die für alle sicher und dabei spannend ist, kann recht anspruchsvoll sein – vor allem, wenn du selbst kein Alpin-Superstar bist.

Und weil die NaturFreunde* seit Jahrzehnten Bergsport-Trainer:innen ausbilden, dachten wir, es wäre eine clevere Idee, zwei ihrer Wander-Guides nach ihren besten Tipps zu fragen. 

Im folgenden Interview erzählen uns Wolfgang Gößwein und Albin Stieber von den NaturFreunden Rosenheim von ihren Erfahrungen und verraten, worauf es bei der Routenplanung für eine Gruppe (besonders mit unterschiedlichen Fähigkeiten) ankommt.

Komoot: Bei der Planung einer Gruppentour gibt es viele Dinge zu beachten, und das kann schnell mal überfordernd wirken. Was ist eurer Meinung nach das Wichtigste, worauf man bei einem Gruppenabenteuer achten sollte?

NaturFreunde: Am wichtigsten ist, dass die Wanderung für alle sicher ist. Der Schwierigkeitsgrad, die Strecke und das Höhenprofil müssen so gewählt sein, dass auch das schwächste Gruppenmitglied gut mithalten kann.

Komoot: Die Fitness ist ja oft subjektiv, und es ist nicht immer einfach zu wissen, wie fit oder erfahren jemand wirklich ist – vor allem, wenn man nicht oft zusammen wandert. Wie ermittelt ihr das Fitness- und Erfahrungslevel der anderen in der Gruppe?

NaturFreunde: Das hängt natürlich von der Schwierigkeit der Strecke und der Länge der Tour ab. Am besten fragt man alle Teilnehmenden nach ihrer Fitness und Erfahrung, bevor man die Route plant. Wenn ihr eine mehrtägige Wanderung plant, wäre es ideal, vorher eine Probetour zu machen, um zu sehen, wie die Mitglieder der Gruppe klarkommen. Man kann auch den ersten Tag einer Tour als „Testlauf“ nutzen, um sicherzugehen, dass alle fit und selbstbewusst genug sind. Verlass dich dabei ruhig auf dein Bauchgefühl – es ist immer besser, etwas zu vorsichtig zu sein, gerade wenn du denkst, dass jemand unterwegs vielleicht Probleme bekommen könnte. Bevor es losgeht, fragen wir außerdem immer, ob sich alle wohlfühlen und ob es gesundheitliche Einschränkungen gibt, von denen wir wissen sollten. Auch seltene Dinge wie eine allergische Reaktion oder chronische Krankheiten können in abgelegenen Gegenden schnell gefährlich werden. Genau deshalb sind solche Infos so wichtig.

Hinweis der Redaktion: Hier erfährst du, wie die Fitness-Einstellungen bei komoot funktionieren.

Komoot: Das klingt alles ziemlich ernst – was ja auch richtig ist – aber wie findet man die richtige Balance zwischen der Herausforderung, der Sicherheit und dem Spaß? Denn der ist ja auch wichtig.

NaturFreunde: Der Spaß entsteht vor allem durch ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Das lässt sich schon im Vorfeld fördern, zum Beispiel mit einer WhatsApp-Gruppe, in der sich alle auf das Abenteuer einstimmen. Bevor es dann in die Berge oder abgelegene Gegenden geht, ist es sinnvoll, ein paar einfache Regeln festzulegen – wie, dass man sich an Kreuzungen oder nach Anstiegen immer wieder trifft. Das stärkt den Teamgeist und das Gefühl von Zusammenhalt, auch wenn das Tempo oder das Sicherheitsgefühl in der Gruppe unterschiedlich sind.

Komoot: Super Tipps für den Teamgeist! Aber jetzt mal eine andere wichtige Frage: Welche typischen Risiken sollte man bei Gruppenabenteuern immer im Blick haben?

NaturFreunde: Ein typisches Problem in Gruppen ist, dass viele nicht offen ansprechen, wenn sie sich unwohl oder überfordert fühlen – sei es, weil sie sich nicht trauen oder das Gefühl haben, mithalten zu müssen. Es ist wichtig, dass sich alle in der Gruppe sicher genug fühlen, um offen zu sagen, wenn was für sie nicht passt – gerade in den Bergen, wo Sicherheit wirklich an allererster Stelle steht.

Natürlich gibt’s auch die allgemeinen Risiken: gesundheitliche Themen wie Diabetes oder Bienengift-Allergie. Ein zu hohes Tempo, bei dem manche schnell erschöpft sind. Oder schlechte Ausrüstung für extreme Bedingungen, wie fehlender Wetterschutz oder Kleidung zum Wechseln.

Komoot: Wenn wir schon über Gruppendynamik und das Einbeziehen aller sprechen – was würdet ihr einer Gruppe raten, die in eine unerwartete Situation gerät? Zum Beispiel, wenn der Weg plötzlich unter Schnee verschwindet oder das Wetter sich drastisch ändert?

NaturFreunde: Sicherheit geht immer vor. Zuerst sollte man die Situation so gut wie möglich einschätzen: Bleibt der Weg auf längerer Strecke verschneit oder handelt es sich nur um ein kurzes Schneefeld? Fühlen sich alle in der Gruppe sicher? Haben alle die richtige Ausrüstung dabei? Wie weit ist es zur nächsten Hütte?

Auf Basis aller Infos, die ihr habt, solltet ihr dann die sicherste Entscheidung treffen. Das kann bedeuten, auf Spezialausrüstung zurückzugreifen – auch wenn das für manche vielleicht übertrieben wirkt. Oder umzukehren. Grundsätzlich ist es immer die beste Entscheidung, Risiken so gut es geht zu vermeiden.

Komoot: Habt ihr Tipps, wie man dafür sorgt, dass die Gruppe a) gut gelaunt und b) sicher unterwegs ist? Zum Beispiel, wie man das Tempo steuert und Pausen für Snacks und Wasser sinnvoll einplant?

NaturFreunde: Das Tempo zu managen ist wirklich wichtig. Oft muss man Gruppen eher bremsen, weil sie am Anfang zu schnell loslegen. Dazu gehören auch gut geplante Pausen. Die erste sollte nach etwa 15 Minuten sein, damit alle kurz mal durchatmen und gegebenenfalls ihre Kleidung anpassen können (zum Beispiel eine Jacke anziehen oder etwas ausziehen). Danach machen Trinkpausen alle 45 Minuten und eine längere Pause alle zwei Stunden Sinn. Das klappt meistens ganz gut.

Sicher ist sicher! Hier findest du weitere hilfreiche Tipps und Infos, damit du gut vorbereitet und mit Freude die Berge erkunden kannst.

*Die NaturFreunde Deutschlands sind eine nichtstaatliche Organisation, die sich für eine nachhaltige Entwicklung zum Wohle von Natur und Gesellschaft einsetzt. Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist es, Natur für alle zugänglich zu machen, insbesondere für sozial benachteiligte Menschen. Dafür organisieren sie vielseitige Aktionen, bilden Bergsporttrainer:innen und -guides aus und bieten in rund 400 Naturfreundehäusern in ganz Deutschland erschwingliche Unterkünfte an.

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